Supermodel: Claudia Schiffer wird 50

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Dank Karl Lagerfeld wurde die Rheinländerin weltbekannt. Doch trotz Superstar-Status gilt Claudia Schiffer bis heute als Frau ohne Allüren oder Skandale.

  • Claudia Schiffer: Das Supermodel wird 50

    Von der Tanzfläche auf den Laufsteg

    Eigentlich wollte Claudia Schiffer Jura studieren und als Anwältin in der Kanzlei ihres Vaters arbeiten. Es kam aber alles ganz anders: 1987 wurde die 17-Jährige in einer Düsseldorfer Disko vom Geschäftsführer einer Modelagentur angesprochen und zu Probeaufnahmen nach Paris eingeladen. Kurz darauf prangte ihr Foto auf einem “Elle”-Cover. Hier ist sie auf einem Bild aus dem Jahr 1989 zu sehen.

  • Claudia Schiffer: Das Supermodel wird 50

    Karl Lagerfelds Muse

    Starfotografin Ellen von Unwerth setzte Claudia für eine “Guess”-Jeans-Kampagne in Szene. 1988 erklärte Karl Lagerfeld sie zu seiner Muse und zum neuen Gesicht von Chanel. Claudias blaue Augen strahlten von den Titeln der Top-Modemagazine, und sie lief auf Modenschauen für große Designer wie Versace, Valentino und Dolce & Gabbana.

  • Claudia Schiffer: Das Supermodel wird 50

    Das Goldene Zeitalter der Supermodels

    In den 90ern verdiente Claudia (rechts) um die zehn Millionen US-Dollar pro Jahr. Astronomische Gagen, Dekadenz und viel Alkohol beherrschten die Szene im Jahrzehnt der Supermodels – aber Claudia Schiffer war als diszipliniert und unnahbar bekannt. Vielleicht hätte sie ab und an ein Glas Champagner trinken sollen, meinte die Fashion-Ikone 2014 rückblickend in der Süddeutschen Zeitung.

  • Claudia Schiffer: Das Supermodel wird 50

    Verzaubert von einem Zauberkünstler

    1993 traf das Model auf einer Gala in Berlin den US-amerikanischen Magier David Copperfield, ein Jahr später war das Paar verlobt. Der Starmagier baute Claudia sogar ab und zu in seine Show ein, aber die Romanze hielt nicht lange: 1997 gaben sie ihre Trennung bekannt. Es gab immer wieder Gerüchte, ihre Liebe sei nicht echt, beruhe nur auf Presseverträgen; das wurde aber nie offiziell bewiesen.

  • Claudia Schiffer: Das Supermodel wird 50

    Bilderbuchfamilie

    Claudia arbeitete noch etliche Jahre als Supermodel, aber ihre Prioritäten änderten sich nach der Hochzeit mit dem britischen Regisseur Matthew Vaughn 2002. Es wurde ruhiger um Claudia Schiffer, die sich nun ihren drei Kindern widmete: Caspar (links), Clementine (rechts) und Cosima (nicht auf dem Bild).

  • Claudia Schiffer: Das Supermodel wird 50

    Das Leben nach dem Laufsteg

    Das ehemalige Supermodel aus dem nordrhein-westfälischen Rheinberg lebt mit ihrer Familie in London, hat eine eigene Kaschmir-Kollektion, designt Brillen für Rodenstock- und sogar auf der Leinwand war sie in einer Nebenrolle in dem Kino-Hit “Tatsächlich…Liebe” aus dem Jahr 2003 zu sehen. Das Foto oben zeigt sie 2006 in der Londoner U-Bahn als Reklame-Girl für Kapitalanlagen in Deutschland.

  • Claudia Schiffer: Das Supermodel wird 50

    Hommage an ein Supermodel

    Im August 2017 erschien im Prestel Verlag ein Bildband mit Fashion-Highlights des früheren Supermodels. Auf dem Cover: eine Aktaufnahme der dreifachen Mutter, von Mario Testino 2007 für die “Vogue” in Paris fotografiert.

    Autorin/Autor: Cristina Burack (db)


  • Claudia Schiffer: Das Supermodel wird 50

    Von der Tanzfläche auf den Laufsteg

    Eigentlich wollte Claudia Schiffer Jura studieren und als Anwältin in der Kanzlei ihres Vaters arbeiten. Es kam aber alles ganz anders: 1987 wurde die 17-Jährige in einer Düsseldorfer Disko vom Geschäftsführer einer Modelagentur angesprochen und zu Probeaufnahmen nach Paris eingeladen. Kurz darauf prangte ihr Foto auf einem “Elle”-Cover. Hier ist sie auf einem Bild aus dem Jahr 1989 zu sehen.

