3G-Abschaltung: Was Telekom, Vodafone und Telefónica heute Nacht ändern

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Heute Nacht geht nach 20 Jahren Betrieb das 3G/UMTS-Netz bei der Deutschen Telekom, Vodafone und zum Teil auch bei Telefónica/O2 in Rente. Fortan werden in Deutschland nur noch Netze für 2G, 4G/LTE und 5G betrieben. ComputerBase erklärt, was sich bei der Technik und für die Kunden in den Mobilfunknetzen ändert.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Deutsche Telekom
    1. Im Sekundentakt gehen Standorte vom Netz
    2. 20 MHz für LTE und 5G bei 2.100 MHz
    3. LTE kratzt an der 99-Prozent-Marke
    4. 2G bleibt erhalten
    5. Kompatibilität über IMEI checken
  2. Vodafone
    1. Letzte 5 MHz wandern zu LTE
    2. Unter 2 Prozent Datenverkehr im 3G-Netz
    3. Testweise Abschaltungen in Suhl, Mainz, Wiesbaden und Chemnitz
    4. Von einst 384 Kbit/s auf bis zu 500 Mbit/s
    5. Hilfestellung auf eigener FAQ-Seite
  3. Telefónica/O2
    1. 97 Prozent Datenverkehr über LTE
    2. 3G-Abschaltung in fünf Phasen
    3. Neue Standorte für die letzten 4G-Lücken
    4. Kostenloser Tausch alter SIM-Karten

Die offizielle Abschaltung der 3G-Netze zum 30. Juni ist der letzte Schritt eines hinter den Kulissen schon länger laufenden Prozesses der Planung und Vorbereitung. Von den ursprünglich erworbenen UMTS-Frequenzen, die in erster Runde im Sommer 2000 für je rund 16,5 Milliarden D-Mark an Deutsche Telekom, E-Plus, Telefónica und Vodafone versteigert wurden, sind nur noch Bruchteile für 3G aktiv, denn zum Großteil sind die Frequenzen bereits auf neuere Standards wie 4G/LTE und 5G umgewidmet worden. Bei der Deutschen Telekom fallen jetzt die letzten 5 MHz endgültig weg und auch bei Vodafone geht es nur noch darum, einen letzten Frequenzblock von 5 MHz loszuwerden. Telefónica wird sich im Laufe des Jahres ebenfalls von den letzten 5 MHz trennen.

Während Deutsche Telekom und Vodafone die 3G-Abschaltung in den kommenden Stunden und Tagen über die Bühne bringen und das gewonnene Spektrum in den nächsten Wochen den beiden neueren Mobilfunkstandards zuweisen wollen, startet bei Telefónica ab morgen die erste Stufe der 3G-Abschaltung, deren vollständige Umsetzung bis zum Jahresende abgeschlossen werden soll. ComputerBase geht in den folgenden Abschnitten darauf ein, was sich im Detail bei jedem der drei Netzanbieter ändert, wie lange der Prozess dauert, welche technischen Hürden dabei zu nehmen sind und was das letztlich für die Kunden bedeutet.

Deutsche Telekom

Bei der Deutschen Telekom betrifft die 3G-Abschaltung die letzten im Frequenzbereich bei 2.100 MHz übrig gebliebenen 5 MHz, die bislang noch als restliches Spektrum für 3G zur Verfügung standen, nachdem bereits seit längerer Zeit mit 15 MHz für einen Mischbetrieb von 4G/LTE und 5G über das Verfahren Dynamic Spectrum Sharing (DSS) auf den alten passiven 3G-Antennen gefahren wurde. Seit diesem Jahr stehen dem Netzbetreiber 20 statt 10 MHz bei 2.100 MHz zur Verfügung, die mit der 3G-Abschaltung der kommenden Nacht vollständig für die neueren Standards genutzt werden.

Im Sekundentakt gehen Standorte vom Netz

Ein Sprecher der Deutschen Telekom hat der Redaktion im Detail erläutert, wie die 3G-Abschaltung in der Nacht auf den 1. Juli ablaufen wird. Und nein, einen großen Hebel im Keller der Telekom wird heute kein Mitarbeiter umlegen. Tatsächlich findet die Abschaltung vollständig per Software gesteuert statt. Wahr ist allerdings, dass der gesamte Prozess in einer Nacht abgeschlossen werden soll, indem im Sekundentakt einzelne Standorte vom Netz genommen werden. Eine genaue Uhrzeit, zu der die Abschaltung beendet sein soll, könne seriös nicht genannt werden, da Sorgfalt vor Geschwindigkeit gehe.

