Rosenkrieg um Lionel Messi beim FC Barcelona

0
328

Der argentinische Superstar Lionel Messi will den FC Barcelona nach 20 Jahren um jeden Preis verlassen. Doch auch der spanische Renommierklub schaltet auf stur. Beim Training ist Messi schon nicht mehr dabei.

Eigentlich wirkten sie unzertrennlich wie ein altes Ehepaar: der FC Barcelona und Lionel Messi. 20 Jahre lang schrieben der katalanische Renommierklub und der argentinische Superstar gemeinsam Fußballgeschichte. An vier Champions-League-Triumphen, zehn spanischen Meisterschaften und sechs Pokalsiegen Barcelonas war Messi maßgeblich beteiligt. Doch auch er profitierte von seiner Treue zu Barça: Ohne die Erfolge des Klubs wäre der geniale Offensivspieler wahrscheinlich nicht sechsmal zum Weltfußballer gekürt worden. Doch jetzt gerät die Partnerschaft immer mehr zum Rosenkrieg. Lionel Messi will den Verein verlassen, weil der neue Trainer Ronald Koeman ihm klar gemacht hat, dass die Zeit der Sonderrolle für ihn vorbei ist. Der FC Barcelona will Messi jedoch nur gegen sehr viel Geld ziehen lassen.

Messi droht Strafe

Die Fronten sind verhärtet. Am Sonntag hatte der 33-Jährige bereits bei den für alle Spieler obligatorischen Corona-Test boykottiert. An den ersten beiden Trainingseinheiten des spanischen Vizemeisters für die neue Saison konnte Messi deshalb gar nicht erst teilnehmen. Er erschien aber auch nicht auf dem Vereinsgelände. Weil er seinem Arbeitsplatz fernblieb, droht Messi jetzt eine Geldstrafe in Höhe von 25 Prozent seines Monatsgehalts, was ungefähr einer Million Euro entspräche. Er dürfte es verschmerzen können. Schließlich verdient Messi dem Vernehmen nach 52 Millionen Euro pro Jahr.

Der FC Barcelona hat auf stur geschaltet und pocht darauf, dass Messi die Bedingungen seines bis Juni 2021 laufenden Vertrags erfüllt. Der Argentinier beharrt hingegen auf einer Ausstiegsklausel in seinem Kontrakt. Rückendeckung erhielt der Klub vom spanischen Ligaverband. “La Liga” teilte mit, Messi könne entgegen seinem Willen nicht einfach ablösefrei gehen. Die in seinem Vertrag festgeschriebene Ablösesumme sei weiterhin fällig, wolle ein anderer Verein ihn verpflichten. Nach übereinstimmenden Medienberichten liegt diese bei 700 Millionen Euro.

Traumduo mit Ronaldo?

Angeblich zieht es Messi zu Manchester City, dem Klub, der von seinem früheren Trainer Pep Guardiola trainiert wird. Die spanische Zeitung “Sport” berichtete, der Argentinier wolle noch drei Jahre in der Premier League spielen und dann seine Karriere beim New York City FC ausklingen lassen. Der US-Verein wird von denselben Geldgebern aus Abu Dhabi finanziert wie Man City. Angeblich ist inzwischen auch Juventus Turin in den Poker um Messi eingestiegen. Sollte er am Ende zu Juve wechseln, stünde er mit einem anderen Megastar in einer Mannschaft: dem fünfmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo aus Portugal.


  • Wohin wechselt Lionel Messi?

    Ein neues Leben in himmelblau?

    Wagt Lionel Messi den Schritt aus Spaniens La Liga, wo es eher technisch zugeht, in Englands robustere Premier League? Zwar wäre die Liga für ihn neu, aber Messi würde einige alte Bekannte treffen: seinen Kumpel aus der Nationalelf, Sergio Agüero, den ehemaligen Barça-Sportdirektor Txiki Begiristain und natürlich Coach Pep Guardiola, mit dem es sogar schon ein Telefonat gegeben haben soll.


