PlayStation 5: Anforderungen an SSDs zur internen Speichererweiterung

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Sony nennt jetzt Anforderungen an die M.2-SSDs, die künftig zur direkten Erweiterung des internen Speicherplatzes der PlayStation 5 genutzt werden können. Zunächst wird die Option aber erst im Rahmen der Closed Beta eingeführt. Bis zum offiziellen Update können sich die Anforderungen noch ändern.

PCIe 4.0 x4 muss, 5.500 MB/s und mehr empfohlen

Die somit vorläufigen „Anforderungen an M.2 SSDs für PS5-Konsolen“ grenzen den Einsatz auf M.2-SSDs mit PCIe 4.0 x4 als Schnittstelle ein. Dass langsamere SATA-Modelle außen vor bleiben, war zu erwarten, denn die SSD soll bestmöglich mit der Geschwindigkeit der eigenen SSD der PS5 mithalten. Dennoch nennt Sony keine pauschale Mindestanforderung an die möglichen Transferraten und gibt nur die Empfehlung, dass die SSD 5.500 MB/s oder mehr beim Lesen schaffen soll.

Die meisten PCIe-4.0-SSDs der ersten Generation scheitern an dieser Marke allerdings knapp, denn die mit Phison-E16-Controller bestückte Garde erreicht maximal 5.000 MB/s. Die neueren PCIe-4.0-SSDs der Oberklasse kommen wiederum auf 7.000 MB/s und mehr. Beispiele dafür finden sich weiter unten.

Die NVMe-Funktion Host Memory Buffer (HMB) wird von der PS5 zudem nicht unterstützt, heißt es in den FAQ.

Standardformate bis 110 mm Länge

Unterstützt werden die M.2-Formate 2230, 2242, 2260, 2280 und 22110, wobei M.2-2280 der gängigste Formfaktor ist. Die „22“ steht für die Breite von 22 mm. Die letzten Ziffern stehen jeweils für die Länge der M.2-SSD. Der Anschluss muss den sogenannten M-Key, eine genau platzierte Lücke in den Kontakten, für PCIe-kompatible M.2-SSDs aufweisen. Der B-Key steht für reine SATA-SSDs, die somit auch mechanisch inkompatibel sind. Da ohnehin nur PCIe-4.0-SSDs erlaubt sind, stellt sich die Frage nach dem Anschlusstyp aber nicht. Die Speicherkapazität darf 250 GB bis 4 TB betragen. Ob dies nur ein Richtwert anhand der gängigen Modelle im Markt oder aber eine tatsächliche Limitierung ist, die etwa kommende 8-TB-Modelle ausschließt, gilt es abzuwarten. Bisher sind herkömmliche M.2-SSDs mit PCIe 4.0 nur mit bis zu 4 TB erhältlich.

Flache Kühler möglich

Die Gesamtstruktur der M.2-SSD inklusive etwaigem Kühler darf bis zu 25 mm breit sein und muss eine Höhe von 11,25 mm unterbieten. Damit kämen auch M.2-SSDs mit flachen Kühlkörpern in Frage. Allerdings muss als weitere Einschränkung beachtet werden, dass auch die Höhe der Elemente ober- und unterhalb der Platine passen muss. Beidseitig bestückte Module werden unterstützt, doch muss die Höhe oberhalb der Platine weniger als 8 mm und unterhalb der Platine weniger als 2,45 mm betragen. Um dies zu veranschaulichen hat Sony folgende Hilfsgrafiken veröffentlicht.

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Limitierungen für M.2-SSDs mit Kühler

Limitierungen für M.2-SSDs mit Kühler

Limitierungen für M.2-SSDs mit Kühler

Sony weist ausdrücklich darauf hin, dass stets die Spezifikationen der SSD beim Hersteller genau geprüft werden sollten und im Zweifel dieser bezüglich der Kompatibilität befragt werden sollte. Zudem wird darauf hingewiesen, dass auch SSDs, die die mindestens empfohlenen 5.500 MB/s übertreffen, Spiele nicht immer genauso schnell laden können, wie die interne „Ultra-High-Speed-SSD“ der PlayStation 5.

Diverse SSDs kommen in Frage

M.2-PCIe-SSDs mit PCIe 4.0 x4 und mindestens 5.500 MB/s beim Lesen gibt es inzwischen eine ganze Reihe von diversen Herstellern. Seagate hat die Gunst der Stunde ergriffen und zum Marktstart der FireCuda 530 SSD in Neuseeland deren Kompatibilität zur PS5 sowohl in der normalen Ausführung als auch in der Variante mit Kühlkörper bestätigt. Von einer offiziellen Zertifizierung, wie dies an mancher Stelle gedeutet wird, ist im Statement des Seagate-Managers aber keine Rede. Es wäre wünschenswert, dass eine offizielle Kompatibilitätsliste für M.2-SSDs für die PS5 geführt werden wird.

Weitere Modelle, die laut den Eckdaten der Hersteller die Anforderungen erfüllen, wären zum Beispiel die Patriot Viper VP4300 (Test), die PNY XLR8 CS3040 (Variante ohne Kühler), die Samsung 980 Pro (Test) oder die WD Black SN850 (Test), die auch in der Fassung mit Kühler passen sollte.

Die Adata XPG Gammix S70 wäre mit 15 mm Höhe aufgrund des Kühlers wiederum zu hoch. Das gleiche gilt für die Corsair MP600 Pro (Test), die sogar auf 23 mm kommt. Mit 11,4 mm Bauhöhe scheitert die Gigabyte Aorus Gen4 7000s sehr knapp am Höhenlimit von 11,25 mm.

Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser Jan W. für den Hinweis.