Infotainment: Samsung fertigt neue SSDs, GDDR6 und DDR4 fürs Auto

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Das Automotive-Segment kann Samsung demnächst mit neuen SSDs, Grafikspeicher und DDR-RAM beliefern, wie der jetzt angekündigte Start der Massenproduktion entsprechender Lösungen neuester Generation verdeutlicht. Der Upgrade-Zyklus von IT-Komponenten habe sich bei den Autobauern deutlich verringert, erklärt Samsung.

Waren früher Zyklen von sieben bis acht Jahren die Regel, bevor ein Autohersteller eine Infotainment- oder Assistenz-Plattform vollständig erneuert und zu einer neuen Halbleitergeneration wechselt, seien heutzutage drei bis vier Jahre üblich. Entsprechend anpassen mussten sich die Zulieferer, wenngleich insbesondere Samsung auch Treiber dieser Entwicklung war respektive ist. Samsung ist Mitglied im bereits 2010 von Audi initiierten Progressive SemiConductor Program (PSCP), das unter anderem zum Ziel hat, die Hardware in kürzeren Abständen zu aktualisieren und die Zyklen näher an die der Halbleiterindustrie mit nur 12 bis 18 Monaten zu bringen.

Schnelle PCIe-Gen-3-SSD fürs Auto

Die Ankündigung umfasst unter anderem eine 256 GB große SSD in BGA-Bauweise mit eigenem Controller und eigener In-house-Firmware, die PCIe Gen 3 NVMe nutzt und beim sequenziellen Lesen bis zu 2.100 MB/s und beim sequenziellen Schreiben bis zu 300 MB/s erreichen soll. Abgelöst werden sollen damit vor allem bislang verbaute eMMC-Speicher mit deutlich geringeren Leistungsdaten, die höchstens die Hälfte dieser Lese- und Schreibwerte erreichen. Neuen Speicher etwa für Infotainmentsysteme gibt es aber auch als Universal Flash Storage, wie man ihn aus Smartphones kennt. Samsung bietet mit 128 GB auch eine neue Speicherlösung in dieser Bauweise an.

RAM und SSD für das Automotive-Segment (Bild: Samsung)

Grafikspeicher neuester Generation

Multimedia und in Echtzeit gerenderte Grafiken etwa für Assistenzsysteme, aber auch mehr Leistung einfach nur Spiele, wie es etwa Tesla mit AMD RDNA 2 im Model S und Model X zeigt, gewinnen immer mehr an Bedeutung im Automobilsektor. Im Bereich Grafikspeicher liefert Samsung deshalb jetzt 2 GB große GDDR6-Chips an die Automobilindustrie, der dafür entsprechende Vorgaben erfüllen muss. Alle neuen Speicherlösungen von Samsung entsprechen der AEC-Q100-Spezifikation und sind unter anderem für ein Temperaturfenster von -40°C bis +105°C ausgelegt. Das gilt auch für ein neues 2-GB-Package für DDR4-RAM, das für Autos vorgestellt wurde.

Exynos läuft auch im Auto

Neue Exynos-Auto-Prozessoren gab es heute nicht von Samsung. In diesem Bereich gibt es den Exynos 8890 sowie die neueren 8-nm-Chips Exynos V9 und V7. Die Anleihen bei den Smartphone-Chips sind mit der aktuellen Generation Geschichte. Im V9 arbeiten gleich acht Cortex-A76 ohne Efficiency-Kerne, dasselbe gilt für den V7, dort jedoch mit maximal 1,5 statt 2,1 GHz. Der größere Chip ist mit drei GPUs (1 × Mali-G76 MP12, 2 × Mali-G76 MP3), der kleinere mit zwei GPUs (1 × Mali-G76 MP8, 1 × Mali-G76 MP3) bestückt. Audi setzt bei den aktuellsten Infotainmentsystemen auf den Exynos Auto V9.