Nigeria zittert sich zum Sieg

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Nigeria tut sich schwer in seiner Auftakt-Partie beim Afrika Cup und braucht einen Joker, um sich gegen Neuling Burundi durchzusetzen. Überraschend gewinnt auch Uganda. Madagaskar und Guinea spielen unentschieden.

77 Minuten mussten die Zuschauer im spärlich gefüllten Stadion von Alexandria warten, ehe sie das erste und einzige Tor der Partie zwischen Nigeria und Burundi zu sehen bekamen. Aber dieser Treffer hatte es in sich: Ola Aina steckte per Hacke durch auf Odion Ighalo, der Jonathan Nahimana im Tor Burundis mit seinem Schlenzer an den rechten Innenpfosten keine Abwehrchance ließ.

Zuvor war nicht viel zusammengelaufen beim dreimaligen Afrika-Cup-Sieger Nigeria (1980, 1994, 2013) gegen den Turnier-Debütanten. Burundi, die Nummer 134 der FIFA-Weltrangliste, wehrte sich tapfer gegen die oftmals etwas unbeholfenen Versuche der immerhin knapp 90 Plätze besser eingestuften Nigerianer. In der ersten Hälfte verpassten sie sogar eine zu diesem Zeitpunkt nicht mal unverdiente Führung, als Abwehrspieler Frederic Nsabiyumva nach einem Freistoß per Kopf nur die Querlatte traf.

Erst, als der deutsche Trainer Gernot Rohr von seinen drei Auswechsel-Möglichkeiten gebrauch machte, wurden die Offensiv-Aktionen der Nigerianer zwingender. Und so war es Ighalo vorbehalten, vier Minuten nach seiner Einwechslung für die Erlösung zu sorgen.

Joker Ighalo nach seinem 1:0 für Nigeria gegen Burundi

Ein schönes Erfolgserlebnis für Odion Ighalo, der mit seinem Klub Changchun Yatai gerade aus der chinesischen Super League abgestiegen und zu Konkurrent SH Shenhua gewechselt ist. Ighalo verdient seit gut zwei Jahren sein Geld in China. Für 23 Millionen Euro war er Anfang 2017 ins Reich der Mitte gegangen. Vorher war der 30-Jährige unter anderem in Spanien in Granada, in Italien in Udine und Cesena sowie zuletzt in Englands zweiter Liga bei Watford unter Vertrag gewesen. Vor allem seine Auftritte in Watford rückten ihn in den Fokus von Rohr, der die Nigerianer seit 2016 betreut.

Trotz der mäßigen Leistung hat Nigeria nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg über Burundi gute Aussichten als einer der beiden Gruppen-Ersten der Gruppe B weiterzukommen. Bei insgesamt 15 Teilnahmen am Afrika Cup haben die “Super Eagles” bisher immerhin 13 Mal das Halbfinale erreicht. Die letzten beiden Ausgaben verpassten sie jedoch.

Erstes Uganda-Tor nach über vier Jahrzehnten

Am späten Abend folgte dann die bisher torreichste Begegnung dieses Turniers. Ebenfalls in der Küstenstadt Alexandria trennten sich Guinea und Madagaskar 2:2 (1:0). Sory Kaba brachte Guinea auf Vorlage von Amadou Diawara in Führung (34.), vier Minuten nach Wiederanpfiff war es Anicet Abel, der per Kopfball zum Ausgleich erfolgreich war (49.). Der Assist geht auf das Konto von Carolus Andriamahitsinoro. Nur weitere drei Minuten später hatte Kaba die erneute Führung auf dem Fuß, sein Ball landete aber am Pfosten. Dann war wieder Madagaskar dran: Diesmal traf Andriamahitsinoro selbst (55.), ehe Francois Kamano einen Elfmeter zum erneuten Gleichstand verwandelte (66.). Romain Metanire hatte Ibrahima Traore zu Fall gebracht. Damit liegt Nigeria in Gruppe B mit drei Punkten vorne, es folgen Guinea und Madagaskar (je 1) sowie Burundi (0). 

Bereits am Nachmittag hatte Uganda in der Gruppe A die DR Kongo mit 2:0 (1:0) besiegt und damit die Tabellenführung übernommen, nachdem am Freitagabend zum Auftakt Gastgeber Ägypten Simbabwe mit 1:0 bezwungen hatte. Patrick Kaddu (14.) und Emmanuel Okwi (48.) der auch zum Mann des Spiels ernannt wurde, erzielten die Tore im Cairo International Stadium. Für Uganda war es der erste Sieg seit 41 Jahren bei einer Afrikameisterschaft.