Corsair MP600 Pro XT im Test: Im Spitzenduell mit der Seagate FireCuda 530

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Mit gleicher Kombination aus Phison-E18-Controller und Microns 176-Layer-NAND buhlt nach der Seagate FireCuda 530 die Corsair MP600 Pro XT um die Leistungskrone bei den Consumer-SSDs mit PCIe 4.0. Im direkten Schlagabtausch haben beide Produkte trotz identischer Basis ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Im Spitzenduell mit der Seagate FireCuda 530
    1. XT steht für ein Speicher-Upgrade
    2. Das Testmuster im Detail
    3. Ausstattung und Preise im Überblick
  2. 2 Benchmarks, Cache-Analyse und Temperaturen
    1. Testsystem und Testmethodik
    2. Cache-Analyse (SLC-Modus)
    3. Kopiervorgänge im Explorer
    4. Leistungsbeständigkeit im PCMark 10
    5. CrystalDiskMark
    6. Temperaturen über die Zeit
  3. 3 Fazit
    1. Duell an der Spitze wird über Preis und Ausstattung entschieden

XT steht für ein Speicher-Upgrade

Mit der MP600 brachte Corsair im Jahr 2019 seine erste PCIe-4.0-SSD auf den Markt. 2021 folgten die günstigere MP600 Core (Test) und die schnellere MP600 Pro (Test). Neben der Schnittstelle und einem Phison-Controller zeichnet die MP600-Familie ein wuchtiger Kühlkörper aus.

Dieser Linie bleibt Corsair bei der neuen MP600 Pro XT treu. Wie bei der bereits sehr flotten MP600 Pro kommt der Phison E18 zum Einsatz. Allerdings wird er mit Microns neuem 176-Layer-NAND (B47R) kombiniert. Dass dadurch eine noch höhere Leistung zu erwarten ist, hat erst kürzlich die Seagate FireCuda 530 (Test) mit der gleichen Kombination gezeigt.

Corsair MP600 Core
Corsair MP600
Corsair MP600 Pro
Corsair MP600 Pro XT (neu)

Formfaktor
M.2-2280

Schnittstelle (Protokoll)
PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3)
PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4)

Controller
Phison PS5016-E16
(8 Channel, 2 Kerne, 28 nm)
PS5018-E18
(8 Channel, 3 Kerne, 12 nm)

NAND-Flash-Speicher
3D QLC
3D TLC
3D TLC (Micron B27B)
3D TLC (Micron B47R)

DRAM-Cache

SLC-Cache
Dynamisch

Speicherplatz
1.000 GB
2.000 GB
4.000 GB
500 GB
1.000 GB
2.000 GB
1.000 GB
2.000 GB
4.000 GB

Seq. Lesen/Schreiben (max.)
4.950/3.950 MB/s
4.950/4.250 MB/s
7.000/6.850 MB/s
7.100/6.800 MB/s

Garantiedauer
5 Jahre

TBW
225/450/900
900/1.800/3.600
700/1.400/3.000

Auf dem Papier ist der Leistungsunterschied gegenüber der MP600 Pro zunächst sehr gering: Bis zu 7.100 MB/s beim Lesen bedeuten für die MP600 Pro XT nur 100 MB/s mehr. Schreibend wird mit bis zu 6.800 MB/s sogar etwas weniger versprochen. Größer sind die Unterschiede bei den Herstellerangaben zum wahlfreien Lesen und Schreiben: Hier soll die MP600 Pro XT lesend 1,0 Million und schreibend 1,2 Millionen IOPS erreichen. Bei der MP600 Pro sind es maximal 660.000/800.000 IOPS.

Phison E18 mit Microns 176-Layer-NAND beschleunigt

Der in 12 nm gefertigte 8-Kanal-Controller Phison E18 wird bereits bei diversen SSDs wie zum Beispiel der Corsair MP600 Pro (Test) oder der Mushkin Gamma (Test) eingesetzt. Die Kombination mit Microns 176-Layer-NAND alias Micron B47R liefert aber nochmals mehr Leistung. Auch bei der Crucial P5 Plus (Test) kommt der Speicher zum Einsatz, allerdings in Kombination mit einem Micron-Controller.

Das Testmuster im Detail

Für den Test hat Corsair die MP600 Pro XT mit 2 TB Speicherplatz zur Verfügung gestellt, womit dank gleicher Speicherkapazität der direkte Vergleich zu Modellen wie MP600 Pro, FireCuda 530 und Samsung 980 Pro (Test) möglich ist. Die SSD ist wie auch das Muster der FireCuda 530 beidseitig mit insgesamt acht NAND-Paketen (IA7BG94AYA) bestückt, die ihrerseits je 256 GB Speicherkapazität vereinen. Ebenfalls identisch zur FireCuda 530 sind die beiden je 1 GB fassenden DRAM-Chips von SK Hynix, die dem Typ DDR4-2666 (H5AN8G6NCJR-VKC) angehören.

