Chinesisches Neujahrsfest: Willkommen im Jahr der Ratte

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Der Corona-Virus überschattet das Frühjahrs- oder Neujahrsfest der Chinesen. Für den Feiertag reisen normalerweise Millionen Menschen zu ihren Familien. Start ist am 25. Januar. 2020 steht im Zeichen der Ratte.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Abreise aus einer Stadt in Sorge

    Noch am Mittwoch warteten Passagiere in diesem Bahnhof in Wuhan auf ihren Zug. Am Tag darauf wurde der komplette öffentliche Nah- und Fernverkehr von den Behörden eingestellt. In der Stadt mit elf Millionen Einwohnern ist das neue Corona-Virus zuerst aufgetaucht, hier wurden die meisten Fälle registriert.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Ungünstiger Zeitpunkt

    Das Auftreten des neuen Coronavirus fällt mit der alljährlichen Reisewelle vor dem chinesischen Neujahrsfest zusammen, wenn Hunderte Millionen Chinesen ihre Familien besuchen. Die gestiegene Mobilität der chinesischen Gesellschaft erhöht die Gefahr einer Epidemie, wie die Behörden sagen.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Unsichtbarer Feind

    Auch das Sicherheitspersonal wie am Pekinger Westbahnhof schützt sich mit Atemmasken vor Ansteckung. Die Plastikplanen dienen dem Schutz vor Kälte.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Gut geschützt?

    Die genauen Ansteckungswege des neuen Virus sind noch unklar. Experten halten das Ansteckungsrisiko für geringer als bei der Grippe. Ausgerüstet mit Atemmasken scheinen diese Zugreisenden in Shanghai relativ entspannt zu sein. Ihnen steht eine 27 Stunden Bahnfahrt bevor. Das Ziel: Horhot in der inneren Mongolei.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Straßenszene in Wuhan

    Wuhan gilt aus Ausgangspunkt der Epidemie, genauer gesagt ein dortiger Markt, wo auch lebende Tiere verkauft werden. Das ist in vielen asiatischen Ländern nicht unüblich. Atemmasken sind in der zentralchinesischen Metropole inzwischen dort obligatorisch.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Kontrolle auf Taiwan

    Messung der Körpertemperatur von ankommenden Flugpassagieren aus Wuhan auf Taiwan. Dies war noch vor der Aussetzung des Flugverkehrs in der chinesischen Millionenstadt am Donnerstag. In Taiwan wurde bislang ein Fall der Ansteckung mit dem neuen Virus bekannt. Pikant ist: Taiwan ist auf Betreiben Pekings von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgeschlossen.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Auch Hongkong und Macao betroffen

    In Hongkong wurden bis Mittwoch zwei Fälle von Infektionen bekannt. Hier wird ein Patient in die Infektionsabteilung des Prinzessin-Margaret-Krankenhauses eingeliefert. Im benachbarten Macao gab es bislang einen Fall.

    Autorin/Autor: Hans Spross (mit dpa)


  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Abreise aus einer Stadt in Sorge

    Noch am Mittwoch warteten Passagiere in diesem Bahnhof in Wuhan auf ihren Zug. Am Tag darauf wurde der komplette öffentliche Nah- und Fernverkehr von den Behörden eingestellt. In der Stadt mit elf Millionen Einwohnern ist das neue Corona-Virus zuerst aufgetaucht, hier wurden die meisten Fälle registriert.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Ungünstiger Zeitpunkt

    Das Auftreten des neuen Coronavirus fällt mit der alljährlichen Reisewelle vor dem chinesischen Neujahrsfest zusammen, wenn Hunderte Millionen Chinesen ihre Familien besuchen. Die gestiegene Mobilität der chinesischen Gesellschaft erhöht die Gefahr einer Epidemie, wie die Behörden sagen.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Unsichtbarer Feind

    Auch das Sicherheitspersonal wie am Pekinger Westbahnhof schützt sich mit Atemmasken vor Ansteckung. Die Plastikplanen dienen dem Schutz vor Kälte.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Gut geschützt?

    Die genauen Ansteckungswege des neuen Virus sind noch unklar. Experten halten das Ansteckungsrisiko für geringer als bei der Grippe. Ausgerüstet mit Atemmasken scheinen diese Zugreisenden in Shanghai relativ entspannt zu sein. Ihnen steht eine 27 Stunden Bahnfahrt bevor. Das Ziel: Horhot in der inneren Mongolei.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Straßenszene in Wuhan

    Wuhan gilt aus Ausgangspunkt der Epidemie, genauer gesagt ein dortiger Markt, wo auch lebende Tiere verkauft werden. Das ist in vielen asiatischen Ländern nicht unüblich. Atemmasken sind in der zentralchinesischen Metropole inzwischen dort obligatorisch.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Kontrolle auf Taiwan

    Messung der Körpertemperatur von ankommenden Flugpassagieren aus Wuhan auf Taiwan. Dies war noch vor der Aussetzung des Flugverkehrs in der chinesischen Millionenstadt am Donnerstag. In Taiwan wurde bislang ein Fall der Ansteckung mit dem neuen Virus bekannt. Pikant ist: Taiwan ist auf Betreiben Pekings von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgeschlossen.

