Im Test vor 15 Jahren: Intels Core 2 Extreme brachte Multi-GPU-Setups ans Limit

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Im Test vor 15 Jahren untersuchte ComputerBase, wie stark Multi-GPU-Systeme mit bis zu 4 GPUs mit dem Prozessortakt skalierten (Test). Intels Core 2 Extreme X6800 machte den Grafikkarten im Vergleich zu einem Athlon 64 FX-60 Beine.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 SLI und CrossFire im Test
  2. Conroe brachte die GPUs ans Limit
  3. OpenGL spielte Quad-SLI voll aus
  4. Fazit

SLI und CrossFire im Test

Nachdem ComputerBase am 9. August 2006 mit zwei GeForce 7950 GX2 erstmalig ein Quad-SLI-System testete (Im Test vor 15 Jahren vor drei Wochen) stellte sich die Frage, inwiefern die Leistung in diesem Artikel noch von dem verwendeten Athlon 64 FX-60 limitiert worden war. Der Intel Core 2 Extreme X6800 (Im Test vor 15 Jahren) zeigte in Benchmarks mit einer einzigen GPU sehr große Leistungsreserven und stellte damit die natürliche nochmals schnellere Wahl für einen weiteren Test dar.

Neben den zwei GeForce 7950 GX mussten sich ein SLI-Verbund aus zwei GeForce 7900 GTX sowie ein CrossFire-System mit einer Radeon X1900 XTX und einer Radeon X1900 CrossFire-Edition im Test behaupten. Als Prozessoren kamen der AMD Athlon 64 FX-60 mit 2 × 2,6 GHz und der Intel Core 2 Extreme X6800 mit 2 × 2,93 GHz zum Einsatz. Zusätzlich wurde ein Core 2 Extreme X6900 simuliert, indem die Taktrate des X6800 auf 3,2 GHz angehoben wurde.

Quad-SLI und ein 30-Zoll-Monitor

Conroe brachte die GPUs ans Limit

Das Quad-SLI-Gespann konnte in 1.280 × 1.024 Bildpunkten beim Wechsel von einem Athlon 64 FX-60 auf einen Core 2 Extreme X6800 im Mittel um 13 Prozent zulegen. Mit 11 Prozent mehr Leistung sah es bei dem System mit zwei GeForce 7900 GTX ähnlich aus. Weniger groß viel der Sprung bei dem CrossFire-Gespann aus, das nur um 8 Prozent zulegen konnte. Hier stellte das verwendete Intel-Mainboard eine potentielle Limitierung dar, da den GPUs jeweils 8 statt 16 PCIe-Lanes zur Verfügung standen. Die Steigerung der Taktrate des X6800 auf 3,2 GHz resultierte bei allen drei Systemen in marginalen Leistungssteigerungen von 1 bis 2 Prozent.

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Rating – GPU-Skalierung 1280x1024Rating – GPU-Skalierung 1600×1200

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In 1.600 × 1.200 Pixeln zeichnete sich ein ähnliches Bild ab, wobei die Abstände zwischen dem Athlon und dem Core 2 Extreme kleiner ausfielen. Aufgrund der höheren Rechenlast waren die GPUs besser ausgelastet und dementsprechend kleiner fiel der Einfluss des Prozessors aus.

OpenGL spielte Quad-SLI voll aus

Wie bereits bei dem ursprünglichen Test des GeForce-7950-GX2-SLI-Gespanns konnte sich das Quad-SLI-System im Mittel nicht in jeder Auflösung gegen zwei Grafikkarten durchsetzen. Das lag daran, dass in DirectX-9-Titeln aufgrund einer Beschränkung von Microsoft nur drei Frames auf einmal berechnet werden konnten. Daher musste Nvidia auf einen speziellen Rendering-Modus namens „AFR of SFR“ ausweichen, bei dem jeweils zwei Grafikkarten parallel an einem Bild arbeiteten, statt dass jede Grafikkarte an einem eigenen Bild rechnete. Die geringe Effizienz von „AFR of SFR“ sorgte für schlechte Leistung unter DirectX 9. In OpenGL gab es eine solche Beschränkung nicht und dementsprechend skalierten vier GPUs hier deutlich besser.

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Doom 3 – GPU-SkalierungQuake 4 – GPU-SkalierungRiddick – GPU-Skalierung

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Die Skalierung mit der Prozessorleistung fiel in OpenGL-Titeln daher bedeutend besser aus. In Doom 3 brachte der Wechsel von einem Athlon 64 FX-60 auf einen Core 2 Extreme X6800 beispielsweise zwischen 22 und 35 Prozent bei der Nutzung von zwei GeForce 7950 GX2. Ähnlich sah es in Quake 4 mit einem Zuwachs von 19 bis 24 Prozent aus. Einzig in Riddick machte der Prozessorwechsel trotz OpenGL quasi keinen Unterschied.

Fazit

Die Ergebnisse ließen mehrere Interpretationen zu. Dabei war es wichtig, die generellen Schwächen von Multi-GPU-Systemen und ihren Einsatzzweck im Hinterkopf zu behalten. Aufgrund der schlechten Skalierung in DirectX-Titeln konnte niemandem ein Quad-SLI-System empfohlen werden. Die Ergebnisse zeigten, dass eine schnellere CPU sowohl Dual- als auch Quad-GPU-Systemen in niedrigeren Auflösungen einen Leistungsschub bescheren konnte – der Einsatzzweck waren aber hohe Auflösungen. Dort fiel der Vorteil eines schnelleren Prozessors deutlich geringer aus. Damit konnte festgehalten werden, dass die Investition in eine performantere CPU zwar kein verschwendetes Geld war, aber ein Modell vom Kaliber eines Athlon 64 FX-60 durchaus ausreichte, um mehrere Grafikkarten sinnvoll zu verwenden.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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