Wärmebildkameras: Flir wird für 8 Milliarden US-Dollar verkauft

0
292

Flir, dessen Wärmebildsensoren vor allem bei militärischen Produkten zum Einsatz kommen, aber auch den Endkunden bekannte Aufsteck-Wärmebildkameras für Smartphones und in Smartphones integrierte Sensoren wie beim Cat S62 Pro (Test) anbietet, soll für rund 8 Milliarden US-Dollar an Teledyne Technologies verkauft werden.

Deutlicher Aufpreis, fallende Teledyne-Aktie

Vorbehaltlich noch ausstehender Genehmigungen soll der Kauf, der zu Teilen in Aktien und Barzahlungen abgewickelt werden soll, Mitte dieses Jahres abgeschlossen sein. Der Kaufpreis von 8 Milliarden US-Dollar entspricht einem Aufschlag von rund 40 Prozent auf den in Aktien gemessenen Unternehmenswert von Flir gemessen am 30-Tage-Durchschnitt und rund 28 Prozent gemessen am Aktienwert von Flir von letzter Woche. Anteilseigner von Flir erhalten je Aktie 28 US-Dollar und 0,0718 Aktien von Teledyne, was zum 31. Dezember 2020 insgesamt rund 56 US-Dollar je Flir-Aktie entsprach – die Aktie von Teledyne hat nach der Bekanntgabe des Kaufs und der letzten Quartalszahlen aber um rund 9 Prozent nachgegeben. Um die Übernahme finanzieren zu können, muss Teledyne aber auch einen Kredit über 4,5 Milliarden US-Dollar aufnehmen. Die Aktie von Flir hat nach Bekanntgabe um über 18 Prozent zugelegt. Während Flir in Oregon beheimatet ist, wo es 1978 gegründet wurde, sitzt Teledyne Technologies in Kalifornien. Flir hat derzeit weltweit rund 4.300 Angestellte.

Komplementäres Geschäft soll Profite erhöhen

Auch Teledyne stellt Sensoren her, sieht das Geschäft von Flir aber komplementär und nicht substitutiv zu den eigenen Lösungen. Während Teledyne, zu dessen Kunden etwa auch die NASA gehört, bereits seismische Sensoren, Oszilloskope und auch bildgebende Digitalsensoren anbietet, deckt Flir mit den eigenen Produkten zusätzliche Bereiche ab, die Teledyne bislang nicht adressiert. Während der Zusammenschluss kurzfristig zu Einsparungen von 40 Millionen US-Dollar pro Jahr führen soll, sollen langfristig 80 Millionen US-Dollar durch Synergien eingespart werden.

Ob Flir auch nach der Übernahme weiterhin im Endkundensegment aktiv bleiben wird, wird sich erst noch zeigen müssen.