MediaTek: ARM-CPUs und Nvidia-GPUs kommen für Gaming-PCs

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In einer interessanten Aussage spricht MediaTeks CEO Rick Tsai für die Zukunft einer ARM-PC-Plattform, die mit Nvidia-GPU nicht nur professionelle Einsatzgebiete, sondern auch fürs Gaming gedacht ist. Doch über mehr als eine Ankündigung in diese Richtung ging es nicht hinaus.

Als Teil von Nvidias aktualisierte Kampagne, stärker Fuß in ARM-Umgebungen zu finden, werden nicht nur neue Cloud-Server von Amazon genannt, die Graviton2-ARM-Prozessoren mit Nvidia-GPUs oder HPC-Lösungen mit Amperes-Altra-CPU und Dual-A100-Karten paaren, sondern eben auch Prozessoren von MediaTek als einer der größten Lieferanten von ARM-Chips in vielen Bereiche. MediaTek und Nvidia wollen eine Referenzplattform für ARM-Gaming bauen, die unter Linux und Chrome funktioniert.

Nvidia streckt die ARMe aus und erweitert das Ökosystem (Bild: Nvidia)

Ein erstes Schaubild der GTC-Keynote nennt dabei Chips aus der Familie MediaTek MT819x. Die Varianten MT8192 und MT8195 hatte MediaTek Ende des letzten Jahres mit der Absicht vorgestellt, sie im Zeitraum vom Frühjahr bis Sommer dieses Jahres zuerst in Chromebooks auf den Markt zu bringen. Beide SoCs bieten Acht-Kern-CPUs, indem sie vier stets vier Cortex-A55-Kerne mit vier A76-Kernen beim MT8192 und vier A78-Kernen beim MT8195 vereinen. Beide SoCs sprechen nach wie vor jedoch nur LPDDR4 und noch kein LPDDR5 an, die Fertigung in den Stufen 6 nm für den MT8195 und 7 nm für den MT8192 übernimmt wie üblich TSMC.

MediaTek is the world’s largest supplier of Arm chips, used to power everything from smartphones, Chromebooks and smart TVs. We look forward to using our technology and working with NVIDIA to bring the power of GPUs to the Arm PC platform for gaming, content creation and much more. GPU acceleration will be a huge boost for the entire Arm ecosystem.

MediaTek CEO Rick Tsai

In erster Linie wird das Ganze vermutlich aber erst einmal nur auf Notebooks zielen, dort sollen RTX-GPUs von Nvidia mit ARM-Cortex-Kernen gepaart werden. Wie gut das am Ende für PC-Gaming ist, bleibt abzuwarten. Nvidia selbst bringt nur die eigenen werbeträchtigen Schlagwörter Raytracing und AI ins Spiel, spricht nicht von Gaming. Bisher wurde auf sehr günstigen Notebooks dieser Kategorie primär mit GeForce Now für Gaming geworben, die ganz geringe Hardwareanforderungen haben, da alles in der Cloud erledigt wird. Es würde in dem Fall also zu einer Neuausrichtung in diesem Markt kommen, sofern der Markt die Lösungen annimmt.

Was die Plattform letztlich wirklich kann, werden die kommenden Monate und Jahre offenbaren. Auf den ersten Blick sieht es nach einer viel zu starken Grafiklösung für einen viel zu kleinen Prozessor aus, der ständig in irgendeinem Limit hängen und die Leistung der GPU nie richtig ausspielen könnte. Hier dürften die offiziellen Spezifikationen Licht ins Dunkel bringen. Einen offiziellen Zeitplan für Notebooks mit ARM-SoC und Nvidia-GPU gibt es bisher noch nicht.