Der Lockdown in weiten Teilen Europas trifft den Tourismus hart. Es gibt nur noch wenige Möglichkeiten für jene, die nicht aufs Reisen verzichten wollen.
Aus Sorge vor der neuen und ansteckenderen Variante des Corona-Virus verhängt die Bundesregierung wie viele andere europäische Länder ein Verbot von Flügen aus Großbritannien nach Deutschland. Der Flugverkehr und Teile des Zugverkehrs werden vom 21. bis zum 31. Dezember ausgesetzt.
Deutschland geht ab 16. Dezember in einen harten Lockdown, vorerst bis 10. Januar. Nach den Restaurants und Cafés, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, schließt nun auch der Einzelhandel. Ganz Deutschland steht still. Das gilt bereits seit längerem für den Tourismus im Land. Die Hotels in Deutschland sind für touristische Übernachtungen geschlossen, Visa für touristische Zwecke werden nur noch in Ausnahmefällen erteilt, Urlaub in Deutschland ist praktisch bis auf weiteres nicht möglich. Auch die Alternativen in Europa werden immer geringer.
Nur für ganz wenige Regionen spricht das Auswärtige Amt in Berlin derzeit keine Reisewarnung aus, etwa für Teile und Inseln Griechenlands, einige Regionen Frankreichs wie die Bretagne und Korsika, oder die zu Portugal gehörende Insel Madeira. Eine aktuelle Übersicht über die Risikogebiete gibt auch die Risikoliste des Robert-Koch-Instituts.
Aktuelle Regeln für Einreisende aus Risikogebieten
Für Einreisende aus Risikogebieten gelten seit 8. November neue Quarantäne-Regeln für Deutschland: Die Pflichtquarantäne reduziert sich von 14 auf zehn Tage. Sie kann verkürzt werden, wenn der oder die Betroffene frühestens ab dem fünften Tag nach der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen können. Allerdings kann jedes Bundesland eigene Einreiseregeln beschließen. Außerdem müssen sich Rückkehrer aus Risikogebieten online unter www.einreiseanmeldung.de anmelden. Die neue Web-Anwendung ersetzt die bisherigen Aussteigekarten in Papierform.
Durchblick mit der EU-Corona-Ampel
Um Reisenden in Europa einen besseren Überblick über das Corona-Infektionsgeschehen und mögliche Beschränkungen zu verschaffen, hat dieEU eine Corona-Ampel eingeführt. Danach wird die EU in grüne, orange und rote Zonen eingeteilt. Hinzu kommt noch die Farbe grau für Regionen, aus denen nicht genug Daten vorliegen. Auf dieser Karte ist mittlerweile fast ganz Europa rot eingefärbt. Lediglich Island, Irland, weite Teile Norwegens und Finnlands sowie die Kanarischen Inseln sind gelb markiert. Die Farbe grün blitzt nur in Trøndelag, einer Region in Mittelnorwegen auf. (Stand: 8. Dezember).
Darf ich nach Deutschland reisen? Muss ich in Italien eine Maske tragen? Gibt es in Österreich eine Corona-App? Bei solchen Fragen hilft ab sofort auch die ‘Re-open EU’-App der EU-Kommission. Sie bietet aktuelle Informationen etwa zur Gesundheitssituation, Sicherheitsvorkehrungen oder Reisebeschränkungen, und zwar für alle EU-Staaten sowie die Mitglieder des grenzkontrollfreien Schengenraums Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz.
Hier ein Überblick über einige der wichtigsten Reiseländer Europas:
Österreich
Österreich macht seine Grenzen über Weihnachten und Neujahr praktisch dicht. Für alle Einreisenden aus Corona-Risikogebieten gilt vom 7. Dezember bis zum 10. Januar eine zehntägige Quarantänepflicht. Davon betroffen sind alle Nachbarstaaten, auch Deutschland.
Derzeit wird heftig diskutiert: Wann beginnt die Saison in Ischgl und den anderen Skigebieten?
Alle Gaststätten und Hotels müssen bis zum 7. Januar geschlossen bleiben. Die Lifte
in den Skigebieten dürfen ab dem 24. Dezember öffnen – und können somit im Wesentlichen von Einheimischen genutzt werden. Am 6. Dezember endet der landesweite Lockdown, Geschäfte und die Museen können wieder öffnen.
Das Auswärtige Amt in Berlin hat das gesamte Nachbarland zum Risikogebiet erklärt, mit Ausnahme des Kleinwalsertals und der Gemeinde Jungholz mit zusammen gut 5000 Einwohnern. Beide Exklaven sind auf der Straße nur von Deutschland aus erreichbar.
