Alario macht den Unterschied

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Gegen den Hamburger SV zeigt Bayer Leverkusen eine stark verbesserte Leistung. Das liegt auch an Neuzugang Lucas Alario, der die Werkself bei seinem Bundesliga-Debüt zum Sieg führt und Hoffnung auf mehr macht.

In der 85. Spielminute erhoben sich die Fans von Bayer Leverkusen, sie klatschten und jubelten – Lucas Nicolas Alario wurde von seinem Trainer Heiko Herrlich ausgewechselt. Den Feierabend hatte sich der Neuzugang aus Argentinien mehr als verdient, denn er lieferte ein starkes Debüt ab und führte seine neue Mannschaft zu einem verdienten 3:0 (2:0)-Erfolg gegen den Hamburger SV. “Das war auf jeden Fall ein guter Einstand von ihm. Bei seinem ersten Tor haben wir seine Qualität gesehen, der war nämlich nicht leicht zu machen”, analysierte Herrlich den ersten Auftritt seines neuen Angreifers.

Nach rund 20 Spielminuten leitete Alario mit einem Kopfball den Führungstreffer durch Kevin Volland ein, wenige Minuten später sorgte der Argentinier höchstpersönlich für das 2:0. “Ich bin sehr glücklich und froh. Dieser Heimsieg ist sehr wichtig für die gesamte Mannschaft”, sagte Alario nach dem Duell mit dem HSV. “Ich widme mein erstes Tor natürlich meiner Familie, die mich immer unterstützt hat.”

Nicht nur wegen seines Treffers – Alario zeigte eine starke Leistung in seinem ersten Bundesliga-Spiel. Der 24 Jahre alte Torjäger war fast immer anspielbereit, interagierte mit seinen Mitspielern und war in den entscheidenden Momenten hellwach. “Ich habe mich sehr wohl auf dem Platz gefühlt. Man hat gesehen, dass wir uns schon sehr gut verstehen”, berichtete Alario. Sturmpartner und Torschütze Kevin Volland ergänzte: “Auf dem Feld funktioniert die Kommunikation gut. Es ist sowieso sehr laut und man versteht auch die deutschen Kollegen oft nicht. Daher arbeiten wir mit Zeichensprache, das klappt gut.”

Viele Vorschusslorbeeren für Alario

Bereits vor zwei Jahren hatte Bayer Leverkusen den argentinischen Stürmer ins Visier genommen. “Wir haben Lucas schon länger beobachtet”, erklärte Sportdirektor Rudi Völler im Stadionheft. “Er gehört zu den besten Stürmern in Südamerika.” Auch Heiko Herrlich ist begeistert von Alario: “Lucas verfügt über eine feine Technik, einen hervorragenden Torabschluss, ist kopfballstark und weiß genau, wie er sich im Sturmzentrum zu verhalten hat.” Besonders hob Herrlich die Mentalität des Argentiniers hervor.

Sein Tor zum 2:0: Alario (im schwarzen Trikot) überwindet HSV-Torwart Mathenia

“Ich freue mich sehr, nun hier zu sein und möchte mithelfen, die Ziele des Vereins zu erreichen”, sagte Alario. Vor allem seine südamerikanischen Vorgänger hätten den Ausschlag für einen Wechsel nach Leverkusen gegeben. Mit Ze Roberto, Lucio, Emerson, Diego Placente oder zuletzt Chicharito hat der 24-Jährige prominente Vorbilder aus Südamerika im Verein. Der bisher einzige Argentinier in Reihen der Werkself, Placente, erreichte 2002 sowohl das Endspiel im DFB-Pokal als auch das Finale in der Champions League. Sportliches Vorbild sei allerdings Lionel Messi vom FC Barcelona, verriet Alario.

Herrlich: “Er kann eine Verstärkung sein”

Mit dem 24-jährigen Offensivmann hat Herrlich einen “Gewinner-Typ” dazu bekommen. Mit dem argentinischen Top-Klub River Plate gewann er 2015 die Copa Libertadores. Zwei Jahre später war er sogar Torschützenkönig beim Gewinn der Copa Argentina. Während dieser Zeit erzielte der Stürmer 41 Tore in 82 Pflichtspielen. Trotz seines jungen Alters bringt Alario also viel Erfahrung und eine Siegermentalität mit nach Leverkusen, die dem Klub sicher helfen dürfte. “Er kann auf jeden Fall eine Verstärkung sein”, lobte Herrlich.

“Er ist ein netter Kerl”, erzählte Torschütze Volland nach dem Spiel. “Lucas ist ein Mannschaftsspieler, er haut sich in jeden Ball rein und hat eine gute Technik.” Lediglich Gespräche seien aufgrund der Sprachbarrieren noch ein kleines Problem. Gut, dass das Verständnis zwischen Alario und seinen Mitspielern bei diesem Spiel zumindest schon fast ohne Worte funktionierte.