Knollnasen in Oberhausen

0
404

Seine Figuren mit den großen Nasen machten Guillermo Mordillo weltberühmt. Anlässlich des 85. Geburtstags des Cartoonisten zeigt die Ludwiggalerie in Oberhausen eine umfassende Retrospektive.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Guillermo Mordillo

    Am 4. August 1932 kam Guillermo Mordillo y Meléndez in Buenos Aires als Sohn spanischer Einwanderer zur Welt. Schon als Kind beschloss er, einmal Zeichner zu werden. Mit 14 brach er die Schule ab, anschließend erwarb er ein Zeichner-Diplom und illustrierte im Alter von 18 Jahren Kinderbücher.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Auf der Suche nach der Leidenschaft

    Nach einem Ausflug zum Trickfilm entwarf Mordillo als Artdirektor einer Werbeagentur Figuren für Grußkarten. Sie sollten die Vorläufer seiner berühmten Charaktere werden, mit denen dem Argentinier in den 1960er Jahren in Frankreich der Durchbruch gelang.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Kleine Leute, große Nasen

    Nach Stationen in Lima und New York ging Mordillo 1963 nach Paris – ohne ein Wort Französisch zu sprechen. Damit erklärte der Künstler später, dass seine Figuren stets wortlos blieben. Seine Motive kennen keine sprachlichen Grenzen und werden dadurch überall verstanden. 1966 erschien in dem Magazin “Pèlerin” sein erster Cartoon. Fortan war die Knollennase das Markenzeichen des Cartoonisten.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Identische Eigenschaften

    Neben den Nasen teilen Mordillos Figuren auch andere Eigenschaften: Sie sind namenlos, ohne Ohren, tragen identische Frisuren, haben häufig weit aufgerissene Augen und ihr Mund ist nur zu sehen, wenn er geöffnet ist. Der Künstler bezeichnete das nahezu identische Äußere als “symbolisch für das menschliche Wesen”.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Inspiration bei den sieben Zwergen

    Für die Knollennasen hat sich Mordillo übrigens schon als kleiner Junge im Kino inspirieren lassen: Als er dort “Schneewittchen” sah, war er von den Nasen der sieben Zwerge, die sich über die Bettkante ihrem schlafenden Gast nähern, derart beeindruckt, dass er dieses Merkmal später in seinen Zeichnungen aufgriff.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Große Tiere

    Zum Portfolio des Argentiniers zählen nicht nur die kleinen Figuren mit ihren großen Nasen, sondern auch große Tiere, bevorzugt Kühe und Giraffen. Mordillo verwendet in seinen Arbeiten Wasserfarben, Tinte, Pastell und Acryl. Rund eine Woche nimmt er sich inzwischen für eine Arbeit Zeit.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Häufig hilflos

    Häufig befinden sich Mordillos Figuren in scheinbar ausweglosen Situationen. Auf sich selbst gestellt, tragen sie diese Momente dennoch mit Würde. Der Künstler verbindet mit ihnen Zärtlichkeit, Hoffnung und den Anspruch, das Beste aus dem Moment zu machen – so dramatisch er auch sein mag.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Farbenfrohes Umfeld

    Während Mordillo seine Figuren farblos darstellt, sind sie in den meisten seiner Werke von kräftigen Farben umgeben. Die eingefangenen Augenblicke sind meist auf das Wesentliche reduziert: Ein Blick genügt, um die Atmosphäre zu transportieren, in der sich seine Helden bewegen.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Ein weißes Blatt Papier

    2012 war Guillermo Mordillo auf der Buchmesse in Frankfurt am Main zu Gast. Dort zückte er seinen Stift und malte eine Giraffe – mit der Mordillo-typischen Nase. Schnell von der Hand gehen die Arbeiten dem Künstler aber nicht. “Nichts in meinen Cartoons ist spontan. Ich arbeite Millimeter für Millimeter und brauche sehr viel Zeit”, sagt er einmal.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Künstler von Weltruhm

    Mordillos Figuren sind in der ganzen Welt bekannt. In Deutschland waren sie in Spots der ARD-Fernsehlotterie zu sehen. Die Vermarktung von Lizenzprodukten ist unerschöpflich: Neben Cartoons und Büchern gibt es Kalender, Poster, Stofftiere und Puzzles von und mit Mordillos Figuren zu erwerben. Seine Originale verkauft der Künstler übrigens nicht – sie liegen in einem Bankschließfach.

    Autorin/Autor: Torsten Landsberg


  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Guillermo Mordillo

    Am 4. August 1932 kam Guillermo Mordillo y Meléndez in Buenos Aires als Sohn spanischer Einwanderer zur Welt. Schon als Kind beschloss er, einmal Zeichner zu werden. Mit 14 brach er die Schule ab, anschließend erwarb er ein Zeichner-Diplom und illustrierte im Alter von 18 Jahren Kinderbücher.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Auf der Suche nach der Leidenschaft

    Nach einem Ausflug zum Trickfilm entwarf Mordillo als Artdirektor einer Werbeagentur Figuren für Grußkarten. Sie sollten die Vorläufer seiner berühmten Charaktere werden, mit denen dem Argentinier in den 1960er Jahren in Frankreich der Durchbruch gelang.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Kleine Leute, große Nasen