  • Jahr der Ratte beginnt mit Virus-Angst

    Auch Hongkong und Macao betroffen

    In Hongkong wurden bis Mittwoch zwei Fälle von Infektionen bekannt. Hier wird ein Patient in die Infektionsabteilung des Prinzessin-Margaret-Krankenhauses eingeliefert. Im benachbarten Macao gab es bislang einen Fall.

    Autorin/Autor: Hans Spross (mit dpa)


Das neue Corona-Virus vermasselt den Chinesen ihr diesjähriges Neujahrsfest. An vielen Orten wurden die Festivitäten rund um diesen Samstag (25.1.2020) vorsorglich abgesagt, unter anderem in Peking. Auch einige touristische Attraktionen wurden auf Anordnung der Behörden geschlossen. Die Regierung hat die 11-Millionen-Metropole Wuhan unter Quarantäne gestellt. In Wuhan tauchte das neue Corona-Virus zuerst auf, hier wurden die meisten Fälle registriert.

Das chinesische Neujahrsfest wird auch Mondschein- oder Frühlingsfest genannt. Es läutet den Frühlingsbeginn sowie einen neuen Mondzyklus ein. Obwohl seit dem Jahr 1912 in China der Gregorianische Kalender gilt, bestimmt der Mondkalender (auch Lunisolarkalender genannt) in China weiterhin die Feiertage.

Der chinesische Kalender entstand vor fast 4000 Jahren. Auf der Grundlage einer lunisolaren Berechnung wurde die heute verwendete Version um 500 vor Christus perfektioniert. Die Berechnung eines chinesischen Kalenders ist eine langwierige und komplexe Angelegenheit. Sie richtet sich nach den Daten der Neumonde und nach dem Stand der Sonne. Im Gegensatz zum Gregorianischen Kalender, bei dem jeder Monat einen Namen hat, sind die Monate im chinesischen Kalender nummeriert.

Auf das Erdschwein folgt die Metallratte

Ein für das Neujahrsfest geschmückter Park in Peking

Nur die Jahre erhalten einen Namen, nicht die Monate. Jedes Jahr steht im Zeichen eines der fünf Elemente: Wasser, Erde, Feuer, Metall und Holz. Außerdem richtet es sich nach den zwölf chinesischen Tierkreiszeichen; ein Zyklus, der sich alle 60 Jahre wiederholt.

Da die fünf Elemente und die Tiere jeweils eine eigene Bedeutung haben, ist der Name des Jahres mit symbolischen Attributen versehen, die den Verlauf des kommenden Jahres definieren.

Nachdem das Jahr des Erdschweins abgelaufen ist, beginnt am 25. Januar 2020 offiziell das Jahr der Metallratte, oder anders gesagt: das Jahr der Ratte im Zeichen des Metalls. Es gilt als ein Jahr voller Ambitionen. Menschen, die im Sternzeichen der Ratte geboren wurden, stehen im Ruf fleißig, einfallsreich und klug zu sein. 

Normalerweise feiern rund 1,3 Milliarden Menschen diesen Feiertag in China. Hinzu kommen rund 46 Millionen Menschen, die in der chinesischen Diaspora leben, also in Südostasien, Südasien, Amerika, Großbritannien und Südafrika. Auch in verschiedenen anderen asiatischen Ländern hat das Frühlingsfest seine Entsprechung: Tet in Vietnam, Seollal in Südkorea, Tsagaan Sar in der Mongolei und Losar in Tibet.  

Weltweit größte Reisezeit: “Chunyun”

“Chunyun”heißt übersetzt “Frühlingstransit”. Allein im Jahr 2019 reisten am Neujahrstag etwa drei Milliarden chinesische Bürger zurück in ihre Heimatstädte innerhalb Chinas. Wie hoch die Zahl im Jahr 2020 sein wird, ist aufgrund der drohenden Virus-Epidemie unklar. Auch chinesische Staatsbürger, die mit ihrer Familie im Ausland leben, reisen oft wieder zurück in ihre Heimatstädte.

Das Reiseverhalten richtet sich nach den Einkommensverhältnissen, wobei sich die wohlhabenderen Gruppen dafür entscheiden, China zu verlassen und das, obwohl laut Chinas größtem Online-Reisebüro C.Trip, nur fünf Prozent der chinesischen Bürger einen Reisepass besitzen. Nach Thailand, Japan und Indonesien sollen 2019 rund sieben Millionen Chinesen gereist sein. In den Innenstädten der chinesischen Städte schließen die Unternehmen üblicherweise während der Chunyun-Zeit bis zu eine Woche lang. 

Traditionen und Bräuche 

“Yucheng” – Salatwerfen ist ein Ritual beim chinesischen Neujahrsfest

Der chinesische Silvesterabend gilt als der wichtigste Tag des 15-tägigen traditionellen Festes. Familien und Verwandte feiern bis spät in die Nacht. Sie versammeln sich zu einem traditionellen chinesischen Abendessen und erinnern sich an das, was im Leben wichtig ist: Gemeinschaft, Tradition und Essen. Während sich die regionalen Unterschiede vor allem auf das Essen beziehen, bleiben bestimmte Bräuche weltweit einheitlich. Zum Beispiel ist die Farbe Rot die wichtigste Farbe für das Fest und die meisten Häuser werden rot geschmückt. In unserer Bildergalerie stellen wir weitere Traditionen des chinesischen Neujahrsfestes vor.