Beim Herunterfahren des 3G-Netzes werde „auf Nummer sicher“ gegangen und das Netz ganz genau beobachtet. „Stellen wir eine Abweichung von unseren Sollwerten fest, greifen die Experten sofort ein und regeln entsprechend nach. Auch nach der Abschaltung behalten wir die Kennwerte der Netze weiter im Auge“, sagte ein Sprecher.

Das künftige Mobilfunknetz der Telekom nur mit 5G, 4G und 2G (Bild: Deutsche Telekom)

20 MHz für LTE und 5G bei 2.100 MHz

Mit der 3G-Abschaltung steht der letzte Träger mit 5 MHz nicht sofort für 4G/LTE und 5G zur Verfügung. Wie lange genau Kunden darauf warten müssen, ist noch nicht bekannt. In der zweiten Juli-Hälfte soll es aber mit der Integration losgehen. Wie der Netzbetreiber erklärt, können die letzten 5 MHz nicht einfach dazugeschaltet werden, weil die aktuell genutzten 15 MHz historisch bedingt nicht optimal im Frequenzband liegen. Damit die vollen 20 MHz genutzt werden können, seien umfangreiche technische Anpassungen erforderlich. Beispielsweise müsse die Mittenfrequenz an allen Sendern verschoben werden. Zusätzlich werden weitere Parameter, wie Bandbreite und SSB-Position („Synchronisation Signaling Block“), angepasst. „Unsere Ingenieure werden jede Menge Feintuning betreiben, um aus dem Netz das Beste herauszuholen.“

LTE kratzt an der 99-Prozent-Marke

Auf Kundenseite sollen durch die 3G-Abschaltung keinerlei Funklöcher entstehen, denn wie der Netzbetreiber versichert, übersteige die Netzabdeckung der 5G-/4G-/2G-Netze bereits heute das 3G-Netz. Und alle Standorte, die bisher ausschließlich mit 3G versorgt waren, sollen eine 4G-Versorgung erhalten oder seien in den „allermeisten Fällen“ bereits auf diesen Standard aktualisiert worden. Zuletzt wurde von der Deutschen Telekom am Montag verkündet, dass an 304 Standorten 5G-Kapazitäten aufgebaut wurden. Aufgrund von DSS an diesen Standorten sei dort immer auch LTE neben 5G nutzbar. Darüber hinaus habe die Telekom an 153 Standorten zusätzliche LTE-Kapazitäten geschaffen, außerdem wurden in den letzten acht Wochen 146 neue LTE-Standorte gebaut. Die Bevölkerungsabdeckung für LTE liege bei 98,8 Prozent, bei 5G seien es 80 Prozent.

Kunden mit Verträgen bis maximal 3G gibt es bei der Telekom nach Aussage des Konzerns keine mehr. Der Netzbetreiber hat bestehende Verträge vor der Abschaltung allesamt um die Nutzung von 4G/LTE und VoLTE erweitert. Auch beim eigenen Prepaid-Angebot und den anderen Prepaid-Anbietern gibt es praktisch keine Angebote mehr ohne LTE, wie ein Blick in den Preisvergleich von Check24 zeigt. Das noch über das 3G-Netz abgewickelte Datenvolumen wird nach Einschätzung der Deutschen Telekom zum Zeitpunkt der nächtlichen 3G-Abschaltung bei weniger als 1 Prozent liegen.

2G bleibt erhalten

Während aufseiten der Deutschen Telekom alle Weichen für die Abschaltung gestellt scheinen, gibt es auf Kundenseite durchaus noch Endgeräte, die mit LTE nichts anfangen können. Laut Telekom benutzen einige Kunden ihre Geräte beispielsweise ausschließlich für Telefonie und SMS. Der Netzbetreiber argumentiert, dass ein Upgrade auf ein neueres Telefon, das auch LTE beherrscht, in diesen Fällen allerdings nicht notwendig sei. Telefonie und SMS werden künftig ebenso über 2G möglich sein, außerdem können über den alten Standard auch kleinere Datenmengen transportiert werden. Viele M2M-Module werden zudem künftig weiterhin über das 2G-Netz online sein. Und der eCall, also das automatische Notrufsystem im Auto, funktioniert ebenso über 2G.

