Erste Trends aus Iowa

0
289

USA

Erste Trends aus Iowa

In den USA hat das Wahljahr begonnen. Die Vorwahlen im Bundesstaat Iowa sind ein wichtiger Stimmungstest, obwohl nur ein paar hunderttausend Wähler mitmachen.

Der Andrang der Parteimitglieder und registrierten Anhänger vor den mehr als 1700 Schulen, Kirchen und Büchereien im ländlichen Iowa schien größer als sonst. Verlässliche Zahlen über die Wahlbeteiligung stehen noch aus. Gewöhnlich beteiligen sich nur mehrere hunderttausend Wähler an der Abstimmung, die vor allem symbolische Bedeutung hat. Denn die Stimmen aus dem dünn besiedelten Bundesstaat fallen bei der landesweiten Kandidatenkür kaum ins Gewicht.

Allerdings können die Sieger beider Parteien für sich in Anspruch nehmen, den ersten wirklichen Test an der Wahlurne gewonnen zu haben. Derzeit laufen die ersten Zahlen aus den Stimmbezirken ein.

Die Republikaner machen es kaum weniger spannend

Bei den Demokraten liegt die als Favoritin gehandelte frühere Außenministerin Hillary Clinton überraschend knapp vor dem linksgerichteten Senator Bernie Sanders. Der dritte demokratische Bewerber, Marylands Ex-Gouverneur Martin O’Malley, ist abgeschlagen.

Die Redaktion empfiehlt

Durch Vorwahlen in den Bundesstaaten lassen die Parteien in den USA bestimmen, welchen Kandidaten sie in den Kampf ums Weiße Haus schicken. Noch ist alles möglich, auch Donald Trump. Aus Washington berichtet Ines Pohl.

Viele Amerikaner sind nach den acht Obama-Jahren frustriert und wenden sich in zynischem Trotz den Außenseitern zu. Das macht Donald Trump zu einem Anwärter auf den Sieg der ersten Vorwahlen in Iowa, meint Ines Pohl.

Ted Cruz hat sich verkalkuliert: Er will die Subventionen für Ethanol abschaffen. Damit hat sich der Präsidentschaftsbewerber der Republikaner mit der mächtigen Agrarlobby angelegt. Es könnte ihn den Sieg in Iowa kosten.

Die letzte TV-Debatte der Republikaner vor dem wichtigen Start der US-Vorwahlen in Iowa findet ohne Donald Trump statt. Sein Management bestätigte, diese Entscheidung sei endgültig. (27.01.2016)

Bei den Republikanern richten sich alle Blicke auf das Abschneiden des umstrittenen Milliardärs Donald Trump, der zurzeit hinter dem erzkonservativen Senator Ted Cruz aus Texas liegt. Mit populistischen und teils fremdenfeindlichen Äußerungen hatte Trump für Empörung gesorgt und auch das republikanische Establishment gegen sich aufgebracht. An der Basis kamen seine Tiraden zunächst aber gut an.

Insgesamt bewerben sich zwölf Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei. In Iowa wird nach einem Caucus-System gewählt. Die Anhänger der Kandidaten kommen auf Parteiversammlungen zusammen und stimmen nach eingehender Diskussion ab. Der Ausgang ist traditionell schwer vorherzusagen, da viel davon abhängt, ob die Präsidentschaftsanwärter ihre Unterstützer zur Teilnahme an den Wahlversammlungen mobilisieren können.

rb/se (afp, ap, dpa, rtr)