Marktcheck Grafikkarten: GeForce und Radeon werden wieder günstiger

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Mitte Mai wurde berichtet, dass sich die Preise für Grafikkarten von AMD und Nvidia gegenüber den UVP teils verdreifacht haben. Genau einen Monat später hat sich das Blatt teils deutlich gewendet. Es sind wesentlich mehr Modelle direkt erhältlich und die Preise sind deutlich gesunken.

Im Juni 2021 gibt es nach langer Zeit erstmals deutliche Anzeichen einer Entspannung im Online-Handel mit Grafikkarten. Die Verfügbarkeit hat sich gegenüber Mai erheblich verbessert und analog sinken die Preise bei den GeForce und Radeon der aktuellen Generation.

GeForce und Radeon besser und günstiger erhältlich

Waren von der GeForce RTX 3060 vor einem Monat nur 5 Modelle erhältlich, sind es heute ganze 24 Modelle, die direkt lieferbar sind. Der Mindestpreis liegt bei aktuell 639 Euro, statt den 949 Euro vor rund vier Wochen. Ähnlich sieht es auch bei der GeForce RTX 3070 aus, von der 26 Modelle ab 999 Euro lieferbar sind. Vor einem Monat waren es nur 4 Modell ab 1.499 Euro. Rund 800 Euro günstiger ist die GeForce RTX 3080 mit 24 Modellen ab 1.499 Euro. Die GeForce RTX 3090 war Mitte Mai gar nicht lieferbar, während jetzt 18 Modelle ab 2.199 Euro als verfügbar gelistet sind.

RX 6700 XT
RX 6800
RX 6800 XT
RX 6900 XT
RTX 3060
RTX 3060 Ti
RTX 3070
RTX 3080
RTX 3090

UVP
479 €
579 €
649 €
999 €
329 €
419 €
519 €
719 €
1.549 €

Mindestpreis 17. Mai*
929 €
1.499 €
1.499 €
1.699 €
949 €

1.499 €
2.299 €

Mindestpreis 17. Juni*
799 €
1.049 €
1.249 €
1.589 €
639 €
999 €
999 €
1.499 €
2.199 €

Verfügbar 17. Mai*
9
3
3
9
5

4
3

Verfügbar 17. Juni*
20
6
8
13
24
2
26
24
18

*im Preisvergleich, Stand 17.05.2021 und 17.06.2021, nur „lagernd“

Auch bei den Radeon sieht es deutlich besser aus. Die Radeon RX 6700 XT hat sich von 929 Euro auf 799 Euro vergünstigt und 20 Modelle statt zuvor 9 Modelle sind erhältlich. Bei der Radeon RX 6800 stieg die Zahl der verfügbaren Karten von 3 auf 6 und der Mindestpreis sank von 1.499 Euro auf 1.049 Euro. Immerhin acht Modelle der Radeon RX 6800 XT sind nun ab 1.249 Euro erhältlich, statt 3 Modellen ab 1.499 Euro im Mai. Bei der Radeon RX 6900 XT sind vier Modelle mehr verfügbar, während der Startpreis von 1.699 Euro auf 1.589 Euro sank.

Trotz der gesunkenen Preise sind die genannten Grafikkarten noch weit von den ursprünglichen Preisen entfernt. Doch ist der Abwärtstrend klar erkennbar.

Bild 1 von 6

MSI RTX 3080

Nvidia RTX 3090 FE

Gigabyte RTX 3070

Sapphire RX 6900 XT

Asrock RX 6800 XT

AMD RX 6700 XT Referenz

Hinweis zur Bildstrecke: Die „Lücken“ im Diagramm sind kein Fehler, sondern stehen für Tage, an denen es gar keine Angebote von Händlern gab.

Krypto-Mining mit GPUs verliert an Gewicht

Dass sich die Verfügbarkeit bessert und die Preise wieder sinken, kann verschiedene Gründe haben. Als eine mögliche Ursache gilt, dass die Nachfrage für das Mining von Kryptowährungen allmählich abnimmt. In China wandern Miner aufgrund der bevorstehenden Regulierungen durch die Regierung bereits ab. Der Hersteller ASRock sprach erst jüngst von einer sinkenden Nachfrage von Seiten chinesischer Miner. Dem besonders nach schnellen GPUs verlangenden Ether-Mining steht zudem bald ein radikaler Wechsel von Proof of Work zu Proof of Stake bevor, der dem verschwenderischen „Mining der Masse“ ein Ende setzen soll.

Doch gibt es auch schon wieder Warnungen in die andere Richtung: Vor gut einer Woche haben die Marktforscher von TrendForce prognostiziert, dass sich die Preise für Grafikkartenspeicher (heute meist GDDR6) im dritten Quartal um 8 bis 13 Prozent verteuern könnten, da in diesem Punkt weiter eine Unterversorgung herrsche. Auch die globale Chipknappheit ist noch nicht ausgestanden, sodass abzuwarten bleibt, wie sich die Marktsituation in den kommenden Monaten entwickelt.