Kompatibilität über IMEI checken

Den Abschied vom 3G-Netz begleitet die Deutsche Telekom mit einer für Kunden eingerichteten Website, die letzte offene Fragen klären soll. Zum Beispiel lässt sich dort anhand der IMEI ermitteln, ob das eigene Endgerät bereits LTE beherrscht. Auch Hilfestellung zur Aktivierung von LTE und VoLTE, falls das Endgerät beides unterstützt, dies aber noch nicht in den Einstellungen aktiviert wurde, gibt es dort. Unter Umständen kann LTE trotz eines dafür geeigneten Vertrags und Endgeräts aber nicht genutzt werden, weil die SIM-Karte veraltet ist. Grund hierfür ist, dass bis 2004 ausgegebene Karten die im LTE-Netz genutzten Authentifizierungsprotokolle nicht unterstützen. Die Telekom will Kunden rechtzeitig darüber informieren, wenn sie eine neue SIM-Karte benötigen. Auf der Seite lässt sich auch manuell überprüfen, ob die Karte für LTE ausgelegt ist. Betroffenen Kunden bietet die Telekom einen kostenlosen Austausch an.

Vodafone

Bei Vodafone wird die 3G-Abschaltung im Großen und Ganzen sehr ähnlich durchgeführt. Auch im Netz von Vodafone beginnt die Abschaltung in der Nacht vom heutigen 30. Juni auf den 1. Juli, allerdings nicht auf einen Schlag, sondern in vier Wellen und in mehrere Netzabschnitte unterteilt. Die letzte Abschaltung soll nach aktueller Planung in der Nacht auf den 7. Juli stattfinden. Welche Abschnitte wann genau abgeschaltet werden, kommuniziert das Unternehmen nicht öffentlich im Detail.

Letzte 5 MHz wandern zu LTE

Was sich bei Vodafone auf technischer Seite mit der 3G-Abschaltung verändert, ähnelt ebenfalls stark den Maßnahmen der Deutschen Telekom. Spektrum ist ohnehin rar gesät, sodass Vodafone eine Umwidmung des letzten noch bei 2.100 MHz verbleibenden Spektrums von 3G zu LTE durchführen wird. Wie es um die Pläne des Netzbetreibers bestellt ist, hat der Konzern bereits im Februar dieses Jahres in Aussicht gestellt, als die Bandbreite für LTE auf Band 1 um 50 Prozent von 10 auf 15 MHz gesteigert wurde. Der verbleibende 5-MHz-Träger, der aktuell noch für 3G genutzt wird, folgt nach Abschluss der Abschaltung im weiteren Verlauf des Juli, sodass 4G/LTE in diesem Frequenzbereich letztlich mit 20 MHz Bandbreite genutzt werden kann.

Die Spalte ganz rechts zeigt das künftige LTE-Netz (Bild: Vodafone)

Unter 2 Prozent Datenverkehr im 3G-Netz

Auch bei Vodafone sollen durch die 3G-Abschaltung keine neuen weißen respektive grauen Flecken entstehen, denn die 4G/LTE- übersteige die 3G-Netzabdeckung, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Mit LTE erreicht Vodafone laut eigener Aussage 98,6 Prozent der Haushalte in Deutschland. Den Kunden wollte das Unternehmen im Vorfeld einen sanften Wechsel von 3G zu LTE ermöglichen. Aktuellen Zahlen zufolge habe sich der Datenverkehr im 3G-Netz auf unter 2 Prozent des gesamten Datenverkehrs im Mobilfunknetz reduziert. Alle Kunden nur mit 3G-Zugang sollen automatisch einen Internetzugang im LTE-Netz erhalten. Sollte noch eine SIM-Karte ohne LTE-Unterstützung zum Einsatz kommen, werde diese kostenlos ausgetauscht.

