DFB-Bundestag: 3. Liga wird fortgesetzt

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Trotz der Kritik einiger Vereine soll die 3. Liga fortgesetzt werden – und eingleisig bleiben. Dafür spricht sich eine große Mehrheit der Delegierten auf dem ersten virtuellen DFB-Bundestag aus.

Der Antrag auf den Abbruch der aktuellen Spielzeit kam überhaupt nicht zur Abstimmung, der auf eine künftig zweigleisige 3. Liga hatte keine Chance: Der historische virtuelle Bundestag ist ganz nach Wunsch des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gelaufen. 

Mit der großen Mehrheit von 220 von 250 abgegebenen Stimmen votierten die Delegierten für eine Fortsetzung der 3. Liga. Damit wurde über den von Sachsen und Sachsen-Anhalt gestellten Antrag auf Abbruch gar nicht erst abgestimmt. Somit steht fest, dass die Saison wie geplant am 30. Mai fortgesetzt wird und die verbleibenden elf Spieltage bis zum 4. Juli in englischen Wochen durchgezogen werden. 

“Tiefste wirtschaftliche Krise”

Vom Tisch ist vorerst auch die zweigleisige 3. Liga, die vom Saarländischen Verband mit Unterstützung von über 20 Regionalligisten beantragt worden war. 18 Ja-Stimmen bekam der Antrag, 220 Delegierte entschieden sich bei 15 Enthaltungen dagegen. Allerdings sieht der DFB hier Handlungsbedarf und hat deshalb die Gründung einer Taskforce zur wirtschaftlichen Stabilität der 3. Liga beschlossen. 

Düster könnte es jedoch für die DFB-Finanzen aussehen, wenn die Coronavirus-Pandemie bis zum Ende des Jahres keine Länderspiele zulässt. ”Der DFB befindet sich in der tiefsten wirtschaftlichen Krise seiner Existenz”, sagte Schatzmeister Stephan Osnabrügge. Im schlechtesten Fall rechnet der DFB mit einem Verlust von 77 Millionen Euro bis zum Ende des Jahres, womit die Rücklagen um 13,9 Millionen Euro überschritten wären. Das führe bislang aber nicht zur Insolvenz des DFB, sagte Osnabrügge.

Der Spielbetrieb der Nationalmannschaft generiert allein 59 Millionen Euro, der DFB-Pokal 10 Millionen. Durch Sponsoren werden 105 Millionen Euro eingenommen. ”Wir hoffen, dass in der zweiten Jahreshälfte wieder Länderspiele stattfinden können. Das wäre für den DFB von existenzieller Bedeutung”, so der DFB-Schatzmeister

og/sn (dpa, sid)