Thermalright Frost Spirit 140 im Test: Besser und günstiger als das Topmodell Silver Arrow T8

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Thermalright macht dem Silver Arrow T8 nach weniger als zwei Jahren durch den Frost Spirit 140 firmeneigene Konkurrenz. Es handelt sich um einen neuen Doppelturm-CPU-Luftkühler, der im Test in allen Belangen besser ist. An den Kontrahenten anderer Hersteller kommt der Frost Spirit 140 aber nicht so schnell vorbei.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Besser und günstiger als das Topmodell Silver Arrow T8
    1. Thermalright Frost Spirit 140 im Detail
  2. 2 Messergebnisse und Fazit
    1. Testsystem und Methodik
    2. Messergebnisse
    3. Fazit

Thermalright veröffentlicht einen neuen High-End-Kühler für Prozessoren. Das neue Modell hört auf den Namen Frost Spirit 140 und gesellt sich zur Speerspitze in Form eines Doppelturm-Luftkühlers zum noch recht jungen Thermalright Silver Arrow T8 (Test). Die offizielle Nachfolge des Silberpfeils stellt der Frost Spirit allerdings nicht, stattdessen sortiert Thermalright ihn preislich unterhalb des Silver Arrow T8 ein. Dazu setzt der Hersteller auf ein neutrales Farbschema, denn anstelle eines auffällig roten Lüfters wie bei Silver Arrow gesellt sich dezentes Grau zum silbernen Aluminium.

Thermalright Frost Spirit 140

Unter der Haube weicht der Kühler von Thermalright etwas von der üblichen Kost ab, wenn auch nur geringfügig: Anstelle von sechs bis sieben Heatpipes mit je 6 mm Durchmesser ziehen sich beim Frost Spirit 140 nur vier Heatpipes durch die Bodenplatte des Kühlers. Dafür steigt deren Durchmesser auf 8 mm. Abgesehen davon versucht der Frost Spirit, trotz seiner Größe kompatibel zu bleiben. Asymmetrisch aufgebaute Kühltürme und ein „kleiner“ 120-mm-Frontlüfter sollen ihm den Einsatz im heimischen PC ohne große Einschränkungen erlauben. Im Test muss sich der Thermalright Frost Spirit 140 mit der breit aufgestellten Konkurrenz messen.

Thermalright Frost Spirit 140

Bauform:
Tower

Größe (L × B × H):
140 × 121 × 158 mm (ohne Lüfter)

Gewicht:
1.000 g (ohne Lüfter)

Heatpipes:
Kupfer (vernickelt), 4 × 8 mm (Ø)
Kupferbasis, eben (vernickelt)

Lamellen:
Aluminium, 58 Stück
Abstand: 1,6 mm

Kühler-Montage:
Zweistufige Halterung mit Rückplatte

Lüfter (Modell 1):
1 × 140 × 140 × 27,0 mm
Gleitlager
1.500 U/min
123,7 m³/h
2,1 H₂O
25,6 dBA
4-Pin-PWM
?

Lüfter (Modell 2):
1 × 120 × 120 × 25 mm
Gleitlager
1.500 U/min
105,2 m³/h
1,5 H₂O
25,6 dBA
4-Pin-PWM

Lüfter-Montage:
Befestigung: Drahtbügel
Entkopplung: Lüfterrahmen

Kompatibilität:
AMD: Sockel AM4
Intel: LGA 2066/2011/LGA 1200/115x

Preis:
59,90 €

Thermalright Frost Spirit 140 im Detail

Thermalright mag im Highend-Bereich die Extrema: Während der Silver Arrow T8 mit stolzen 8 Heatpipes und damit mehr als bei der Konkurrenz aufwarten kann, gibt es beim Frost Spirit zwar nur halb so viele, aber dafür dickere 8-mm-Heatpipes anstelle der üblichen 6 mm. Einen ähnlichen Weg ist Corsair beim A500 (Test) gegangen, wenngleich dort eine Mischung aus 8- und 6-mm-Heatpipes eingesetzt wird. Im Gegensatz zur Konkurrenz von Corsair vertraut Thermalright abseits der Wärmeabfuhr von der vernickelten Kupfer-Bodenplatte aber auf bewährte Standards.

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Thermalright Frost Spirit 140: Die Zierblenden aus Metall tragen den Schriftzug des Herstellers

Thermalright Frost Spirit 140: Ausschnitte im Radiator erlauben hohen Arbeitsspeicher

Thermalright Frost Spirit 140: Detailansicht Radiator

Thermalright Frost Spirit 140: Der Kühler ist asymmetrisch aufgebaut

Thermalright Frost Spirit 140: Spiegelnd polierte Bodenplatte

Die beiden Radiatoren des Kühlers bestehen aus Aluminiumlamellen und verfügen über Ausschnitte, die die Kompatibilität mit hohem Arbeitsspeicher auf der einen Seite und aufragenden VRM-Kühlkörpern auf der anderen Seite verbessern sollen. Zudem werden die Kühltürme zur Mainboard-Oberkante hin verschoben, um trotz der großen Ausmaße des Kühlers keine Erweiterungs-Slots zu überdecken. Die Verarbeitung des Kühlers ist auf einem sehr hohen Niveau: Die CPU-Auflagefläche spiegelt makellos, es gibt keine verbogenen Lamellen in den Kühltürmen und die Lamellen sind sauber entgratet.

