Olympia 2026: Drei Kandidaten stehen fest

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Die IOC-Vollversammlung benennt Calgary, Stockholm und die Region Cortina d’Ampezzo/Mailand offiziell zu Kandidaten um die Ausrichtung der Winterspiele 2026. Das Gremium nickt auch die umstrittene Athletenerklärung ab.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Kehrt Olympia nach Stockholm zurück?

    Schon um die Ausrichtung der Spiele 2022 hatte sich Stockholm bemüht, die Bewerbung dann aber zurückgezogen. Zu groß war der Widerstand bei den Bürgern und in der Politik. Auch diesmal muss das Bewerbungskomitee kämpfen. Denn bisher fehlen die vom IOC geforderten staatlichen Garantien. Neben Stockholm sollen die Wettkämpfe in Are (Ski Alpin) und Falun (Nordische Wettbewerbe) stattfinden.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Jahrhundertbauwerk Olympiastadion

    “Gold für Schweden im Tauziehen!” hieß es beim ersten Mal als Olympia in Stockholm Station machte. Lange ist es her: 1912 wurden die Sommerspiele im Olympiastadion (Foto) der schwedischen Hauptstadt ausgetragen. 1956, im Rahmen der Spiele in Melbourne, fanden die Reitwettbewerbe dort statt. Olympische Tradition ist in Schwedens also vorhanden. Wird sie 2026 ein wenig aufgefrischt?

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Happy End für Are?

    Schon zehn Mal hat sich Schwedens ältester Wintersportort erfolglos um Olympia bemüht. Mal gemeinsam mit Lahti/Finnland, Östersund oder Göteborg. Mit Stockholm soll es nun im elften Anlauf klappen. Are ist regelmäßig Austragungsort des alpinen Ski-Weltcups, 2019 steigt dort außerdem die alpine Ski-WM. Are liegt knapp 700 Kilometer nordwestlich von Stockholm.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Falun – mehr Wintersport geht nicht

    Falun ist so etwas wie die Wiege des schwedischen Skisports, was die nordischen Disziplinen angeht. Hier hat Schwedens Skiverband seinen Sitz, hier finden alljährlich Weltcuprennen im Langlauf statt. 1954, 1974, 1993 und 2015 war die 37.000-Einwohner-Gemeinde Austragungsort der Nordischen Ski-WM. Und bei zwei gescheiterten Olympiabewerbungen (1988 und 1992) war Falun ebenfalls Teil des Konzepts.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Calgary, again?

    Schon 1964 und 1968 hatte sich Calgary um die Spiele bemüht, der Zuschlag kam schließlich für die Wettbewerbe 1988. Die auch für ihr Rodeo bekannte 1,3 Millionen-Metropole liegt am Fuße der Rocky Mountains. Kritik regt sich an der Finanzplanung für 2026, die Stadt habe Risiken zu wohlwollend eingeschätzt. Am 13. November gibt es eine nicht-bindende Volksabstimmung über die Bewerbung.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Viele Wettkampfstätten sind bereits da

    Mit vergleichsweise kleinem Budget von “nur” 3,5 Milliarden Euro kalkulieren die Kanadier. Ihr Entwurf sieht die Modernisierung von acht bestehenden Wettkampfstätten vor. Darunter der “Saddledome” (Foto) in dem Kati Witt 1988 Gold gewann. Geplant ist lediglich der Bau einer neuen Halle für Eiskunstlauf und Shorttrack sowie die Errichtung einer mittelgroßen Arena mit rund 6000 Sitzplätzen.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Cool Runnings reloaded?

    Ein Kapitel der Winterspiele 1988 in Calgary gehört bis heute zu den schönsten in der olympischen Geschichte: Von vielen belächelt, schafft der Viererbob aus Jamaika die Qualifikation für die Spiele. Dort stürzt das Team im Eiskanal durch einen Fahrfehler, erobert aber dennoch die Herzen der Wintersportfans. Die Geschichte wird später von Disney verfilmt und hat auch im Kino Erfolg.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Heimvorteil für Italien ist dahin

    Die endgültige Entscheidung über die Vergabe der Winterspiele 2026 fällt das IOC am 23. Juni 2019 in Lausanne. Ursprünglich sollte die Vollversammlung in Mailand steigen, doch das IOC wollte keinen Heimvorteil für die italienische Stadt, die zusammen mit Cortina D’Ampezzo antritt. Die Bewerbung ist problematisch. Die Regierung befürwortet die Kandidatur, will aber keine Kosten übernehmen.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Skizirkus in den Dolomiten

    Ohnehin bemängeln Umweltschützer, dass das Valle del Boite, in dem Cortina liegt, das Bauvolumen für zeitgemäße Spiele nicht verkraften könne. Anders als Mailand hat Cortina D’Ampezzo schon Erfahrung mit Olympia. 1944 sollten dort die Winterspiele stattfinden, doch der zweite Weltkrieg machte das unmöglich. 1956 erhielt die kleine 6.500-Einwohner Gemeinde in den Dolomiten den erneuten Zuschlag.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Tonis Erben werden gesucht

    Damals krönte sich ein Österreicher zum größten Star der Winterspiele: der gerade erst 21 Jahre alte Toni Sailer holte im Ski alpin drei Mal Gold. Und der italienische Wintersportort etablierte sich endgültig als Winterziel von Weltrang. Die Reichen und Schönen kamen, Filmheld James Bond jagte über die Pisten, jetzt träumt Cortina wieder von Olympia-Glanz.

