Kupfer-Netz zerstört: Telekom legt in Flut­gebieten kostenfrei Glasfaser ins Haus

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Die Deutsche Telekom baut in den Flutgebieten Glasfaser bis zum Haus, anstatt die zerstörte, alte Technik wieder aufzubauen. Der Hausanschluss ist für die Betroffenen dabei kostenfrei. Während die Glasfaseranschlüsse 1 Gigabit pro Sekunde bereitstellen werden, sorgen Zwischenlösungen für eine Kommunikation.

In den Hochwassergebieten verfügte die Telekom bislang über ein Kupfer-Netz. Insgesamt sollen nun rund 40.000 Haushalte mit der moderneren Glasfasertechnik ausgerüstet werden – die bis in die Gebäude hinein verlegt wird. Anwohner und Immobilienbesitzer können sich auch aktiv bei der Telekom auf http://www.telekom.de/jetzt-glasfaser registrieren, um beim Glasfaserausbau berücksichtigt zu werden. Wer schon jetzt einen Tarif für den Glasfaseranschluss auswählen möchte, kann dies ebenfalls bereits tun. Der Auftrag eines Breitbandinternetzugangs über die Telekom ist jedoch keine Voraussetzung, um mit einem für die Eigentümer kostenfreien Glasfaseranschluss beim Ausbau bedacht zu werden. Das neu gebaute Glasfasernetz ist wettbewerbsoffen, so dass sich Anwohner nach dem Ausbau auch für einen anderen Anbieter entscheiden können.

Die Telekom möchte zeitnah mit dem Ausbau starten, der rund zwölf Monate je Gebiet in Anspruch nehmen soll.

Folgende Gemeinden werden mit Glasfaser neu aufgebaut

  • Nordrhein-Westfalen:
    • Bad Münstereifel (Ortsteile Arloff, Iversheim inkl. Gewerbegebiet, und Innenstadt)
    • Kall (Ortsteile Kall, Sötenich und Urft)
    • Schleiden (Ortsteile Gemünd, Malsbenden, Mauel, Nierfeld, Schleiden, Oberhausen und Olef)
    • Stolberg (Ortsteile Mitte und Vicht)
  • Rheinland-Pfalz:
    • Ahrbrück (Ortsteil Brück)
    • Altenahr
    • Antweiler
    • Bad Neuenahr-Ahrweiler (Heimersheim, Ahrweiler-Kernstadt, Neuenahr-Kernstadt und Walporzheim)
    • Dernau (inkl. Marienthal)
    • Fuchshofen
    • Hönningen
    • Insul (Ahrstraße und Gebiet nördlich der Ahr)
    • Mayschoß
    • Rech
    • Schuld
    • Sinzig (Ortsteile Bad Bodendorf und Kernstadt)

Die Telekom konkretisiert damit die bereits angekündigten Pläne, in den Flutgebieten Glasfaser zu verlegen, hatte zuvor aber von 35.000 betroffenen Haushalten gesprochen, bei denen das Kupfer-Netz nicht wieder instand gesetzt werden könne.

Wer sein Haus derzeit wieder aufbauen muss, sollte, so die Telekom, schon jetzt den Glasfaserhausanschluss einplanen, der meist im Hausanschlussraum endet und von dort per Kabel in die einzelnen Räume verteilt werden kann. Entsprechende Kabelkanäle könnten somit jetzt noch berücksichtigt werden. Der Ausbau soll zudem in enger Abstimmung mit den Kommunen und jeweiligen Versorgungsträgern erfolgen.

Übergangslösungen stellen Netz vorerst wieder her

Die Infrastruktur der Telekom in den Hochwassergebieten wurde in den genannten Kommunen so massiv zerstört, dass Zwischenlösungen errichtet werden mussten, um die Menschen für die Zeit des Wiederaufbaus ans Netz zu bringen. So wurde in Altenahr ein mobiler Funkmast aufgestellt, um die Mobilfunkkapazitäten zu verbessern. In Eschweiler und Stolberg wurden Multifunktionsgehäuse mit einer kostenlosen WLAN-Lösung ausgestattet. In Sinzig haben Service-Techniker nach Angaben der Telekom proaktiv die Anwohner besucht, um bestehende Anschlüsse zu entstören.