Testweise Abschaltungen in Suhl, Mainz, Wiesbaden und Chemnitz

Der letzten Woche mit 3G gingen testweise Abschaltungen in Suhl sowie in Mainz, Wiesbaden und Chemnitz voraus. In Suhl im Süden Thüringens mit rund 37.000 Einwohnern testete Vodafone die Abschaltung des 3G-Netzes und hat im Durchschnitt eine 40 Prozent höhere Datenrate im LTE-Netz ermittelt. Am Beispiel Suhl sei der Daten- und Sprachverkehr im 2G-Netz während der Testphase deutlich angestiegen, erläuterte im Februar Guido Weißbrich, Chef-Netzplaner bei Vodafone. Die Sprachqualität im 2G-Netz sei in Suhl aber trotz der gestiegenen Auslastung gleich geblieben, 60 Prozent aller Telefonate seien über VoLTE abgewickelt worden. Viele Kunden hätten die Umstellung nicht mitbekommen oder mit einer Änderung bei den Smartphone-Einstellungen konnte den Kunden geholfen werden. In wenigen Fällen sei der Tausch des Smartphones oder der SIM-Karte notwendig gewesen, so Vodafone.

In Mainz, Wiesbaden und Chemnitz mit 220.000, 280.000 und 250.000 Einwohnern ergaben sich flächenmäßig größere Testgebiete. Jeweils mehr als 300 3G-Standorte sind seit Mitte April in den drei Städten vom Netz genommen und das Spektrum zu 4G/LTE umgewidmet worden. Diese Testabschaltungen im Mai hätten gezeigt, dass die fehlende UMTS-Abdeckung von den Kunden so gut wie nicht wahrgenommen wurde.

Von einst 384 Kbit/s auf bis zu 500 Mbit/s

Jeweils 20 MHz für Down- und Uplink sollen deutschlandweit für künftig mindestens 40 Prozent höhere Übertragungsraten mit LTE sorgen. Im LTE-Netz wirbt Vodafone mit bis zu 500 Mbit/s im Downlink, während das Maximum für 3G mit dem Beschleuniger HSPA+ bei 42 Mbit/s lag. Anno 2004 startete Vodafone als erster deutscher Netzbetreiber mit UMTS und Geschwindigkeiten von 384 Kbit/s.

Hilfestellung auf eigener FAQ-Seite

Hilfestellung im Netz gibt es bei Vodafone auf einer zum Thema 3G-Abschaltung eingerichteten Website. Reine 3G-Verträge werden bei Vodafone nicht mehr angeboten – alle Tarife können mindestens 4G-Netz nutzen. Ausnahmen stellen dementsprechend auch bei Vodafone nur noch alte Endgeräte, fehlerhafte Einstellungen unter Android und iOS oder veraltete SIM-Karten dar. Unter den Prepaid-Anbietern, die das Netz von Vodafone nutzen, ist LTE mittlerweile ebenfalls Standard. Ob das eigene Smartphone schon 4G-fähig ist, lässt sich mit einem Check-Tool auf der verlinkten Website überprüfen.

In den darunter verlinkten FAQ erklärt Vodafone zudem, welche Einstellungen potenziell noch unter Android und iOS vorgenommen werden müssen, um LTE respektive VoLTE nutzen zu können. Diese Maßnahmen sind vor allem dann notwendig, wenn das Endgerät zuvor manuell auf 3G beschränkt wurde und jetzt mit LTE-fähigem Vertrag plötzlich kein Empfang mehr abseits von 2G besteht. Auch das Thema SIM-Karte wird aller Voraussicht nach nur die wenigsten Kunden betreffen, denn wie bei der Deutschen Telekom beherrschen nur mehr als 15 Jahre alte SIM-Karten nicht den LTE-Standard.

Auch Vodafone wollte Kunden rechtzeitig über den Wechsel veralteter SIM-Karten informieren. Dies kann der Kunde auch selbst in der Mein-Vodafone-App über die Seriennummer der SIM-Karte ermitteln. Unter „Mehr -> Mein Vertrag -> Meine SIM-Karte“ ist der Jahrgang der SIM-Karte über die dritte und vierte Nummer sowie bei älteren Karten anhand der vierten und fünften Nummer feststellbar. Im Vodafone-Shop wird die Karte noch einmal geprüft und gegebenenfalls kostenlos gegen ein aktuelles Modell ausgetauscht.

