Intel Xeon W-3300: Ice Lake für Workstations mit 38 Kernen bei 270 Watt

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Zwei Jahre nach den letzten Workstation-CPUs der Oberklasse legt Intel nun Ice Lake als Xeon W-3300 mit vielen Änderungen auf. Sie übernehmen den Großteil der Features der Ice Lake-SP, sind jedoch für den Ein-Sockel-Betrieb gedacht. Aufgehoben werden dabei sinnlose Beschränkungen aus der Vorgängerreihe.

Intels Speicherbeschränkung des Vorgängers auf 1 TByte beim normalen Modell um nur gegen Aufpreis von 80 Prozent eine identische Variante für Support von 2 TByte zu bekommen, hat nun ein Ende. Diese Beschränkung wurde zuletzt auch bei den normalen Xeon-SP aufgehoben, was vor allem AMD geschuldet sein dürfte, deren CPUs immer stets das Maximum unterstützen und Intel aktuell die größten Kopfschmerzen bereiten. Und so heißt es heute auch bei den Xeon W-3300 bis zu 4 TByte DDR4-3200 über ein Acht-Kanal-Speicherinterface, selbst für das kleinste Modell.

Xeon W-3300 gegen Vorgänger Xeon W-3200 laut Hersteller (Bild: Intel)

Auf dem Papier steigt der Verbrauch der neuen CPUs mit nun bis zu 38 Kernen statt vormals maximal 28 Kernen deutlich an. 205 Watt waren in der Skylake-SP-Generation stets als Maximum gesetzt, ein neuer, größerer Sockel zusammen mit komplett neuen Chips und unter anderem 8-Kanal-Speicher und 64 PCIe-Gen4-Lanes erlaubt die Anhebung der TDP auf 270 Watt. Das passt auch zum Marktumfeld: Der Gegenspieler AMD Threadripper Pro ist mit 280 Watt unterwegs.

Überblick der Modelle

Von Ice Lake erben die Workstation-CPUs aber auch die verhältnismäßig geringen Taktraten. Die Basis bleibt ungefähr gleich, doch der maximale 1-Kern-Takt sinkt deutlich. Preislich macht die Generation wie die SP-Modelle einen Schritt nach vorn, in dem Fall aber indirekt, es gibt viel mehr Ausstattung für das gleiche Geld.

Intel Xeon W-3300 und Vorgänger W-3200

Kerne/Threads
Takt (Basis)
Turbo (1 Kern)
max. Speicher
TDP
Preis

Xeon W-3300 (Ice Lake-SP/Ice Lake-W)

Xeon W-3375
38/72
2,5 GHz
4,0 GHz
4 TB DDR4-3200
270 W
4.499 USD

Xeon W-3365
32/64
2,7 GHz
4,0 GHz
4 TB DDR4-3200
270 W
3.499 USD

Xeon W-3345
24/48
3,0 GHz
4,0 GHz
4 TB DDR4-3200
250 W
2.499 USD

Xeon W-3335
16/32
3,4 GHz
4,0 GHz
4 TB DDR4-3200
250 W
1.299 USD

Xeon W-3323
12/24
3,5 GHz
4,0 GHz
4 TB DDR4-3200
220 W
949 USD

Xeon W-3200 (Cascade Lake-SP/Cascade Lake-W)

Xeon W-3275M
28/56
2,5 GHz
4,6 GHz
2 TB DDR4-2933
205 W
7.453 USD

Xeon W-3275
28/56
2,5 GHz
4,6 GHz
1 TB DDR4-2933
205 W
4.449 USD

Xeon W-3265M
24/48
2,7 GHz
4,6 GHz
2 TB DDR4-2933
205 W
6.353 USD

Xeon W-3265
24/48
2,7 GHz
4,6 GHz
1 TB DDR4-2933
205 W
3.349 USD

Xeon W-3245M
16/32
3,2 GHz
4,6 GHz
2 TB DDR4-2933
205 W
5.002 USD

Xeon W-3245
16/32
3,2 GHz
4,6 GHz
1 TB DDR4-2933
205 W
1.999 USD

Xeon W-3235
12/24
3,3 GHz
4,5 GHz
1 TB DDR4-2933
180 W
1.398 USD

Xeon W-3225
8/16
3,7 GHz
4,4 GHz
1 TB DDR4-2666
160 W
1.199 USD

Xeon W-3223
8/16
3,5 GHz
4,2 GHz
1 TB DDR4-2666
160 W
749 USD

Wie bei den Xeon-SP wird nicht das Flaggschiff der Produktlinie das wichtigste Modell, sondern eines darunter. In dem Fall heißt das aber nicht mehr 38 Kerne, sondern nur noch 32 Kerne. 3.500 US-Dollar sind dafür noch ein hoher Preis, der Gegenspieler mit gleicher Anzahl an Kernen, der AMD Threadripper Pro 3975WX, ist deutlich günstiger, bei ähnlichen Features der Plattform. AMD hat zudem auch noch den Joker in der Hinterhand: Nach dem Start der Epyc 7003, Codename Milan, könnte auch ein Threadripper 5000 für das Segment jederzeit folgen. Inwiefern die neuen Xeon W-3300 ein Erfolg werden, dürfte also auch vom Auftreten des Mitbewerbers abhängen.

Herstellerbenchmarks von Intel (Bild: Intel)