Erster prominenter Corona-Fall in der Formel 1

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Der mexikanische Fahrer Sergio Perez ist vor dem Großen Preis von Silverstone positiv auf das SARS-CoV2-Virus getestet worden. Jetzt macht sich ein Deutscher Hoffnung auf eine Rückkehr in die Königsklasse des Rennsports.

Die Formel 1 hat ihren ersten prominenten Corona-Fall: Sergio Perez vom Team Racing Point wurde am Donnerstag positiv auf das Corona-Virus getestet und wird das vierte Saisonrennen am Sonntag, den Großen Preis von Silverstone, verpassen.

Dem Mexikaner gehe es “körperlich gut”, teilte sein Team mit. Er befindet sich nun aber in Quarantäne und könnte damit auch das zweite Silverstone-Rennen am nächsten Wochenende verpassen.

Sergio Perez beim Großen Preis der Steiermark am 12. Juli 2020 in Spielberg

Perez hatte sich noch gar nicht direkt an der Rennstrecke aufgehalten. “Er wird sich weiterhin nach den Richtlinien der zuständigen Gesundheitsbehörden selbst isolieren, wobei die Sicherheit für das Team und den Sport oberste Priorität hat”, hieß es in einer Mitteilung. Personen, mit denen Perez direkten Kontakt hatte, wurden ebenfalls unter Quarantäne gestellt. Wie es zu der Infektion kommen konnte, blieb vorerst unbeantwortet.

Am Donnerstagnachmittag bereits war bekannt geworden, dass ein erster Test bei Perez ein “unklares” Ergebnis geliefert hatte. Der zweite brachte dann wenig später Gewissheit. 

Rückkehr eines Deutschen?

Für den 30-Jährigen sind das weitere schlechte Nachrichten in ohnehin unruhigen Zeiten: Seit Wochen wird gemutmaßt, dass er sein Cockpit bei Racing Point im kommenden Jahr an Sebastian Vettel verliert. Laut Medienberichten kann das Team, das nächste Saison Aston Martin heißen wird, bis zu diesem Freitag eine Klausel zur Vertragsauflösung aktivieren.

Nico Hülkenberg beim Großen Preis von Japan 2016

Als erster Ersatz-Kandidat bei Racing Point wurde am Abend Nico Hülkenberg gehandelt. Das Management des 32-Jährigen war für ein Statement zunächst nicht zu erreichen. Der Rheinländer hatte nach der vergangenen Saison sein Cockpit bei Renault verloren und sich nach zehn Jahren aus der Formel 1 verabschieden müssen.

Silverstone-Rennen soll planmäßig stattfinden

Das Programm in Silverstone soll ohne echte Einschränkungen fortgesetzt werden. “Die von der FIA und der Formel 1 festgelegten Abläufe haben für eine rasche Eindämmung eines Falls gesorgt, der keinen größeren Einfluss auf den Ablauf dieses Wochenendes haben wird”, hieß es im offiziellen Statement.

In England kann der Grand Prix nur unter Einhaltung der strengen Hygieneregeln stattfinden. Wer keinen negativen Corona-Test vorweist, darf sich nicht auf dem Gelände aufhalten. Ohnehin wurde die Anzahl der Anwesenden im Vorfeld schon stark reduziert. Corona-Tests aller Anwesenden müssen mindestens alle fünf Tage wiederholt werden. Außerdem gilt für alle eine Maskenpflicht. Auch das Einhalten der Abstandsregeln ist nötig und die verschiedenen Teams sollen möglichst keinen Kontakt haben und unter sich bleiben.

Die Königsklasse hatte ihre Saison Anfang Juli mit strengen Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen aufgenommen. Rund um die Rennen werden mehr als 4000 Tests pro Woche bei Fahrern, Teamangehörigen und weiterem Personal durchgeführt. Während der ersten beiden Saisonläufe in Spielberg gab es dabei kein positives Ergebnis. Die ersten beiden Coronafälle traten anschließend in der Woche des Ungarn-Rennens auf, betrafen aber keinen der Hauptdarsteller.

mak/wa (dpa, sid)