Spanien
Das Auswärtige Amt hat für ganz Spanien eine Reisewarnung ausgesprochen. Ab dem 20. Dezember gelten auch die Kanarischen Inseln wieder als Corona-Risikogebiet.
Auf dem spanischen Festland bleibt die Lage sehr ernst. Der nationale Notstand wurde bis Mai 2021 verlängert. Er umfasst unter anderem ein nächtliches Ausgehverbot zwischen 23 Uhr und sechs Uhr morgens. In den Regionen kann je nach Lage von diesen Zeiten leicht abgewichen werden. Die Regionen entscheiden auch, ob sie touristische Einreisen erlauben oder nicht.
Wieder Risikogebiet: die kanarische Insel Teneriffa
Generell gilt: Vor der Einreise muss ein Online-Formular ausgefüllt werden, dann erhält man einen QR-Code, der bei der Einreise per Flugzeug vorzuweisen ist. Einreisende aus Corona-Risikogebieten – und dazu zählt aktuell auch Deutschland – müssen seit dem 23. November in ganz Spanien einen negativen PCR-Test vorweisen. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Diese Verpflichtung gilt nicht bei Einreise auf dem Landweg.
Frankreich
Frankreich hatte einen der härtesten Lockdowns in Europa angeordnet, und das zahlte sich zunächst aus. Am 28. November konnte das strenge Ausgangsverbot gelockert werden. Doch Frankreichs Gesundheitsbehörden warnen mit Blick auf die Feiertage vor einem Wiederaufflammen der Covid-19-Epidemie im Land und mahnen zur Vorsicht. Und so tritt die französische Regierung bei den Corona-Lockerungen wieder auf die Bremse. Museen, Kinos und Theater müssen nun bis Januar geschlossen bleiben – drei Wochen länger als in Aussicht gestellt. Sie hätten eigentlich am 15. Dezember wieder öffnen sollen. Auch der Eiffelturm bleibt vorerst geschlossen.
Ab dem 15. Dezember können die Franzosen dennoch ein wenig aufatmen: Erstmals seit anderthalb Monaten können sie ihre Wohnungen tagsüber ohne triftigen Grund und Zeitbeschränkung verlassen und müssen dafür keine Bescheinigungen mehr ausfüllen. Stattdessen tritt ab Dienstag eine Sperrstunde in Kraft, die von 20 Uhr bis sechs Uhr morgens dauern soll. Weihnachten sollen die Menschen wie geplant zu ihren Familien reisen können. Dafür gilt für die Sylvesternacht ab 20 Uhr eine Ausgangssperre.
Der Eiffelturm, beliebtes Pariser Wahrzeichen, bleibt vorerst geschlossen
Deutschland sendet derweil ein positives Signal in sein Nachbarland: Wegen der sinkenen Corona-Infektionen hebt die Bundesregierung mit Wirkung vom 14. Dez. die Reisewarnung für einzelne Regionen des Nachbarlandes auf. Die Bretagne im Nordwesten des Festlandes und die Insel Korsika werden nun nicht mehr als Risikogebiete geführt. Das gilt auch für die französischen Überseegebiete Guadeloupe und Martinique in der Karibik sowie Réunion im Indischen Ozean.
Und auch Skifahrer können sich freuen, wenn auch vorsichtig: die französische Regierung erwägt, die französischen Skigebiete ab dem 7. Januar wieder vollständig zu öffnen
Griechenland
Die griechische Regierung hat einen Lockdown für das ganze Land verfügt, der bis zum 7. Januar verlängert wurde. Alle Läden außer Supermärkte, Apotheken und anderen lebenswichtigen Geschäften sind geschlossen. Außerdem gilt von 21 bis 5 Uhr eine allgemeine Ausgangssperre. Auch tagsüber darf man seine Wohnung nur noch mit triftigem Grund verlassen.
Im ganzen Land gilt Maskenpflicht, auch im Freien. Die Hotels allerdings dürfen geöffnet bleiben, über die tatsächliche Öffnung entscheiden die Betriebe selbst.
Das Auswärtige Amt hat für weite Teile Griechenlands eine Reisewarnung ausgesprochen. Betroffen sind Attika, Ostmakedonien und Thrakien, Nördliche Ägäis, Thessalien, Westmakedonien sowie Zentralmakedonien. Mit Wirkung vom 20. Dezember wurde die Reisewarnung für die Region Westgriechenland aufgehoben.
