Im Test vor 15 Jahren: Die GeForce 7900 GS war eine günstigere 7900 GT

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Mit der GeForce 7900 GS schloss Nvidia die Lücke zwischen der GeForce 7600 GT für 140 Euro und der GeForce 7900 GT für 240 Euro. Im Test vor 15 Jahren zeigte die übertaktete XFX GeForce 7900 GS 480M Extreme (Test), was sie konnte.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Eine GeForce 7900 GT minus vier Pixel-Pipelines
  2. Mit der GeForce 7900 GT auf Augenhöhe
  3. So laut wie die GeForce 7900 GT
  4. Fazit

Eine GeForce 7900 GT minus vier Pixel-Pipelines

Bevor Nvidia die GeForce 7900 GS Endkunden zugänglich machte, war die Grafikkarte bereits seit geraumer Zeit in OEM-Systemen erhältlich. Im Kern handelte es sich dabei um eine GeForce 7900 GT, die um vier Pixel-Pipelines und einen Vertex-Shader beschnitten wurde. Die Taktraten, der verbaute Speicher und andere Spezifikationen ließ Nvidia unangetastet.

XFX nutzte diese Chance, um mit der GeForce 7900 GS 480M Extreme eine übertaktete Version der Grafikkarte auf den Markt zu bringen, bei der die GPU mit 480 statt 450 MHz und der Speicher mit 700 statt 660 MHz betrieben wurde. Beide Taktraten lagen damit etwa 6 Prozent über denen des Referenzmodells.

GeForce 7900 GS
XFX GeForce 7900 GS 480M Extreme
GeForce 7900 GT

Chip
G71

Transistoren
ca. 278 Mio.

Fertigung
90 nm

Chiptakt
450 MHz
480 MHz
450 MHz

Pixel-Pipelines
20
24

Shader-Einheiten
pro Pipeline (MADD)
2

FLOPs (MADD/ADD)
144 GFLOPS
154 GFLOPS
173 GFLOPS

ROPs
16

Pixelfüllrate
7.200 MPix/s
7.680 MPix/s
7.200 MPix/s

TMUs je Pixel-Pipeline
1

Texelfüllrate
9.000 MTex/s
9.600 MTex/s
10.800 MTex/s

Vertex-Shader
7
8

Dreiecksdurchsatz
822 MV/s
875 MV/s
940 MV/s

Pixel-Shader
PS 3.0

Vertex-Shader
VS 3.0

Speichermenge
256 MByte GDDR3

Speichertakt
660 MHz
700 MHz
660 MHz

Speicherinterface
256 Bit

Speicherbandbreite
42.240 MByte/s
44.800 MByte/s
42.240 MByte/s

SLI/CF-Unterstützung
Ja

Abgesehen davon entsprach die XFX GeForce 7900 GS 480M Extreme dem Referenzdesign einer GeForce 7900 GT. Die Platine und das Kühlsystem waren identisch – mit einer Ausnahme: Die Lüftersteuerung der GeForce 7900 GT funktionierte im ursprünglichen Platinenlayout nicht, bei der GeForce 7900 GS tat sie es wieder.

Bild 1 von 5

XFX GeForce 7900 GS 480M Rueckseite

XFX GeForce 7900 GS 480M Luefter

XFX GeForce 7900 GS 480M Spannungswandler

XFX GeForce 7900 GS 480M SLI-Stecker

XFX GeForce 7900 GS 480M Slotblech

Mit der GeForce 7900 GT auf Augenhöhe

In den Benchmarks konnte die XFX GeForce 7900 GS 480M Extreme im Mittel zwischen 5 und 6 Prozent mehr Leistung als das Referenzdesign der GeForce 7900 GS liefern. Das reichte je nach Auflösung und Einstellungen fast, um die GeForce 7900 GT einzuholen. Während die 7900 GT in 1.280 × 1.024 Bildpunkten ohne Kantenglättung oder anisotrope Filterung 3 Prozent schneller als die XFX-Grafikkarte war, schrumpfte dieser Vorsprung bei der Zuschaltung von Anti-Aliasing und anisotroper Filterung auf nahezu null. In 1.600 × 1.200 Bildpunkten mit Anti-Aliasing und anisotroper Filterung arbeitete die GeForce 7900 GT etwa 1 Prozent schneller.

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Performancerating 1280x1024Performancerating 1600x1200Rating 1280×1024 4xAA/16xAFRating 1600×1200 4xAA/16xAF

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So laut wie die GeForce 7900 GT

Dass die GeForce 7900 GS das gleiche Kühlsystem wie die extrem laute GeForce 7900 GT verwendete, verhieß nichts Gutes. Zwar war sie im Leerlauf dank funktionierender Lüftersteuerung nicht besonders laut, unter Last drehte der kleine Radiallüfter aber mächtig auf. Insgesamt war die GeForce 7900 GS unter 3D-Last damit nicht ganz so laut wie die GeForce 7900 GT, aber dennoch störend. Das war besonders in Anbetracht der sehr guten GPU-Temperaturen sowohl im Leerlauf als auch unter Last verwunderlich, hätte der Lüfter doch problemlos heruntergeregelt werden können. In puncto Energieaufnahme machte sich die Übertaktung negativ bemerkbar. Das Gesamtsystem mit der XFX-Grafikkarte nahm zwischen 5 und 7 Watt mehr auf als das gleiche System mit einer GeForce 7900 GT.

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LautstärkeStromverbrauchTemperaturÜbertaktbarkeit

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Wer noch etwas mehr Leistung wollte, konnte per Übertaktung noch einige Prozent gewinnen. Das Modell im Test war in der Lage, mit 530 MHz GPU- und 880 MHz Speichertakt betrieben zu werden. Der resultierende Leistungsgewinn betrug zwischen 11 und 13 Prozent.

Fazit

Die Leistung der GeForce 7900 GS konnte im Test im Vergleich zur GeForce 7900 GT überzeugen. Der Knackpunkt war dabei der Preis: Die unverbindliche Preisempfehlung für die GeForce 7900 GS betrug 200 Euro, eine Ersparnis von 40 Euro gegenüber der 7900 GT. Das schien in Anbetracht der Leistung ein gutes Angebot zu sein. Im Preisvergleich deutete sich damals bereits an, dass der tatsächliche Verkaufspreis eher bei 170 bis 180 Euro liegen sollte. Auf der anderen Seite des Spektrums stand die XFX GeForce 7900 GS 480M Extreme, die zwar quasi die Leistung einer GeForce 7900 GT erreichte, zugleich aber 240 Euro kosten sollte. Damit gab es für Kunden praktisch keine Ersparnis für eine theoretisch schlechtere Grafikkarte.

Es ließ sich abschließend festhalten, dass insbesondere die GeForce 7900 GS im Referenzdesign ein interessantes Angebot darstellte. Gegenüber der GeForce 7900 GT wurde nicht viel Leistung eingebüßt, aber einiges an Geld gespart.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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