Entwickler erhalten mehr: Microsoft senkt Umsatzanteil für PC-Spiele von 30 auf 12 %

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Ab dem 1. August dieses Jahres senkt Microsoft den einbehaltenen Umsatzanteil beim Vertrieb von PC-Spielen über den Microsoft Store von 30 auf 12 Prozent. So sollen Entwickler und Spielestudios dazu gebracht werden, mehr Spiele im Microsoft Store anzubieten. Microsoft möchte so stärker mit Plattformen wie Steam konkurrieren.

Während Valve für den Vertrieb über Steam weiterhin zunächst 30 Prozent des Umsatzes einbehält, verlangt Epic beim Vertrieb über den Epic Games Store nur 12 Prozent und konnte so Entwickler auf die eigene Plattform locken. Erst bei hohen Umsätzen der Spiele senkt Valve den Anteil auf 25 und 20 Prozent. Nicht nur Epic hat Valve öffentlich mehrfach für die veranschlagten 30 Prozent kritisiert. GOG bezeichnet die Umsatzbeteiligung hingegen als Startpunkt für Verhandlungen und setzt auf individuelle Vereinbarungen, währen der Humble Store zwar 25 Prozent verlangt, 10 Prozent jedoch an wohltätige Organisationen spendet.

Entwicklung für den PC fördern

Sarah Bond, Head of Game Creator Experience & Ecosystem bei Microsoft, begründet den Schritt in einem Blogeintrag mit der Liebe Microsofts für PC-Spiele und Entwickler. Man wolle diesen mehr Möglichkeiten geben, Spiele mehr Spielern anbieten zu können und davon umfassender finanziell zu profitieren. Sie nennt dabei auch viele erfolgreiche Spiele für Smartphones, die sich Microsoft künftig auch auf dem PC wünschen würde. Ziel der niedrigen Gebühr dürfte deshalb vor allem kleinere Entwickler sein.

Ein weiterer Baustein, den Microsoft Store attraktiver zu machen, liegt aber auch in einer Überarbeitung des Designs. Denn Abseits des Versuchs, Entwickler zu UWP zu bewegen, kann der Microsoft Store gerade für Spieler auch in seiner Handhabung derzeit nicht mit der Konkurrenz mithalten.

Xbox-Spiele bleiben bei 30 Prozent

Von der Änderung sind zunächst nur PC-Spiele betroffen, Spiele für die Xbox-Spielekonsolen fallen nicht unter die gesenkte Umsatzgebühr. Zurückzuführen könnte dies auf die höhere Abhängigkeit von Umsätzen durch Spiele auf dem Konsolenmarkt sein, auf dem die Spielekonsolen selbst mit Verlust verkauft werden, um über Software und Zubehör Gewinne zu realisieren.

Ärger auch auf dem Smartphone

Epic hat den Kampf gegen hohe Gebühren auch auf dem Smartphone-Sektor eskalieren lassen und versucht mit dem eigenen Zugpferd Fortnite gegen die Gebühren von Apple und Google von ebenfalls 30 Prozent vorzugehen. Die Unternehmen tragen diesen Disput nun gerichtlich aus.