Im Test vor 15 Jahren: Kein Gehäuse kühlte so gut wie das Temjin TJ09

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Das Silverstone Temjin TJ09 (Test) versprach im Test vor 15 Jahren nicht nur ein schlichtes Design mit guter Verarbeitung, sondern vor allem eine hervorragende Kühlleistung für hitzige Grafikkarten. Eine generelle Empfehlung blieb dem Gehäuse aufgrund des hohen Preises von 260 Euro verwehrt.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Aluminium-Tower mit guter Verarbeitung
  2. Die Kühlung war das Steckenpferd des TJ09
  3. Bei der Kühlung die Nummer 1
  4. Fazit

Aluminium-Tower mit guter Verarbeitung

Das Temjin TJ09 maß 525 × 210 × 605 mm (H × B × T) bei einem Gewicht von etwa 11 kg. Silverstone bot das Gehäuse in den Farben Schwarz und Silber an sowie mit oder ohne Seitenfenster. Allen Versionen war gemein, dass sie primär aus Aluminium bestanden – der Hersteller gab die Materialdicke mit 5 mm an, dies galt allerdings nur für die Front des Gehäuses. Die Seitenwände bestanden aus 1 mm dickem Aluminium, während der Korpus auf 2 mm kam.

Bild 1 von 21

Silverstone Temjin TJ09

Portkit eingeklappt

Portkit aufgeklappt

Front

Oberseite

Seitenansicht

Bedienelemente

„Silverstone“-Schriftzug

Unterseite

Rückseite

Innenraum vorn

Innenraum

Innenraum hinten

Lüfterhalterungen im Deckel

Steckkartenbereich

Innenraum

Mainboardschlitten

Festplattenkäfige

Luftkanal

Laufwerksschächte

Festplattenschacht

Das TJ09 bot vier 5,25-Zoll-Laufwerksschächte und einen 3,5-Zoll-Laufwerksschacht an der Front. Im Inneren des Gehäuses fanden bis zu sechs 3,5-Zoll-Laufwerke, aufgeteilt in zwei herausnehmbare Käfige, Platz. Für die Frischluftzufuhr waren zwei vorinstallierte 120-mm-Lüfter mit 1.200 U/min zuständig. Optional konnten drei weitere 120-mm-Lüfter verbaut werden. Sowohl bei der Verarbeitung als auch bei dem Design konnte sich das TJ09 positiv von der Konkurrenz absetzen.

Die Kühlung war das Steckenpferd des TJ09

Das Temjin TJ09 bot einige herausstechende Merkmale wie den herausnehmbaren Mainboardschlitten, das eigentliche Highlight war allerdings die durchdachte Kühlung. Das Netzteil wurde beispielsweise am Boden des Gehäuses befestigt und konnte so Frischluft von außen ansaugen, statt die aufgeheizte Luft im Inneren des Gehäuses zu verwenden. Zudem verfügte das TJ09 über einen Luftkanal: Ein Lüfter saugte über den Kanal und Öffnungen im Seitenteil des Gehäuses Frischluft ein und blies diese direkt auf die Erweiterungskarten. Das kam insbesondere Systemen mit hitzköpfigen Grafikkarten zugute.

Bei der Kühlung die Nummer 1

Bei der Kühlleistung machte kein anderes Gehäuse dem Temjin TJ09 etwas vor. Im Test mit einem Athlon 64 X2 4800+ und einer GeForce 6600 GT lagen die GPU-Temperaturen deutlich unter denen der Konkurrenz. 63 °C beim TJ09 standen 76 °C beim Silverstone SG01 und 87 °C beim Lian Li V800 gegenüber. Bei der CPU-Temperatur war das Bild nicht ganz so klar: Mit 54 °C war die Prozessortemperatur zwar sehr niedrig, das Lian Li V800 kam aber mit 50 °C auf einen besseren Wert. In der Praxis war das wenig von Bedeutung, da Grafikkarten bereits vor 15 Jahren deutlich mehr Wärme abgaben als Prozessoren und daher besser gekühlt werden mussten.

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Fazit

Das Silverstone Temjin TJ09 war ein exzellentes Gehäuse mit guter Verarbeitung, schlichtem Design und vor allem ausgezeichneter Kühlung. Mit einem Preis von 260 Euro befand es sich am oberen Ende des Preisspektrums und war für viele Anwender zu teuer. Für diejenigen, die sich ein so teures Gehäuse leisten wollten, stellte sich die Frage, ob sich die Investition lohnte. Aufgrund dieser individuellen Entscheidung sprach ComputerBase dem Gehäuse vor 15 Jahren keine generelle Empfehlung aus, wenngleich es sich um ein sehr gutes Modell handelte.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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