Telefónica/O2

Der Netzbetreiber Telefónica mit der Marke O2 hat den Ausstieg aus dem 3G-Netz Anfang Juni skizziert und will ab morgen mit der Abschaltung beginnen. Während Deutsche Telekom und Vodafone bis spätestens innerhalb einer Woche diesen Prozess abschließen wollen, nimmt sich Telefónica bis Ende des Jahres Zeit. Auch Telefónica will die derzeit noch bei 2.100 MHz genutzten Frequenzen bis Ende 2021 vollständig für 4G/LTE nutzen. Der Netzbetreiber verspricht zusätzliche Netzkapazitäten, höhere Geschwindigkeiten und kürzere Reaktionszeiten bei der mobilen Datennutzung.

Auch bei O2 geht 3G zugunsten von 4G (Bild: Telefónica Deutschland)

97 Prozent Datenverkehr über LTE

Das 20 Jahre alte 3G hat bei Telefónica insofern an Bedeutung verloren, als dass auch dort der Standard lediglich noch mit 5 MHz Bandbreite bei 2.100 MHz angeboten wird. Von insgesamt 20 MHz Bandbreite sind 15 MHz bereits dem neueren LTE zugewiesen und bis zum Jahresende wird der aktuelle Standard vollständig das Spektrum übernehmen. LTE mit 20 MHz Bandbreite wird dann gemeinsam mit den anderen Frequenzbereichen bei unter anderem 800, 1.800 und 2.600 MHz angeboten. Telefónica erklärte mit Stand Anfang Juni, dass rund 97 Prozent aller Daten über 4G laufen.

3G-Abschaltung in fünf Phasen

Morgen sollen die ersten 500 3G-Standorte zu LTE umgewidmet werden und zwei Wochen später weitere 1.000 Standorte folgen. Als Erstes werden Regionen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf LTE umgestellt. Dazu zählen Städte wie Potsdam, Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter und Hildesheim genauso wie die Landkreise Ludwigslust-Parchim, Altmarkkreis Salzwedel, Ostprignitz-Ruppin, Gifhorn, Celle und die Grafschaft Bad Bentheim. Die Umwidmung weiterer rund 9.500 Standorte ist bis Ende September 2021 geplant. In dieser Zeit werden die Netzarbeiten in Großstädten wie München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Essen und Düsseldorf sowie in großen Teilen von Bayern, Schleswig-Holstein, Sachsen, Thüringen und dem Saarland durchgeführt. Bis zum Spätsommer soll 4G damit mit voller Bandbreite an zwei Dritteln aller bisherigen 3G-Standorte funken. Die Hauptstadt folgt ganz zum Schluss: Die letzten rund 4.500 3G-Standorte kommen bis Anfang Dezember dran, darunter Berlin, Hamburg und Leipzig sowie alle restlichen Regionen in Deutschland.

Roadmap für die 3G-Abschaltung bei O2 (Bild: Telefónica Deutschland)

Neue Standorte für die letzten 4G-Lücken

Ausfallerscheinungen im Netz soll es mit der Umwidmung nicht geben, denn 99 Prozent der Bevölkerung erreiche O2 nach aktuellem Stand mit dem LTE-Netz. Bei 5G schreitet der Ausbau mit derzeit 1.600 Antennen bei 3,6 GHz sowie geplanten 6.000 Antennen bis Jahresende ebenfalls voran. 5G wird auch auf 700 MHz und 1.800 MHz implementiert, um mehr Regionen und insbesondere ländliche Gebiete abzudecken. Parallel dazu will Telefónica die letzten 4G-Lücken schließen, indem Standorte mit 4G aufgerüstet oder komplett neu in Gebieten aufgebaut werden, die derzeit als weiße Flecken gelten.

Kostenloser Tausch alter SIM-Karten

Auf Kundenseite soll der Großteil der eigenen Abnehmer sowie der Kunden der Eigen- und Partnermarken bereits seit Jahren mit LTE versorgt sein. Altverträge seien alle schon für 4G geöffnet worden, sodass die Nutzung letztlich nur noch am Endgerät, an falschen Einstellungen oder alten SIM-Karten scheitern kann – das Prozedere gleicht damit allen anderen Netzbetreibern und 2G bleibt auch bei Telefónica als Reserve, wenn gar nichts anderes mehr geht. Der Netzbetreiber bietet allen eigenen Kunden einen kostenlosen SIM-Tausch an, falls diese noch eine auf 3G beschränkte Karte nutzen.

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