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    Starfotografin Ellen von Unwerth setzte Claudia für eine “Guess”-Jeans-Kampagne in Szene. 1988 erklärte Karl Lagerfeld sie zu seiner Muse und zum neuen Gesicht von Chanel. Claudias blaue Augen strahlten von den Titeln der Top-Modemagazine, und sie lief auf Modenschauen für große Designer wie Versace, Valentino und Dolce & Gabbana.

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    Das Goldene Zeitalter der Supermodels

    In den 90ern verdiente Claudia (rechts) um die zehn Millionen US-Dollar pro Jahr. Astronomische Gagen, Dekadenz und viel Alkohol beherrschten die Szene im Jahrzehnt der Supermodels – aber Claudia Schiffer war als diszipliniert und unnahbar bekannt. Vielleicht hätte sie ab und an ein Glas Champagner trinken sollen, meinte die Fashion-Ikone 2014 rückblickend in der Süddeutschen Zeitung.

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    Verzaubert von einem Zauberkünstler

    1993 traf das Model auf einer Gala in Berlin den US-amerikanischen Magier David Copperfield, ein Jahr später war das Paar verlobt. Der Starmagier baute Claudia sogar ab und zu in seine Show ein, aber die Romanze hielt nicht lange: 1997 gaben sie ihre Trennung bekannt. Es gab immer wieder Gerüchte, ihre Liebe sei nicht echt, beruhe nur auf Presseverträgen; das wurde aber nie offiziell bewiesen.

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    Claudia arbeitete noch etliche Jahre als Supermodel, aber ihre Prioritäten änderten sich nach der Hochzeit mit dem britischen Regisseur Matthew Vaughn 2002. Es wurde ruhiger um Claudia Schiffer, die sich nun ihren drei Kindern widmete: Caspar (links), Clementine (rechts) und Cosima (nicht auf dem Bild).

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    Das Leben nach dem Laufsteg

    Das ehemalige Supermodel aus dem nordrhein-westfälischen Rheinberg lebt mit ihrer Familie in London, hat eine eigene Kaschmir-Kollektion, designt Brillen für Rodenstock- und sogar auf der Leinwand war sie in einer Nebenrolle in dem Kino-Hit “Tatsächlich…Liebe” aus dem Jahr 2003 zu sehen. Das Foto oben zeigt sie 2006 in der Londoner U-Bahn als Reklame-Girl für Kapitalanlagen in Deutschland.

  • Claudia Schiffer: Das Supermodel wird 50

    Hommage an ein Supermodel

    Im August 2017 erschien im Prestel Verlag ein Bildband mit Fashion-Highlights des früheren Supermodels. Auf dem Cover: eine Aktaufnahme der dreifachen Mutter, von Mario Testino 2007 für die “Vogue” in Paris fotografiert.

    Autorin/Autor: Cristina Burack (db)


Claudia Schiffers Karriere wirkt wie aus der Zeit gefallen, eine vergangene Mode-Ära, die bis heute fasziniert. Während Laufsteg-“Mädchen” mittlerweile austauschbar und beliebig geworden sind, gehört Schiffer zur Riege der Supermodels, in den 1990er-Jahren gefeiert wie Rockstars. “Ich hatte nie den Drang, im Rampenlicht zu stehen”, gestand Schiffer vor einigen Monaten in der britischen Ausgabe der Mode-Zeitschrift “Elle”. Tatsächlich gilt sie stets als fleißig, diszipliniert – und skandalfrei. Eine betrunkene Claudia, die auf Aftershow-Partys Schlagzeilen macht? Fehlanzeige.

Entdeckt wird Claudia Schiffer mit 17 auf der Tanzfläche einer Düsseldorfer Disco. Eigentlich wollte sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten und Rechtsanwältin werden. Doch ihre blauen Augen, die blonde Mähne und der Schmollmund verhelfen dem einst schüchternen, jungen Mädchen aus Rheinberg stattdessen zu Starruhm. In kürzester Zeit steht sie für das Haute Couture-Label Chanel auf dem Laufsteg, repräsentiert später aber auch Modeketten wie Mango und Accessorize. Ihr Gesicht ziert die Titelseiten von mehr als 1000 Zeitschriften – und auch Werbekampagnen wie Kosmetikprodukte, Limonaden und Automarken. Alles in allem ein einträgliches Geschäft, ihr Vermögen wird heute auf 200 Millionen Euro geschätzt.

Claudia Schiffer, 1989 fotografiert von Ellen von Unwerth

Claudia Schiffer wie Brigitte Bardot

1989 macht die deutsche Fotografin Ellen von Unwerth für die deutsche Ausgabe der “Elle” Bilder von Claudia Schiffer und vergleicht das 19-jährige Model – ein “gesundes deutsches Mädchen mit einem umwerfenden Lächeln” – mit Brigitte Bardot. Die Fotos sind der Beginn einer steilen Karriere, sowohl für Schiffer als auch für von Unwerth. “Claudia hat uns unvergessliche Bilder beschert. Sie ist und bleibt eine wahre Ikone”, schreibt die renommierte Fotografin in dem Bildband “Claudia Schiffer”.