Auch die Akropolis in Athen kann derzeit nicht besichtigt werden
Die Einreise nach Griechenland ist seit dem 11. November nur noch mit einer Bescheinigung über einen negativen PCR-Test eines anerkannten Testlabors aus dem Abreiseland mit begleitender Diagnose in englischer Sprache unter Nennung von Name, Adresse und Pass/Personalausweisnummer möglich, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Für alle Einreisen auf dem See-, Luft- und Landweg gilt zudem eine Online-Anmeldepflicht.
Italien
Nach einer zwischenzeitlichen Lockerung gibt es auch in Italien wieder steigende Infektionszahlen und weitgehende Beschränkungen. Ab dem 21. Dezember 2020 bis 6. Januar 2021 gelten strenge Regeln: Wer in diesem Zeitraum ohne triftigen Grund aus der EU einreist unterliegt der Quarantänepflicht. Es ist nicht möglich, sich mit einem negativen PCR- oder Antigen-Test freizutesten. Während dieses Zeitraums sind alle Reisen in andere Regionen als die des aktuellen Aufenthaltes verboten. Ausnahmen gelten bei beruflichen und gesundheitlichen Gründen, wegen absoluter Dringlichkeit oder der Rückkehr an den eigenen Wohnort. Am 25. Dezember 2020, 26. Dezember 2020 sowie 1. Januar 2021 ist es verboten, in andere Gemeinden zu reisen.
Für die Zeit bis zum 6. Januar verharrt das Land quasi in einem Lockdown. Nur zwischen dem 28. und 30. Dezember sowie am 4. Januar werden die Regeln gelockert. Bars und Restaurants sind die ganze Zeit geschlossen, Bestellungen dürfen aber abgeholt werden. Geschäfte mit Waren des nicht täglichen Bedarfs müssen außer an den vier Ausnahme-Tagen schließen. Auch die Skigebiete bleiben bis zum 6. Januar geschlossen.
Schweiz
Die Schweiz meldet steigende Infektionszahlen, besonders betroffen sind die Zentral- und Ostschweiz sowie der Raum Zürich. Für Einreisen in die Schweiz gilt, Reisende aus Risikogebieten müssen sich in eine zehntägige Quarantäne begeben. Deutsche Staatsangehörige sind davon zur Zeit nicht betroffen, sie können uneingeschränkt in die Schweiz einreisen.
Um zu entscheiden, ob in einem Staat oder Gebiet ein erhöhtes Ansteckungsrisiko herrscht, werden in der Schweiz die Neuansteckungen pro 100 000 Personen in den letzten 14 Tagen angeschaut. Wenn diese Inzidenz eines Landes um mindestens 60 höher ist als die Inzidenz in der Schweiz, kommt das Land auf die Liste. Aus Deutschland zählt zur Zeit das Bundesland Sachsen dazu (Stand 19. Dezember). Auch können Grenzgebiete der Schweiz können trotz entsprechender Inzidenz von einer Aufnahme auf die Liste ausgenommen werden. Grund dafür ist der enge wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Austausch.
Allerdings hat das Auswärtige Amt in Berlin die Schweiz zum Risikogebiet erklärt und rät von nicht notwendigen, touristischen Reisen in das Nachbarland ab.
Niederlande
Angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen haben die Niederlande den bisher härtesten Lockdown seit Beginn der Pandemie für ihr Land verhängt. Die strengen Maßnahmen gelten seit dem 15. Dezember und sollen vorerst bis zum 19. Januar dauern.
Nur kurze Zeit geöffnet: das Van Gogh Museum in Amsterdam
Kinos, Theater und Museen, die gerade wieder öffnen durften, schließen nun erneut. Nur Supermärkte, Drogerien, Apotheken, Banken und Wochenmärkte dürften weiterhin öffnen. Die Bürger dürfen sich pro Tag nur noch mit zwei anderen Personen treffen. Zu Weihnachten dürfen es drei Gäste sein. Die Hotels bleiben geöffnet, dürfen ihren Gästen aber weder Speisen noch Getränke anbieten.
Das Land reagiert damit auch auf den harten Shutdown im Nachbarland Deutschland. Viele Kommunen fürchteten, dass Deutsche nach den strengen Maßnahmen in ihrem Land ab Mittwoch zu Weihnachtseinkäufen über die Grenze fahren könnten. Denn die Grenzen zwischen beiden Ländern sind offen, es finden keine Grenzkontrollen statt.