  • Wohin wechselt Lionel Messi?

    Zurück zu Pep?

    Mit Guardiola erlebte Messi beim FC Barcelona einst goldene Zeiten: dreimal Meister, zweimal Pokalsieger, zweimal der Sieg in der Champions League und anschließend auch zweimal der Weltpokal. Bei Guardiola würde sich Messi wohlfühlen. Und der Titel in der Königsklasse sollte es dann bei ManCity bitte auch wieder sein.


  • Wohin wechselt Lionel Messi?

    Das fehlende Puzzleteil?

    Man darf annehmen, dass sich auch Nasser Al-Khelaifi, Präsident von Paris St. Germain, intensiv Gedanken über Lionel Messi macht. Hätte man ihn schon beim Champions-League-Finale gegen den FC Bayern dabei gehabt, wer weiß, vielleicht stünde der Henkelpott jetzt in Paris. Da Geldgeber Katar schier unbegrenzte Möglichkeiten besitzt, dürfte das Finanzielle bei einem Messi-Transfer kein Problem sein.


  • Wohin wechselt Lionel Messi?

    Im magischen Dreieck?

    Fußballerisch passen könnte es in Paris: Mit Neymar (l.) hat Messi schon in Barcelona erfolgreich zusammengespielt, mit dem schnellen Kylian Mbappé (r.) an seiner Seite käme er wohl auch bestens zurecht. Die drei Top-Angreifer könnten eine Art “magisches Dreieck” bilden, wie Messi, Luis Suarez und Neymar als “MSN” einst bei Barça. Statt “MSN” dann eben “MMN”?


  • Wohin wechselt Lionel Messi?

    London calling?

    Oder schließt sich Messi am Ende den “Blues” an? FC-Chelsea-Coach Frank Lampard soll Interesse geäußert haben. Die Londoner wollen künftig wieder ernsthaft ins Meisterschaftsrennen einsteigen. Durch eine einjährige Transfersperre hat der Klub Geld gespart, das man nun investieren könnte. Fraglich ist nur, ob dann neben Messi noch genug für den lange geplanten Transfer von Kai Havertz übrig wäre.


  • Wohin wechselt Lionel Messi?

    Forza Inter?

    Die Saison von Inter Mailand war nicht schlecht, sie war mit dem zweiten Platz in der Serie A und der Niederlage im Europa-League-Finale aber auch nicht sehr gut. Messi könnte künftig den Unterschied ausmachen und das Sturmduo aus Romelu Lukaku und Lautaro Martinez ergänzen. Eine Wohnung in Mailand hat Messi bereits, und der Klub hätte dank Besitzer Suning Holdings auch das nötige Kleingeld.


  • Wohin wechselt Lionel Messi?

    Eine gute Gelegenheit?

    Inters Ex-Präsident Massimo Moratti glaubt daran, dass eine Verpflichtung möglich ist. “Das wäre das richtige Jahr, um Messi unter Vertrag zu nehmen”, sagte der 75-Jährige. “Messi bei Inter ist ein Traum für uns alle.” Zudem würde ein Duell zwischen Messi bei Inter und Cristiano Ronaldo bei Erzrivale Juventus Turin auch das internationale Interesse an der Serie A beflügeln.


  • Wohin wechselt Lionel Messi?

    Endlich vereint?

    Juventus-Fans fangen auch schon an zu phantasieren. Wäre es nicht ein Traum, Ronaldo und Messi in einer Mannschaft zu haben? Sehr wahrscheinlich ist es nicht, und es wäre wohl auch der totale Stress für alle Beteiligten. Stets müsste darauf geachtet werden, dass keines der beiden “Super-Egos” benachteiligt wird: beim Gehalt, dem Hotelzimmer, dem Essen, dem Parkplatz am Klubgelände…

    Autorin/Autor: Andreas Sten-Ziemons