Galaxy Z Fold 3 im Hands-On: Samsungs Falt-Smartphone ist fast kompromisslos

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Samsungs Falt-Smartphones sind mit der 3. Generation erwachsen geworden. Das Galaxy Z Fold 3 zeichnet sich durch einen robusteren Aufbau aus und bringt erstmals eine IPX8-Zertifizierung gegen Wasser mit. Statt eines neuen Notes unterstützt jetzt auch das Fold den S-Pen-Stylus. Den Preis hat Samsung um 150 Euro reduziert.

Das erste faltbare Smartphone mit IPX8

Faltbare Smartphones aus dem Hause Samsung sollen keine Kompromisse mehr gegenüber traditionellen Geräten wie dem Galaxy S mitbringen. Das betrifft vor allem die Widerstandsfähigkeit der Smartphones, mit der ganz am Anfang zum Einstieg in die faltbare Ära die 1. Generation dieser Smartphones berühmt-berüchtigt wurde. Das Fold 3 kommt mit noch kleineren Spaltmaßen rund um das Scharnier und trotzt erstmals auch Wasser inklusive zeitweisem Untertauchen. Die IPX8-Zertifizierung signalisiert, dass Wasser kein Problem mehr darstellt, aber Staub noch nicht abgewehrt werden kann. Sandkörner zwischen den Displays sollte aber ohnehin vermieden werden.

Widerstandsfähigere Displayfolie

Das Chassis besteht weiterhin aus Aluminium, nennt sich jetzt aber „Armor Aluminium“, was für eine stärkere Legierung steht, die 10 Prozent widerstandsfähiger respektive steifer als beim Fold 2 (Test) ausfallen und so besser Kratzer abwehren soll. Das faltbare OLED-Panel überzieht Samsung nach wie vor mit einer ab Werk aufgebrachten Schutzfolie, die laut Empfehlung des Herstellers nicht abgezogen werden soll. Diese fällt abermals robuster aus, was Samsung mit einer Verbesserung um 80 Prozent beziffert, ohne jedoch Details zum Testverfahren zu nennen. Eine fettabweisende Beschichtung, wie sie viele Smartphones mit normalem Deckglas aufweisen, gehört jedoch weiterhin nicht dazu, wie sich wenige Minuten nach dem ersten Ausprobieren des Smartphones herausstellte.

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Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Die Kamera sitzt unter dem Display

Abgesehen vom insgesamt spürbar solideren Gesamtauftritt weist der innere Bildschirm, der nach wie vor 7,6 Zoll misst und 2.208 × 1.768 Pixel bei 120 Hz darstellt, jetzt aber 29 Prozent heller werden soll, eine Besonderheit auf: die unter dem Display verbaute Kamera. Kam das erste Fold noch mit riesiger Notch oben rechts und das Fold 2 mit „Punch-Hole“, versteckt Samsung sie Selfie-Kamera jetzt hinter dem Panel. Die Pixeldichte hat Samsung in diesem Bereich halbiert, was insbesondere bei hellen Inhalten erkennbar ist, bei dunkleren aber weniger und bei schwarzen gar nicht mehr auffällt. Diese neue Generation Under-Display-Kameras bringt es aktuell aber nur auf 4 Megapixel, nachdem es zuvor noch 10 Megapixel gab. Dementsprechend leidet darunter die Qualität, wie ein Vergleich mit der Kamera des äußeren Displays zeigt. Die rückseitigen Kameras für Weitwinkel (mit OIS), Ultraweitwinkel und Tele mit zweifacher Vergrößerung (mit OIS) entsprechen den Spezifikationen des Vorjahres mit jeweils 12 Megapixeln.

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Samsung Galaxy Z Fold 3

Vergleich Under-Display-Kamera (l.) und normale Frontkamera (r.)

Äußeres Display jetzt ebenfalls mit 120 Hz

Das äußere OLED-Display hat Samsung dahingehend überarbeitet, dass jetzt auch dieses Panel mit adaptiven 120 Hz arbeitet. Nachdem der äußere Bildschirm beim ersten Fold noch als viel zu klein kritisiert wurde, beim zweiten Fold die Diskrepanz in puncto Bildwiederholfrequenz bemängelt wurde, schafft Samsung jetzt auch hier Parität, was sich in einem flüssigeren Bediengefühl widerspiegelt. Die Regelung für Bildwiederholfrequenz und Helligkeit erfolgt zentral stets für beide Bildschirme.

S Pen fürs Fold statt ein neues Note

Als letzter Punkt neu für die Bildschirme ist die Bedienung mittels S-Pen-Stylus. Ein neues „Note 21“ gibt es diesen Sommer erst einmal nicht, offiziell legt das Gerät eine Pause ein, die Serie sei aber nicht eingestellt worden, versichert Samsung.

Für das Fold 3 hat der Hersteller den optionalen „S Pen Fold Edition“ entwickelt, der 132 mm misst und 8 g wiegt und in einer ebenfalls neuen Hülle mit passendem Fach rückseitig entlang des Scharniers untergebracht werden kann. Der Stylus ist so konzipiert worden, dass die Spitze bei zu starkem Druck in den Stift federt statt das Display zu beschädigen. Alternativ bietet Samsung neuerdings einen größeren „S Pen Pro“ an, der 171 mm misst und 14 g wiegt. Samsung sagt, der größere Stylus sei besser fürs Zeichnen geeignet, da er mehr einem normalen Stift ähnele. Der S Pen Pro lässt sich nicht nur auf dem Fold 3, sondern auch mit früheren Galaxy-Geräten nutzen, darunter auch die Tablets. Neu ist eine Taste für Copy-and-Paste-Vorgänge, die geräteübergreifend funktioniert, sofern derselbe Samsung-Account genutzt wird.