    Nach Stationen in Lima und New York ging Mordillo 1963 nach Paris – ohne ein Wort Französisch zu sprechen. Damit erklärte der Künstler später, dass seine Figuren stets wortlos blieben. Seine Motive kennen keine sprachlichen Grenzen und werden dadurch überall verstanden. 1966 erschien in dem Magazin “Pèlerin” sein erster Cartoon. Fortan war die Knollennase das Markenzeichen des Cartoonisten.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Identische Eigenschaften

    Neben den Nasen teilen Mordillos Figuren auch andere Eigenschaften: Sie sind namenlos, ohne Ohren, tragen identische Frisuren, haben häufig weit aufgerissene Augen und ihr Mund ist nur zu sehen, wenn er geöffnet ist. Der Künstler bezeichnete das nahezu identische Äußere als “symbolisch für das menschliche Wesen”.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Inspiration bei den sieben Zwergen

    Für die Knollennasen hat sich Mordillo übrigens schon als kleiner Junge im Kino inspirieren lassen: Als er dort “Schneewittchen” sah, war er von den Nasen der sieben Zwerge, die sich über die Bettkante ihrem schlafenden Gast nähern, derart beeindruckt, dass er dieses Merkmal später in seinen Zeichnungen aufgriff.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Große Tiere

    Zum Portfolio des Argentiniers zählen nicht nur die kleinen Figuren mit ihren großen Nasen, sondern auch große Tiere, bevorzugt Kühe und Giraffen. Mordillo verwendet in seinen Arbeiten Wasserfarben, Tinte, Pastell und Acryl. Rund eine Woche nimmt er sich inzwischen für eine Arbeit Zeit.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Häufig hilflos

    Häufig befinden sich Mordillos Figuren in scheinbar ausweglosen Situationen. Auf sich selbst gestellt, tragen sie diese Momente dennoch mit Würde. Der Künstler verbindet mit ihnen Zärtlichkeit, Hoffnung und den Anspruch, das Beste aus dem Moment zu machen – so dramatisch er auch sein mag.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Farbenfrohes Umfeld

    Während Mordillo seine Figuren farblos darstellt, sind sie in den meisten seiner Werke von kräftigen Farben umgeben. Die eingefangenen Augenblicke sind meist auf das Wesentliche reduziert: Ein Blick genügt, um die Atmosphäre zu transportieren, in der sich seine Helden bewegen.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Ein weißes Blatt Papier

    2012 war Guillermo Mordillo auf der Buchmesse in Frankfurt am Main zu Gast. Dort zückte er seinen Stift und malte eine Giraffe – mit der Mordillo-typischen Nase. Schnell von der Hand gehen die Arbeiten dem Künstler aber nicht. “Nichts in meinen Cartoons ist spontan. Ich arbeite Millimeter für Millimeter und brauche sehr viel Zeit”, sagt er einmal.

  • Hoffnung im Ausweglosen: Eine Retrospektive von Guillermo Mordillo

    Künstler von Weltruhm

    Mordillos Figuren sind in der ganzen Welt bekannt. In Deutschland waren sie in Spots der ARD-Fernsehlotterie zu sehen. Die Vermarktung von Lizenzprodukten ist unerschöpflich: Neben Cartoons und Büchern gibt es Kalender, Poster, Stofftiere und Puzzles von und mit Mordillos Figuren zu erwerben. Seine Originale verkauft der Künstler übrigens nicht – sie liegen in einem Bankschließfach.

    Autorin/Autor: Torsten Landsberg


Die Knollnasen kommen nach Oberhausen. Ab Sonntag (24. September) präsentiert die Ludwiggalerie dort die Ausstellung “Mordillo – The Very Optimistic Pessimist”, die nach Angaben der Galerie erste umfassende Schau des argentinischen Künstlers in Deutschland seit 25 Jahren. Die Ausstellung zeigt mit über 150 Originalen sowie hochwertiger Druckgrafik eine retrospektive Auswahl und bildet einen repräsentativen Überblick über das Schaffen des Cartoonisten, der am 4. August 2017 seinen 85. Geburtstag feierte. In den 1970er Jahren zählte der Cartoonist zu den weltweit beliebtesten Comiczeichnern. Seine Figuren sind bekannt für ihre Knollnasen und sind heute auf Kalendern, Puzzles abgedruckt oder als Stofftiere zu erwerben.

Mordillo ließ sich von Schnittwittchen inspirieren

Guillermo Mordillo Menéndez wurde 1932 in Buenos Aires als Sohn spanischer Einwanderer geboren und wuchs dort auf. Schon als Kind fällte er den Entschluss, Zeichner zu werden. Auslöser war ein Kinobesuch vom Walt-Disney-Klassiker “Schneewittchen und die sieben Zwerge”. Der kleine Mordillo war von den großen Nasen der Zwerge so angetan, dass er sie später als Inspiration für seine Figuren nahm.

Nach Stationen in Lima und New York zog es Mordillo Anfang der 1960er Jahre nach Paris, wo er seinen Durchbruch erlebte. Da er zu diesem Zeitpunkt selbst kein Wort Französisch sprach, waren seine Figuren wortlos. Dabei sollte es fortan bleiben: Die Motive, die stets kleine Szenen aus dem Leben darstellen, stehen für sich. Auch dank der fehlenden Sprachbarriere erlangte Mordillo bald Weltruhm. Heute lebt der Künstler in Monaco, dort widmet er sich vor allem Karikaturen und der Illustration von Kinderbüchern.

Die Ausstellung ist bis zum 7. Januar 2018 in der Ludwiggalerie Oberhausen zu sehen.

tla/so (Ludwiggalerie Oberhausen, dpa)