Das Auswärtige Amt in Berlin warnt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Niederlande. Umgekehrt gilt Deutschland in den Niederlanden ebenfalls als Risikogebiet: Reisende aus Deutschland müssen sich in den Niederlanden für zehn Tage in Quarantäne begeben.
Großbritannien
Abgesehen von den am 20. Dezember eingeschränkten Flugverbindungen wird vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in das gesamte Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland, die Kanalinsel Jersey (Kronbesitz) sowie das Überseegebiet Gibraltar wird aufgrund hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt. Ausgenommen sind die weiteren Überseegebiete sowie die Kronbesitze Isle of Man und die Kanalinsel Guernsey.
Für Reisende aus Deutschland gilt zwingend ein 10-tägige Quarantänepflicht.
Jeder Landesteil bestimmt zum Teil über eigene Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie.
Ein Foto aus besseren Tagen: Auch in London sind die Pubs zur Zeit geschlossen
Das Vereinigte Königreich war Anfang Dezember 2020 zu seinem Stufen-System der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zurückgekehrt. Teile Englands befinden sich in Stufe 2 oder Stufe 3. Seit dem 20. Dezember 2020 bis mindestens 30. Dezember 2020 sind ganz London und Teile der Regionen South-East und East of England allerdings in Stufe 4 eingestuft, so dass dort ein harter Lockdown gilt.
Das bedeutet weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Gastronomie bis auf Take-away, Hotels, Kulturstätten, Sportzentren, Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen. Für die Weihnachsfeiertage gelten zwischen dem 23. und 27. Dezember gesonderte Regeln.
Während Wales den Lockdown aufgehoben hat, werden die Maßnahmen in Nordirland ab 27. November noch einmal verschärft: Private Übernachtungen sind verboten. Restaurants und Pubs werden bis auf Lieferservice und Außer-Haus-Verkauf geschlossen. Ein Mund-Nasen-Schutz ist in öffentlichen Verkehrsmitteln, Supermärkten, Geschäften vorgeschrieben.
In ganz Großbritannien drohen drastische Strafgelder für Verstöße gegen die Corona-Regeln: Das Nichteinhalten der Quarantänebestimmungen wird mit bis zu 10.000 Pfund (11.000 Euro) geahndet.
Dänemark
Der in Dänemark verhängte Teil-Lockdown für den Großteil der Bevölkerung wird ab 15. Dezember auf das gesamte Land und damit auch auf das an Deutschland grenzende Süderjütland ausgeweitet. Restaurants, Cafés und Kneipen müssen vorläufig bis zum 3. Januar ebenso dicht bleiben wie überdachte Kultur- und Freizeiteinrichtungen, etwa Kinos, Museen, Fitnessstudios und Schwimmbäder.
Dänemark gilt für Deutschland mit Ausnahme von Grönland und den Färöer als Risikogebiet. Umgekehrt stuften die dänischen Behörden Deutschland schon am 29. Oktober als COVID-19-Hochrisikoland (rot) ein. Einreisen zu rein touristischen Zwecken von Personen mit Wohnsitz in Deutschland, mit Ausnahme von Schleswig-Holstein, sind seither nicht mehr erlaubt.
Es gelten jedoch Sonderregeln für Bewohner von Grenzregionen, darunter Reisende mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein. Diese dürfen einreisen, wenn sie entweder einen wichtigen Grund nachweisen oder einen negativen COVID-19-Test (PCR-Test oder Antigentest) vorlegen, der nicht mehr als 72 Stunden vor der Einreise vorgenommen wurde.
Tschechien
Das Auswärtige Amt in Berlin stuft ganz Tschechien aufgrund der hohen Infektionszahlen als Risikogebiet ein.
Seit dem 9. November 2020 setzt Tschechien das Europäische Ampelsystem um. Länder werden in Abhängigkeit der Infektions- und Testrate der grünen, orangen und roten Kategorie zugerechnet. Deutschland wird seit dem 15. November 2020 der roten Kategorie zugeordnet. Einreisen aus Deutschland sind ohne Angabe eines Grundes möglich, aber bis auf Ausnahmen nicht ohne negativen PCR-Test und nicht ohne vorheriger Online-Anzeige der Reise.
Die Kategorisierung der Länder wird vom tschechischen Gesundheitsministerium jeden Freitag mit Gültigkeit ab dem folgenden Montag vorgenommen.
In Tschechien bestehen keine Ausgangsbeschränkungen. Es dürfen sich in Innenräumen nur max. 10 Personen, im Freien bis zu 50 Personen treffen. Geschäfte, kulturelle Einrichtungen (Museen, Schlösser, Theater, Kino) und Dienstleistungsbetriebe sind mit Einschränkungen geöffnet. Restaurants sind zwischen 22 und 6 Uhr geschlossen. Hotels sind geöffnet.
