Im Test vor 15 Jahren: Thermalright biss sich in 120 mm an Scythe die Zähne aus

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Nachdem Thermalright mit dem Ultra-90 den Einstieg in das Segment der Tower-Kühler fand, folgte mit dem Ultra-120 (Test) wenig später ein neues Flaggschiff mit Platz für einen 120-mm-Lüfter. Im Test zeigte sich, dass Thermalright sich trotz des hohen Preises weiterhin an der günstigeren Konkurrenz von Scythe die Zähne ausbiss.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Karger Lieferumfang und hoher Preis
  2. Leistung hinter Zalman und Scythe
  3. Fazit

Karger Lieferumfang und hoher Preis

Bei dem Ultra-120 handelte es sich um einen ausladenden Kühler mit Abmessungen von 63,5 × 132 × 160,5 mm und einem Gewicht von 745 g. Damit war der Ultra-120 knapp zwei Millimeter höher als der Scythe Infinity, was sich negativ auf die Gehäusekompatibilität auswirkte. Typisch für Thermalright war der karge Lieferumfang, der sich abseits des eigentlichen Kühlers mit dem Montagematerial für AMD und Intel, der Wärmeleitpaste und vier Drahtbügeln auf das Wesentliche beschränkte. Wer den Ultra-120 auf Sockel AM2 nutzen wollte, musste ein zusätzliches Montagekit von Thermalright erwerben. Mit einem Preis von etwa 44 Euro zuzüglich des Lüfters war der Ultra-120 bedeutend teurer als ein Scythe Infinity, der inklusive Lüfter für unter 40 Euro erhältlich war.

Bild 1 von 9

Thermalright Ultra-120 Lieferumfang

Geschwisterliebe: Ultra-120 und Ultra-90

Geschwungene Lamellenform, angewinkelte Längsseiten

Luftstromführung Dank angepasster Lamellenform

Verarbeitungsfinish gewohnt suverän

Lüfterhalterung per Drahtbügel

Lamellenlöcher zur Bügelhalterung vorhanden, doch ungenutzt

Fertig montiert, nun ab ins Gehäuse

Keine Chance: Im Vergleich zum Infinity bleibt dem Ultra-120 nur das Nachsehen

In puncto Kühlerdesign setzte Thermalright auf einen Kühlturm mit 52 Aluminiumlamellen, die über vier 6-mm-Heatpipes mit dem Kupferblock, der die Abwärme der CPU abführte, verbunden waren. Der Ultra-120 konnte dabei dank vollständiger Vernickelung mit einer schicken Optik punkten. Die Montage des Kühlers gestaltete sich weitgehend unproblematisch. Dass auf AMD-Systemen die Ausrichtung des Kühlers nicht frei gewählt werden konnte, war dabei ein kleines Manko. Auf Intel-Platinen konnte das Anbringen der 4-Punkt-Halterung für kleinere Schwierigkeiten sorgen.

Leistung hinter Zalman und Scythe

Im Test auf einem Intel Core 2 Extreme X6800 reihte sich der Thermalright Ultra-120 mit einem 120-mm-Lüfter von Papst hinter der Konkurrenz von Zalman und Scythe ein. Bei einer Drehzahl von 1.187 U/min erreichte der Ultra-120 die gleiche CPU-Temperatur wie der Zalman CNPS 9700 LED bei 1.264 U/min, die Lautstärke war mit 36,8 zu 34,6 dB(A) allerdings leicht höher. Der Scythe Infinity konnte bei lediglich 564 U/min eine um 1 Kelvin bessere Kühlleistung erzielen, bei vergleichbarer Lautstärke und 1.121 U/min waren es 4 Kelvin.

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CPU-Kühler im PerformancevergleichSemi-Passiv-Betrieb (mit Papst F2GLL Gehäuselüfter)

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Ähnlich sah es im semipassiven Betrieb mit einem einzelnen Gehäuselüfter aus. Hier musste der Thermalright-Kühler um 11 Kelvin gegenüber dem Scythe Infinity und 15 Kelvin im Vergleich zum Scythe Ninja zurückstecken. Damit disqualifizierte sich der Ultra-120 für Nutzer, die mit semipassiven Systemen liebäugelten.

Fazit

Am Ende des Tests konnte der Ultra-120 gegenüber der starken Konkurrenz von Scythe und Zalman nicht überzeugen. Der Preis war zu hoch, der Lieferumfang zu knapp und die Kühlleistung im aktiven und semipassiven Betrieb zu niedrig. Dazu kam die Höhe des Ultra-120, die ihn für den Einsatz in vielen Gehäusen disqualifizierte. Eine Empfehlung blieb dem Kühler aus dieser Vielzahl an Gründen im Oktober 2006 verwehrt.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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