Serienlüfter und Lieferumfang

Zur Belüftung des Doppelturm-Luftkühlers vertraut der Hersteller auf zwei Lüfter anstelle von einem, wie es beim Silver Arrow T8 der Fall ist. Zentral kommt ein 140-mm-Axiallüfter zum Einsatz und vor dem vorderen Kühlturm gesellt sich ein kleineres 120-mm-Modell dazu. Die Maximaldrehzahlen der beiden Ventilatoren sind dabei nicht größenabhängig gestaffelt: 1.400 U/min erreicht das größere Exemplar, nur unwesentliche 50 U/min mehr sind beim kleineren möglich. Laut Datenblatt beträgt die maximale Umdrehungsgeschwindigkeit für beide Lüfter 1.500 U/min. Minimal sind 350 U/min für den 140-mm-Lüfter und 400 U/min für den 120-mm-Lüfter möglich, sodass der Kühler im Leerlauf dank der nahezu Nebengeräusch-freien Ventilatoren absolut Silent-tauglich ist.

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Thermalright Frost Spirit 140: 120-mm-Serienlüfter

Thermalright Frost Spirit 140: 120-mm-Serienlüfter

Thermalright Frost Spirit 140: 140-mm-Serienlüfter

Thermalright Frost Spirit 140: 140-mm-Serienlüfter

Thermalright Frost Spirit 140: Lieferumfang

Der Lieferumfang des Frost Spirit 140 besteht aus dem obligatorischen Montagematerial, wobei der Hersteller allerdings bei Zugaben wie einem Schraubendreher oder einem zusätzlichen Satz Lüfterklammern gespart hat. Zugegeben, notwendig ist keines von beidem, aber bei hochpreisigen Kühlern sind das gern gesehene Extras. Immerhin: Beim Montagesystem holt Thermalright nach langer Zeit endlich zur Konkurrenz auf.

Die Wärmeleitpaste des Testmusters erwies sich als zu zäh, um sich auf dem Heatspreader der CPU verstreichen zu lassen. Nach Rücksprache mit dem Support handelt es sich hierbei um eine fehlerhafte oder zu alte Paste. In einem solchen Fall wird kostenloser Ersatz für Endkunden versprochen. Für den Test wurde auf Arctic MX-4 zurückgegriffen.

Montage im Testsystem

Thermalright setzt auf ein klassisches zweistufiges Montagesystem, bei dem zunächst eine Backplate mit zwei Haltebügeln auf der Mainboard-Vorderseite verschraubt wird. So weit, so bekannt, doch beim nun folgenden Aufsetzen des CPU-Kühlers verabschiedet sich der Hersteller endlich von der betagten losen Haltebrücke mit zwei Schrauben, die gern im Gehäuse verloren gehen. Stattdessen befindet sich die Brücke bereits ab Werk auf dem CPU-Kühler und die Schrauben zur Befestigung sind ebenfalls vorinstalliert.

Durch den großzügigen Abstand zwischen den beiden Kühltürmen ist die Montage auch mit einem herkömmlichen Kreuzschlitz-Schraubendreher aus dem Haushalt komfortabel machbar: Es ist kein extralanger Schraubendreher notwendig. Die Drahtklammern der Lüfter halten von allein an den Ventilatoren, benötigen aber recht viel Kraft, um über die passenden Aussparungen am Kühler geschoben und wieder abgezogen zu werden.

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Thermalright Frost Spirit 140 im Testsystem

Thermalright Frost Spirit 140: RAM wird komplett überragt

Thermalright Frost Spirit 140: Platz zum ersten Erweiterungsslot

Thermalright gibt für den Frost Spirit 140 eine Bauhöhe von 158 mm an. Der Wert bezieht sich allerdings rein auf den Kühler: Mit installiertem 140-mm-Lüfter müssen noch einige Millimeter addiert werden. Wenigstens 165 mm, besser aber 170 mm sollten für den Kühler einkalkuliert werden.

Beim RAM und bei den Erweiterungskarten gibt sich der Frost Spirit dafür vorbildlich. Arbeitsspeicher wird zwar überragt, doch der großzügige Ausschnitt in den Lamellen und der in der Höhe verschiebbare 120-mm-Lüfter lassen viel Platz. Der asymmetrisch aufgebaute Kühler ist zudem weg von der Mainboard-Mitte verschoben, sodass auch GPUs im ersten Slot keine Steine in den Weg gelegt werden.

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