Corsair MP600 Pro XT: Die Vorderseite des PCB mit NAND, DRAM und Controller
Corsair MP600 Pro XT: Die Rückseite des PCB mit NAND und DRAM
Eckdaten des Testmusters

Corsair MP600 Pro XT 2 TB

Formfaktor
M.2-2280

Schnittstelle (Protokoll)
PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4)

Controller
Phison PS5018-E18 (8 Channel)

NAND-Flash-Speicher
Micron 3D TLC, 176 Layer

DRAM-Cache
2 × 1 GB DDR4-2666 SK Hynix

SLC-Cache

Seq. Lesen/Schreiben (max.)
7.100/6.800 MB/s

Wahlfreies Lesen/Schreiben (max.)
1.000 K/1.200 K IOPS

Garantiedauer
5 Jahre

TBW
1.400 TB

Hinweis: Detaillierte Eckdaten zu jedem Modell der Serie stehen in der Vergleichstabelle weiter unten

Neuer Kühler oder alter Wakü

Beim vormontierten Kühlkörper hat Corsair das Design gegenüber den älteren Modellen grundlegend geändert. Die schräg gestellten Kühlrippen verlaufen senkrecht und nicht parallel zur Platine. Mit dem neuen Kühler steigt die Bauhöhe auf 19 mm, was noch einmal 4 mm mehr sind als bei der MP600 Pro und aufgrund der Kompatibilitätsfrage zu beachten ist.

Corsair MP600 Pro XT

Wie schon bei der MP600 Pro wird auch für die MP600 Pro XT ein Wasserkühlblock (Hydro X) gegen Aufpreis (10 bis 20 Euro) angeboten. Allerdings gibt es diesen nur für die Modelle mit 2 TB und 4 TB Speichervolumen und nicht für die Version mit 1 TB Speicher.

Corsair MP600 Pro XT Hydro X Edition (Bild: Corsair)

Ausstattung und Preise im Überblick

Wie nahezu alle NVMe-SSDs wird auch die MP600 Pro XT mit fünf Jahren eingeschränkter Herstellergarantie angeboten. Allerdings endet der Zeitraum bei Überschreiten einer bestimmten Schreibmenge („Total Bytes Written“) vorzeitig. Die TBW der MP600 Pro XT liegen mit 700 TB, 1.400 TB und 3.000 TB auf dem Niveau der MP600 Pro. Die ältere MP600 bot wesentlich mehr und auch Seagate nennt bei der neuen FireCuda 530 mit gleichem Speicher höhere TBW.

Was Seagate bei der FireCuda 530 vermissen lässt, ist die Möglichkeit zur Datenverschlüsselung mit 256-Bit-AES in Hardware. Dieses Feature des Phison E18 bietet Corsair bei der MP600 Pro XT wiederum erneut an.

Die MP600 Pro XT ist im Shop von Corsair aktuell zu Preisen von rund 220 Euro (1 TB), 440 Euro (2 TB) und 1.080 Euro (4 TB) erhältlich.

Corsair MP600 Pro XT: Der Küher überragt den der FireCuda 530 (vorne) und selbst den Stapel aus sechs NVMe-SSDs ohne Kühler

Im freien Handel ist die Verfügbarkeit aktuell noch nicht gegeben. Die Preise werden im Konkurrenzkampf der Onlineshops aber niedriger liegen. Das zeichnet sich mit Preisvorstellungen ab rund 194 Euro (1 TB), 387 Euro (2 TB) und 998 Euro (4 TB) bereits ab. Pro Gigabyte liegen die Preise damit momentan zwischen 19 und 25 Cent.

Corsair MP600 Pro XT
Seagate FireCuda 530
Corsair MP600 Pro

Controller:
Phison PS5018-E18, 8 NAND-Channel

DRAM-Cache:
1.024 MB vorhandenVariante2.048 MB DDR4Variante4.096 MB vorhanden
? DDR4Variante2.048 MB DDR4
1.024 MBVariante2.048 MBVariantevorhanden

Speicherkapazität:
1.000 / 2.000 / 4.000 GB
500 / 1.000 / 2.000 / 4.000 GB
1.000 / 2.000 / 4.000 GB

Speicherchips:
Micron ? ? TLC (3D, 176 Lagen) NAND, ?
? ? ? TLC (3D) NAND, ?

Formfaktor:
M.2 (80 mm)

Interface:
PCIe 4.0 x4

seq. Lesen:
7.100 MB/s
7.000 MB/sVariante7.300 MB/s
7.000 MB/s

seq. Schreiben:
5.800 MB/sVariante6.800 MB/s
3.000 MB/sVariante6.000 MB/sVariante6.900 MB/s
5.500 MB/sVariante6.550 MB/sVariante6.850 MB/s

4K Random Read:
900.000 IOPSVariante1.000.000 IOPS
400.000 IOPSVariante800.000 IOPSVariante1.000.000 IOPS
360.000 IOPSVariante660.000 IOPSVariante650.000 IOPS

4K Random Write:
1.200.000 IOPS
700.000 IOPSVariante1.000.000 IOPS
780.000 IOPSVariante800.000 IOPSVariante700.000 IOPS

Leistungsaufnahme Aktivität (typ.):
?

Leistungsaufnahme Aktivität (max.):
?

Leistungsaufnahme Leerlauf:
?

Leistungsaufnahme DevSleep:
?

Leistungsaufnahme L1.2:
?

Funktionen:
NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection

Verschlüsselung:
AES 256
keine
AES 256

Total Bytes Written (TBW):
700 TerabyteVariante1.400 TerabyteVariante3.000 Terabyte
640 TerabyteVariante1.275 TerabyteVariante2.550 TerabyteVariante5.100 Terabyte
700 TerabyteVariante1.400 TerabyteVariante3.000 Terabyte

Garantie:
5 Jahre

Preis:
ab 194 € / ab 380 € / ab 1.004 €
ab 99 € / ab 210 € / ab 424 € / ab 889 €
ab 163 € / ab 319 € / ab 969 €

Preis je GB:
€ 0,19 / € 0,19 / € 0,25
€ 0,20 / € 0,21 / € 0,21 / € 0,22
€ 0,16 / € 0,16 / € 0,24

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