Portugal
Das Auswärtige Amt in Berlin stuft ganz Portugal als Corona-Risikogebiet ein – mit Ausnahme der Insel Madeira. Auch für die Azoren gilt mittlerweile eine Reisewarnung.
Von portugiesischer Seite gibt es derzeit keine Einreisebeschränkungen für Deutsche. Sie müssen bei Einreise jedoch persönliche Angaben zum Zielort, Reisegrund und ihrer Erreichbarkeit, auch während des Aufenthalts in Portugal, machen. Die mehrsprachige Einreisekarte wird von den Fluggesellschaften einbehalten.
Hierhin können Deutsche noch reisen: Madeira, die Insel des ewigen Frühlings
Es wird zudem bei allen Einreisenden die Körpertemperatur gemessen. Sollte die Temperatur 38°C übersteigen, ist mit weiteren Untersuchungen und Maßnahmen der Gesundheitsbehörden, wie Selbstisolation bzw. häuslicher Quarantäne, zu rechnen.
Wer nach Madeira reist, muss einen negativen PCR-Test vorgelegen, der nicht länger als 72 Stunden vor Abflug durchgeführt wurde. Davon ausgenommen sind nur Kinder, die 12 Jahre oder jünger sind. Bei einem Aufenthalt von mehr als sieben Tagen soll ein weiterer Test am sechsten Tag nach dem ersten Test erfolgen. Der Reisende muss sich dafür mit der Gesundheitsbehörde seines Aufenthaltsorts in Verbindung setzen.
Risikogebiete weltweit
Am 1. Oktober hat die Bundesregierung die weltweite Reisewarnung beendet. Jedes Land wird nun vom Auswärtigen Amt wieder einzeln bewertet, es gilt ein einheitliches dreistufiges System:
Reisewarnung
Die Reisewarnung richtet sich ab sofort ganz nach den Infektionszahlen. Ab 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen gilt ein Land oder eine Region als Risikogebiet. Dann wird automatisch auch eine Reisewarnung ausgesprochen.
Die Reisewarnung ist zwar kein Verbot, soll aber eine möglichst große abschreckende Wirkung haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebiet erklärt wird.
Nicht gewarnt, aber abgeraten – die abgeschwächte Reisewarnung
Allerdings gibt es Länder, für die zwar keine Reisewarnung ausgesprochen wird, in die man trotzdem nicht reisen kann. Der Grund: Es gelten dort Einreisebeschränkungen oder Einschränkungen des Flugverkehrs. Generelle Einreisesperren gibt es z.B. in Australien, den USA und China. Für all diese Länder rät das Auswärtige Amt nach den neuen Bestimmungen von Reisen ab.
Traumziel Sydney – Deutsche können derzeit nicht nach Australien reisen
Auch die abgeschwächte Reisewarnung kann kostenlose Stornierungen ermöglichen, die Rechtslage ist hier aber nicht so eindeutig wie bei der formellen Reisewarnung. Auch das Robert-Koch-Institut in Berlin aktualisiert seine Liste der Risikogebiete ständig.
Wenige Ausnahmen
Es bleiben nicht mehr viele Regionen übrig, für die es keine Reisewarnung oder keine abgeschwächte Reisewarnung gibt. Dazu zählen einige Länder Afrikas, wie Namibia, Botswana oder Uganda, auch die vor der Ostküste Afrikas gelegene Inselgruppe der Seychellen. Im Indischen Ozean ist Urlaub auf Mauritius möglich, in der Karibik auf St. Lucia oder Barbados. Auch Thailand empfängt wieder Gäste. Aber überall gibt es für Urlauber einiges zu beachten: In der Regel müssen bei Einreise negative Covid-19-Testergebnisse vorgelegt werden, in einigen Fällen muss zusätzlich eine Quarantänefrist eingehalten werden, mit Einschränkungen vor Ort muss gerechnet werden.
Wer dennoch in ein Risikogebiet reist oder erst dort vor Ort von einer neu ausgesprochenen Reisewarnung überrascht wird, muss sich nach der Rückkehr nach Deutschland zehn Tage lang in Quarantäne begeben, kann sich aber ab dem fünften Tag frei testen lassen. Für notwendige Reisen und Berufspendler gibt es Ausnahmen.
dpa/afp/reuters (at/ey/ks)