Ultimate Ears Hyperboom im Test: Mobiler Lautsprecher mit 6 kg Kampfgewicht

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Der Hyperboom von Ultimate Ears soll auch bei hoher Lautstärke einen verzerrungsfreien und satten Klang bieten. Dem einen Anspruch wird er gerecht, der Bass könnte dagegen deutlich stärker sein. Die Laufzeiten und vor allem die Reichweite überzeugen beim 399 Euro teuren 6-kg-Lautsprecher mit Tragegriff.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Mobiler Lautsprecher mit 6 kg Kampfgewicht
    1. Design und Verarbeitung
    2. Klang
  2. 2 Konnektivität, Laufleistung und Fazit
    1. Konnektivität
    2. Laufleistung
    3. Fazit

Design und Verarbeitung

Mit dem Hyperboom präsentiert Ultimate Ears den bis dato schwersten mobilen Lautsprecher im Portfolio: Satte 6 kg bringt der nun auch hierzulande veröffentlichte und zu einem UVP von 399 Euro angebotene Klanggeber auf die Waage. Für die nötige Mobilität soll neben dem Akku ein Tragegriff sorgen. Gleichzeitig soll der Hyperboom die lauteste bisher vom Hersteller gebaute Schallübermittlungsanlage darstellen.

Das Runde muss ins Eckige

Mit dem neuen Lautsprecher verabschiedet sich Ultimate Ears von der in der Regel sehr rundlichen Designsprache, die Lautsprecher wie Boom 3 und Mega Boom 3 (Test) sowie Wonderboom 2 (Test) geziert hatte. Der Hyperboom präsentiert sich mit einer Grundfläche von 190 mm trotz abgerundeter Ecken im Vergleich kantig.

Ultimate Ears Hyperboom im Test

Auch wenn an den meisten Stellen gröberer Kunststoff zum Einsatz kommt, ist der Hyperboom gut verarbeitet und wirkt durch seine Erscheinungsform sehr robust. An den 364 mm hohen Seitenwänden sind zwischen der gräulichen Stoffummantelung und den oberen sowie unteren Abdeckungen keine großen Spaltmaße zu entdecken, alles wirkt wie eine Einheit. Die gummierten Füße geben dem Lautsprecher auch auf nasseren Untergründen einen rutschfesten Halt.

Unter dem an einer Seite angebrachten gummierten und sehr stabilen Tragegriff befinden sich bei dem nach IPX4 vor Spritzwasser geschützten Gerät hinter einer Lasche verschiedene Anschlüsse: So besitzt der Hyperboom neben dem Stromeingang einen USB-A-Anschluss, um externe Geräte über den verbauten Akku laden zu können – das Betreiben von USB-Sticks zur Bereitstellung von Inhalten ist jedoch nicht vorgesehen. Neben einem Klinkenstecker verfügt der Lautsprecher, eher untypisch, zudem über einen optischen Eingang. Drahtlos nimmt der Hyperboom Inhalte über Bluetooth 4.2 und 5.0 entgegen.

Die zur Bedienung nötigen Elemente finden sich direkt auf der oberen Abdeckung und reagieren gut und schnell auf Eingaben. Darüber lässt sich das Gerät einschalten, die Lautstärke regulieren und die Quelle wählen sowie die Wiedergabe pausieren und zum nächsten Stück springen. Darüber hinaus kann der Hyperboom ebenso über die für Android und iOS erhältliche Boom-App gesteuert werden, mit der auch Playlisten von Apple Music, Spotify für Android, Amazon Music und Deezer Premium gestartet werden können. Über die App kann der Hyperboom darüber hinaus mit anderen Boom-, Megaboom- oder Hyperboom-Lautsprechern über die PartyUp-Funktion für die gemeinsame Musikwiedergabe gekoppelt werden – ein echtes Multiroomsystem stellt er jedoch nicht dar. Dazu aber im späteren Verlauf des Tests mehr.

Die Bedienelemente beim Hyperboom sind leicht zu erreichen

Beim Lieferumfang gibt sich Ultimate Ears zum geforderten Preis sehr kniepig: Neben dem Ladegerät und einer Kurzanleitung herrscht gähnende Leere. Zumindest ein Klinke- und ein optisches Kabel hätte der Hersteller beilegen müssen.

Klang

Ultimate Ears verbaut beim Hyperboom zwei 114 mm große Tieftöner, die zusammen mit zwei 25 mm großen Hochtönern und zwei passiven Strahlern für eine gute Party-Untermalung sorgen sollen. Den Frequenzgang gibt der Hersteller mit 45 Hz bis 20 kHz an, die Maximalleistung soll 229 Watt betragen.

It's (not) all about the bass

Klanglich gibt sich der Lautsprecher recht handzahm. Während andere Vertreter in der Geräteklasse die tiefen Frequenzen zu stark betonen, werden diese beim Hyperboom schon fast vernachlässigt. Über den in der Boom-App vorhandenen 5-Band-Equalizer können entsprechende Frequenzbänder zwar angepasst werden, doch selbst bei voller Verstärkung erreicht der Lautsprecher lediglich einen eher normalen Basspegel. Zwar gibt der Hersteller an, dass der Hyperboom mehr als den sechsfachen Bass des Megaboom 3 besitzt, im direkten Vergleich an der jeweiligen Lautstärke gemessen hat der kleine Bruder im Auslieferungszustand dennoch die kräftigere Wiedergabe.

Der Griff des Hyperbooms ist stabil, aber auch staubanfällig

Die Ausgabe mag für das ruhige Hören daheim sicherlich mehr als ausreichend sein, für einen Party-Beschaller ist es dennoch zu wenig. Die Mitten und Höhen werden dagegen gut dargestellt. In Sachen Lautstärke kann der Hyperboom einen normal großen Raum gut beschallen und neigt auch bei hohem Pegel nicht zu Verzerrungen oder einer zu grellen Darstellung der höheren Frequenzen.

Um eine gute Wiedergabequalität zu gewährleisten, verfügt der Hyperboom zudem über einen adaptiven Equalizer, der über ein oben angebrachtes Mikrofon den Klang den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten anpassen soll – im Test konnte bei Aktivierung aber keine große klangliche Veränderung festgestellt werden. Der Hyperboom strahlt laut Hersteller in einem 360-Grad-Radius aus, womit eine Stereo-Ortung schwierig wird – nur direkt vor dem Lautsprecher ist eine räumliche Wiedergabe zu erkennen.

Über die Boom-App lassen sich zudem bis zu 150 Lautsprecher von Ultimate Ears zu einem größeren Cluster verbinden. Dadurch kann, zumindest theoretisch, in verschiedenen Räumen die gleiche Musik abgespielt werden – wenn gewünscht auch in unterschiedlicher Lautstärke.

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