Corsair CX-F und XPG Pylon im Test: 550 Watt Leistung zu angemessenen Preisen

Die Einführung einer RGB-Beleuchtung und die weiße Lackierung nimmt Corsair zum Anlass, die CX-Serie um weitere Varianten zu erweitern. Gegen das Netzteil mit Vollausstattung tritt die Einstiegsserie von XPG in Form des Pylon 550W an, das pure Leistung ohne Zusätze liefern will. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt bei beiden.

Inhaltsverzeichnis

1. 1 550 Watt Leistung zu angemessenen Preisen
   1. Technische Eckdaten im Vergleich
   2. Garantiebedingungen im Vergleich
   3. Lieferumfang und Äußeres im Vergleich
   4. Kabelausstattung im Vergleich
2. 2 Technik im Detail analysiert
   1. Eckdaten und Komponenten
   2. Die Primärseite im Detail
   3. Die Sekundärseite im Detail
3. 3 Testergebnisse elektrischer Messungen
   1. Effizienz
   2. Spannungsregulation
   3. Restwelligkeit
   4. Schutzschaltungen
   5. Dynamische Belastung und „Transient Response“
   6. Stützzeit, ErP & Standby-Wirkungsgrad
4. 4 Lautstärke
5. 5 Fazit

Für Computer mit einer RGB-Farbbeleuchtung erfreuen sich Hardware-Komponenten mit weißem Lack immer größerer Beliebtheit. Auf dem Netzteilmarkt war bisher das Angebot sehr beschränkt, wenn die Auswahl auf die Mittelklasse reduziert wird. Soll das Netzteil aber nicht nur Farben wiedergeben können, sondern selbst auch Leuchtquelle werden, erfüllt Corsair mit der CX-F-RGB-White-Serie gleich zwei Wünsche dieser Nutzergruppe. Das XPG konzentriert sich mit dem Pylon 550W demgegenüber ganz klassisch auf die eigentliche Funktionalität eines Netzteils, eine hohe Qualität der Ausgangsspannungen bereitzustellen.

Corsair CX550F RGB White

XPG Pylon 550W

Auf elektrischer Seite scheinen beide Probanden auf Augenhöhe zu agieren, da es unabhängig geregelte Ausgangsspannungen und eine Wirkungsgrad-Zertifizierung nach 80Plus Bronze gibt. Eine fortschrittlichere Schaltungstopologie des Corsair CX550F RGB White hat aber einen höheren Wirkungsgrad erzielt, der nur nicht offiziell als solcher vermarktet wird. Mit einer freiwilligen Herabstufung von 80Plus Silber auf Bronze möchte Corsair vorsorglich Verunsicherungen über ein Verfehlen der Wirkungsgradanforderungen ausräumen, wenn einzelne Muster sie aufgrund von Fertigungs- und/oder Messtoleranzen nicht einhalten können.

Die Details zu der Testmethodik, der eingesetzten Teststation, den elektrischen Messungen und den Schalldruckpegelmessungen sind auch in diesem Fall im Artikel Netzteil-Tests: Methodik, Aufbau und Equipment separat nachzulesen. Eine ständig aktualisierte Übersicht empfehlenswerter Netzteile bietet die Netzteil-Rangliste mit Bestenliste.

Technische Eckdaten im Vergleich

Obwohl das vollmodulare Anschlusspanel des CX550F RGB White zusätzlichen Bauraum benötigt, ist es Corsair gelungen, das Netzteil in ein Gehäuse mit einer Tiefe von 140 mm zu packen. Das Pylon 550W belegt das gleiche Volumen, kann aber keine abnehmbaren Kabel vorweisen.

In den restlichen technischen Daten sind kaum Unterschiede zwischen beiden Probanden auszumachen. Beide Netzteile verfügen über einen Weitbereichseingang und können nahezu die komplette Nennleistung von 550 W auf der 12-Volt-Schiene abgeben. Auch die Schutzschaltungen werden als vollständig aufgeführt, die im weiteren Test auf ihre Funktionsweise getestet werden.

Garantiebedingungen im Vergleich

Mit der Möglichkeit eines Rückversands innerhalb Deutschlands und einem eigenen deutschsprachigen Support gestaltet sich die Garantieabwicklung bei Corsair unkomplizierter als bei anderen (ausländischen) Herstellern. So muss für die Inanspruchnahme des Herstellerservices der taiwanischen Marke XPG eine Registrierung auf der Website des Mutterkonzerns Adata vorgenommen werden. Deutschen Kunden verbleibt aber auch die Möglichkeit, sich beim Händler zu melden, wobei unter Umständen eine längere Bearbeitungszeit in Kauf genommen werden muss und ein Umtausch nach Ablauf der 24-monatigen Gewährleistungspflicht die Kulanz des Händlers erfordert.

Mit fünf Jahren wird eine für diese Preisklasse überdurchschnittliche Garantiedauer von Corsair abgedeckt. XPG setzt eine konservativere Zeitspanne von drei Jahren an.

Lieferumfang und Äußeres im Vergleich

Der Preisklasse entsprechend wurde der Lieferumfang mit Kaltgerätekabel, Kabelbinder und Schrauben auf das Nötigste reduziert. Ein Wechseln respektive ein Abschalten der Leuchtmodi erfolgt beim CX550F RGB White neben dem Schalter auf der Rückseite optional über die Softwaresteuerung des Mainboards, wenn es eine ARGB-Ansteuerung mit 5 V unterstützt. Ein entsprechendes Kabel ist im Lieferumfang inkludiert.

Beide Hersteller stanzen Waben aus dem Blech der Oberseite, um so kostengünstig ein Lüftergitter zu realisieren. Für eine geringe Lautstärke bei höheren Lüfterdrehzahlen erweisen sich jedoch Lüftergitter mit gröberen Strukturen immer wieder als vorteilhaft gegenüber Wabenformen. Ansonsten präsentieren sich die Netzteile relativ unspektakulär mit Stickern auf allen Seitenteilen. Immerhin muss aber angemerkt werden, dass Corsair sich der eigenen Designlinie treu bleibt, indem es wie bei teureren Serien abgeflachte Kanten an den Rändern des oberseitigen Gehäuses gibt.

Kabelausstattung im Vergleich

In der Kabelausstattung gibt es zwischen den beiden Herstellern keine größeren Unterschiede. Mit sieben anstelle von fünf SATA-Steckern bietet Corsair ein geringfügig größeres Potential zur Erweiterung der Peripheriegeräte. Die PCIe-Anschlüsse werden über eine Y-Verzweigung bereitgestellt, was sich für Grafikkarten mit höherer Leistungsaufnahme nachteilig auswirken kann. Gegenüber XPG ist Corsair aber einen Kompromiss eingegangen, indem eine dickere 16-AWG-Litze eingesetzt wird, die diesen Missstand etwas ausgleichen kann.

Die Kabellängen wurden in beiden Fällen sinnvoll gewählt. Zur Bündelung der Einzeladern gibt es für die 24-Pin-ATX-Leitung Sleeve, während es bis auf den 4+4-Pin-EPS-Anschluss des Pylon 550W Flachbandkabel gibt, was einen ausgewogenen Kompromiss aus Biegsamkeit der Kabel und einer Bündelung auf einen kompakten Querschnitt darstellt.

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