WD Black SN850: Einbruch der Schreibrate über Chipsatz-Slot wird untersucht

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Schon länger berichten Besitzer einer WD Black SN850 SSD darüber, dass diese in einem an den X570-Chipsatz angebundenen M.2-Slot deutlich langsamer schreibt. ComputerBase kann dies bestätigen und hat Western Digital darauf angesprochen. Der Hersteller will der Ursache jetzt auf den Grund gehen.

Leser brachten die Redaktion auf die Spur

Die Meldungen über eine niedrige Schreibrate bei der WD Black SN850 gehen schon länger zurück und fanden auch ihren Weg in das ComputerBase-Forum. Durch Hinweise von Lesern wurde die Redaktion darauf aufmerksam gemacht und hat sich der Sache angenommen.

Die These: Unabhängig vom jeweiligen Hersteller oder Mainboard-Modell erweist sich die WD Black SN850 (Test) beim sequenziellen Schreiben erheblich langsamer, wenn sie nicht im direkt an den Ryzen-Prozessor angebundenen M.2-Slot steckt, sondern an einem M.2-Slot betrieben wird, der seine PCIe-4.0-Leitungen vom X570-Chipsatz erhält. Mainboard-Hersteller bestätigen, dass höhere Latenzen beim Weg über den Chipsatz die Leistung senken können, haben in Bezug auf den eklatanten Leistungsverlust bei der SN850 aber an WD verwiesen.

Benchmarks bestätigen Problem im Chipsatz-Slot

Mit eigenen Messungen auf einem Gigabyte Aorus X570 Master vom SSD-Testsystem konnte ComputerBase das Problem am dritten M.2-Slot, der am Chipsatz hängt, reproduzieren. CrystalDiskMark meldet dann für die SN850 mit 1 TB nur noch eine sequenzielle Schreibrate von etwas mehr als 3.200 MB/s. Im ersten M.2-Slot, der wiederum an der CPU hängt, sind es hingegen über 5.200 MB/s, was nahe an der Herstellervorgabe von 5.300 MB/s liegt. Der Leistungseinbruch im Chipsatz-Slot beträgt somit fast 40 Prozent und fällt in der Einstellung SEQ1M Q1T1 sogar noch etwas stärker aus.

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Als Gegenprobe hat die Redaktion weitere PCIe-4.0-SSDs in Form der Corsair MP600 Pro (Test) sowie Mushkin Gamma (Test folgt) auf gleiche Weise getestet. Auch hier gab es einen Einbruch, der aber mit nicht einmal 10 Prozent Verlust weitaus weniger schwer wiegt. PCIe-3.0-SSDs wie die WD Blue SN550 verlieren augenscheinlich gar nicht an Leistung. Beim sequenziellen Lesen mit der Einstellung SEQ1M Q8T1 verlieren alle schnellen PCIe-4.0-SSDs gut 10 Prozent im Chipsatz-Slot, was eine Erkenntnis am Rande ist.

Hersteller sucht nach Ursache

Letztlich lässt sich festhalten, dass die SSD-Leistung im M.2-Slot am X570-Chipsatz generell etwas schlechter ist als im M.2-Slot an der CPU, was aber nicht sehr überrascht und mit größeren Latenzen bei längeren Leitungswegen zu erklären ist. Die WD Black SN850 verliert allerdings unverhältnismäßig viel Leistung beim sequenziellen Schreiben, was dadurch nicht zu erklären ist und augenscheinlich ein spezifisches Problem bei dieser SSD-Serie ist.

Eine konkrete Bestätigung dafür liegt zwar noch nicht vor, doch hat Western Digital gegenüber ComputerBase bestätigt, dass das Problem und dessen Ursache untersucht wird. Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, wird an dieser Stelle berichtet.

Spurensuche

Im Support-Forum von Western Digital wurde die auf 128 Bytes begrenzte „Maximum Payload Size“ am Chipsatz-Steckplatz als Ursache vermutet. Die Gegenprobe ergab aber, dass dieses Limit auch für andere SSDs gilt und daher augenscheinlich kein allgemeines Problem darstellt.

Hinweis zu den Screenshots: HWiNFO erkennt die WD Black SN850 als „Sandisk Device“.

SN850 im 3. M.2-Slot (via X570): Maximum Payload Size 128 Bytes
SN850 im 1. M.2-Slot (via CPU): Maximum Payload Size 512 Bytes
Andere NVMe-SSD im 3. M.2-Slot (via X570)): Maximum Payload Size 128 Bytes