Die Ähnlichkeit zu Brigitte Bardot kommt besonders in Paris gut an. Bereits 1988 nimmt Designer Karl Lagerfeld sie bei Chanel unter Vertrag, mit ihm avanciert “La Schiffer” zum bestbezahlten Model der Welt. “Ich werde ihm für immer dankbar sein”, schrieb sie anlässlich des Todes des legendären Designers 2019. Lagerfeld habe ihr alles über Mode, Stil und wie man in der Modebranche überlebt beigebracht, so Schiffer.

Die Marke Schiffer

Dabei habe sie in den vergangenen 30 Jahren “den Ruf, eine Art ‘Eiskönigin’ zu sein”, schreibt Schiffer 2017 im Vorwort eines ihr gewidmeten Bildbandes. “Ein wenig kühl, professionell, und jenseits des Rampenlichts immer beherrscht.” Eine etwas harte Beschreibung, meint Schiffer – aber “nicht unfair.” Kühl sei sie gewesen, um die “Schüchternheit in den Griff zu bekommen”, erklärt sie rückblickend. In der Schule hatte man sie noch als “hässliches Entlein” mit “X-Beinen und ausladendem Hinterteil” gehänselt.

Claudia Schiffer ist nicht nur ein gefragtes Laufsteg- und Fotomodell – sie wird selbst zur Marke. Sie arbeitet mit den besten Fotografen der Welt, darunter Peter Lindbergh, Mario Testino und Helmut Newton. Die schätzen ihre Wandelbarkeit und preußische Disziplin: Sie kann die Unschuld vom Lande genauso gut inszenieren wie den männermordenden Vamp und die Luxus-Diva. Claudia sei eine Stilikone, schreiben auch die Star-Designer Dolce und Gabbana: “Üppige, goldblond-schimmernde Locken, Augen, so blau wie das Meer vor Sizilien, die an antike Göttinnenstatuen erinnernde Körperhaltung.”

Von Fans und Paparazzi gejagt

“Es war wahnsinnig”, erinnert sich Schiffer an ihre erfolgreichsten Jahre in der britischen Ausgabe der “Elle”. “Du konntest nicht zu deinem Auto kommen, es sei denn, es wurde eine Schneise für Dich geschlagen.” Einige Paparazzi hätten Löcher in die Zelte der Modeshows geschnitten und so versucht, Fotos zu machen. “Wenn ich vom Laufsteg zurückkam, war ständig meine Unterwäsche weg – mein BH, mein Schlüpfer … weg!”

Auch heute noch versuchen Paparazzi Fotos von ihr zu erhaschen. Dabei zog sie sich bereits mit Ende 20 von den Laufstegen zurück. 2017 lief sie nochmals gemeinsam mit ihren Kolleginnen Naomi Campbell, Cindy Crawford, Carla Bruni und Helena Christensen eine viel beachtete Donatella-Versace-Schau, anlässlich des Gedenktages an deren ermordeten Bruder Gianni. Titelseiten hingegen schmückt sie selbst noch heute. Und auch als Werbe-Gesicht wird sie weiterhin gebucht, wie zuletzt von J12, der Uhrenmarke von Chanel.

Lauter Supermodels (v.l.): Bruni, Schiffer, Campbell, Crawford, Christensen mit Donatella Versace (2017)

Ruhiges Leben auf britischem Landsitz

Heute lebt Claudia Schiffer mit ihrem Ehemann, dem Filmproduzenten und Regisseur Matthew Vaughn, und ihren drei Kindern auf dem Land in Oxfordshire, etwa 100 Kilometer von London entfernt. Zurückgezogen, aber dennoch geschäftig: So entwarf sie eine eigene “Claudia”-Kollektion für eine französische Marke, unter anderem mit T-Shirts mit Lippenstiftkuss und dem Schriftzug “With Love from Claudia”. Eine eigene Keramik- und Glasvasen-Serie sind in Arbeit. Auch pflegt sie stetig ihren Instagram-Account mit 1,3 Millionen Followern. Neben Hochglanzfotos aktueller Shootings zeigt sie sich hier auch privat, meist ganz unglamurös in Jeans.

Eine besondere Aufgabe steht für das kommende Jahr an: Im Kunstpalast in Düsseldorf, der Stadt, in der alles begann, kuratiert sie eine Fotografie-Schau. Dort wird sie die Ära der Modewelt präsentieren, die wohl kaum eine besser kennt als sie: die schillernden 1990er-Jahre. Doch diesmal aus ihrer Sicht – mit dem breiten Erfahrungsschatz eines Supermodels, das kein bisschen wehleidig ist. “Ich bin froh, 50 zu werden und habe mich nie zuvor in meinem Leben zufriedener und glücklicher gefühlt”, sagte Schiffer kürzlich dem britischen “Telegraph”.