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Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Android erhält eine Taskleiste

Nachgelegt hat Samsung auch bei der Software, um den großen inneren Bildschirm sinnvoller für Multitasking nutzen zu können. Neben kleineren Optimierungen bei der App-Darstellung ist die große Neuerung eine Taskleiste, die den Wechsel immer wieder zum Startbildschirm minimieren und den Wechsel zwischen verschiedenen Apps beschleunigen soll. Zum Start des Smartphones handelt es sich dabei aber noch um eine experimentelle Funktion, die in den „Samsung Labs“ aktiviert werden muss.

Snapdragon 888 liefert mehr Leistung

Mehr Leistung für Multitasking liefert unter der Haube der Snapdragon 888 aus 5-nm-Fertigung. Auch dieses Jahr kommen in den Foldables weltweit ausschließlich Prozessoren von Qualcomm und keine Exynos-Chips zum Einsatz. Das SoC mit RDNA-2-Grafikeinheit dürfte erst im weiteren Verlauf des Jahres vorgestellt und eventuell im „Galaxy S22“ Premiere feiern. Was der Snapdragon 888 zu leisten imstande ist, zeigen zahlreiche andere Smartphones wie das OnePlus 9 Pro (Test). Hervor stechen vor allem der schnelle Prime-Core auf Basis des Cortex-X1 und die schnellere Adreno-660-GPU. Das SoC paart Samsung mit stets 12 GB RAM und 256 GB oder 512 GB nicht erweiterbarem Speicher. Über den Chip werden auch alle Mobilfunkstandards inklusive 5G und Dual-SIM über zwei physische oder eine physische Nano-SIM-Karte und eine eSIM abgewickelt.

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Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Samsung Galaxy Z Fold 3

Startpreis fällt 150 Euro niedriger aus

Das Gesamtpaket misst geschlossen 158,2 × 67,1 × 14,4 – 16,0 mm und geöffnet 158,2 × 128,1 × 6,4 mm bei einem Gewicht von leicht reduzierten 271 g. In Deutschland lässt sich das Fold 3 ab heute mit Abschluss des Galaxy Unpacked in den Farben Phantom Black, Phantom Green und Phantom Silver zum Preis von 1.799 Euro (256 GB) und 1.899 Euro (512 GB) vorbestellen. Das sind 150 Euro weniger, als letztes Jahr für die gleiche Speichergröße aufgerufen wurden. Der reguläre Verkaufsstart ist auf den 27. August angesetzt. Vorbesteller erhalten eine 200-Euro-Tauschprämie und bis zu 800-Euro-Ankaufswert auch bei Displaybruch für ein Altgerät als Vorabzug im Warenkorb. Alle Käufer erhalten ein Jahr Samsung Care+, das versehentlich entstandene Schäden abdeckt, darunter der Tausch des Bildschirms, der Rückabdeckung und Wasserschäden.

Technische Daten des Galaxy Z Fold 3 im Überblick

Samsung Galaxy Z Fold 3
Samsung Galaxy Z Fold 2

Software
Android 11
Android 10

Display
innen
7,6 Zoll, 2.208 × 1.768, Dynamic AMOLED 2X Infinity Flex, HDR, 120 Hz

außen
6,2 Zoll, 2.260 × 832, Super AMOLED, 120 Hz
6,2 Zoll, 2.260 × 816, Super AMOLED, 60 Hz

Bedienung
Touch, Stylus, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner
Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner

SoC
Qualcomm Snapdragon 888
Qualcomm Snapdragon 865 Plus

GPU
Adreno 660
Adreno 650

RAM
12 GB LPDDR5

Speicher
256/512 GB UFS 3.1
256 GB UFS 3.1

Kameras
hinten
Weitwinkel
12 MP, f/1.8, Dual Pixel AF, OIS, 83˚ FOV

Ultraweitwinkel
12 MP, f/2.2, 123˚ FOV

Tele
12 MP, f/2.4, AF, OIS, 45˚ FOV

vorne
10 MP, f/2.2

innen
4 MP, f/1.9, unter Display
10 MP, f/2.2, 80˚ FOV

Mobilfunk
GPRS/EDGE, HSPA+, LTE Advanced Pro, 5G NSA/SA

WLAN/BT
Wi-Fi 6, Bluetooth 5.0, Ultra Wideband

Ortung
A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo

Weitere Standards
USB 3.1 Typ C, NFC

SIM
2 × Nano-SIM + 1 × eSIM
1 × Nano-SIM + 1 × eSIM

Akku
4.400 mAh (fest verbaut), kabelloses Laden
4.500 mAh (fest verbaut), kabelloses Laden

Größe
aufgeklappt
158,2 × 128,1 × 6,4 mm
159,2 × 128,2 × 6,0 – 6,9 mm

zugeklappt
158,2 × 67,1 × 14,4 – 16,0 mm
159,2 × 68 × 13,8 – 16,8 mm

Schutzart
IPX8

Gewicht
271 g
282 g

Preis
1.799,00 Euro (256 GB)
1.899,00 Euro (512 GB)
1.949,00 Euro

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Samsung unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.