    Autorin/Autor: Jens Krepela


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    Kehrt Olympia nach Stockholm zurück?

    Schon um die Ausrichtung der Spiele 2022 hatte sich Stockholm bemüht, die Bewerbung dann aber zurückgezogen. Zu groß war der Widerstand bei den Bürgern und in der Politik. Auch diesmal muss das Bewerbungskomitee kämpfen. Denn bisher fehlen die vom IOC geforderten staatlichen Garantien. Neben Stockholm sollen die Wettkämpfe in Are (Ski Alpin) und Falun (Nordische Wettbewerbe) stattfinden.

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    “Gold für Schweden im Tauziehen!” hieß es beim ersten Mal als Olympia in Stockholm Station machte. Lange ist es her: 1912 wurden die Sommerspiele im Olympiastadion (Foto) der schwedischen Hauptstadt ausgetragen. 1956, im Rahmen der Spiele in Melbourne, fanden die Reitwettbewerbe dort statt. Olympische Tradition ist in Schwedens also vorhanden. Wird sie 2026 ein wenig aufgefrischt?

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    Schon zehn Mal hat sich Schwedens ältester Wintersportort erfolglos um Olympia bemüht. Mal gemeinsam mit Lahti/Finnland, Östersund oder Göteborg. Mit Stockholm soll es nun im elften Anlauf klappen. Are ist regelmäßig Austragungsort des alpinen Ski-Weltcups, 2019 steigt dort außerdem die alpine Ski-WM. Are liegt knapp 700 Kilometer nordwestlich von Stockholm.

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    Falun ist so etwas wie die Wiege des schwedischen Skisports, was die nordischen Disziplinen angeht. Hier hat Schwedens Skiverband seinen Sitz, hier finden alljährlich Weltcuprennen im Langlauf statt. 1954, 1974, 1993 und 2015 war die 37.000-Einwohner-Gemeinde Austragungsort der Nordischen Ski-WM. Und bei zwei gescheiterten Olympiabewerbungen (1988 und 1992) war Falun ebenfalls Teil des Konzepts.

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    Schon 1964 und 1968 hatte sich Calgary um die Spiele bemüht, der Zuschlag kam schließlich für die Wettbewerbe 1988. Die auch für ihr Rodeo bekannte 1,3 Millionen-Metropole liegt am Fuße der Rocky Mountains. Kritik regt sich an der Finanzplanung für 2026, die Stadt habe Risiken zu wohlwollend eingeschätzt. Am 13. November gibt es eine nicht-bindende Volksabstimmung über die Bewerbung.

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    Mit vergleichsweise kleinem Budget von “nur” 3,5 Milliarden Euro kalkulieren die Kanadier. Ihr Entwurf sieht die Modernisierung von acht bestehenden Wettkampfstätten vor. Darunter der “Saddledome” (Foto) in dem Kati Witt 1988 Gold gewann. Geplant ist lediglich der Bau einer neuen Halle für Eiskunstlauf und Shorttrack sowie die Errichtung einer mittelgroßen Arena mit rund 6000 Sitzplätzen.

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    Ein Kapitel der Winterspiele 1988 in Calgary gehört bis heute zu den schönsten in der olympischen Geschichte: Von vielen belächelt, schafft der Viererbob aus Jamaika die Qualifikation für die Spiele. Dort stürzt das Team im Eiskanal durch einen Fahrfehler, erobert aber dennoch die Herzen der Wintersportfans. Die Geschichte wird später von Disney verfilmt und hat auch im Kino Erfolg.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Heimvorteil für Italien ist dahin

    Die endgültige Entscheidung über die Vergabe der Winterspiele 2026 fällt das IOC am 23. Juni 2019 in Lausanne. Ursprünglich sollte die Vollversammlung in Mailand steigen, doch das IOC wollte keinen Heimvorteil für die italienische Stadt, die zusammen mit Cortina D’Ampezzo antritt. Die Bewerbung ist problematisch. Die Regierung befürwortet die Kandidatur, will aber keine Kosten übernehmen.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Skizirkus in den Dolomiten

    Ohnehin bemängeln Umweltschützer, dass das Valle del Boite, in dem Cortina liegt, das Bauvolumen für zeitgemäße Spiele nicht verkraften könne. Anders als Mailand hat Cortina D’Ampezzo schon Erfahrung mit Olympia. 1944 sollten dort die Winterspiele stattfinden, doch der zweite Weltkrieg machte das unmöglich. 1956 erhielt die kleine 6.500-Einwohner Gemeinde in den Dolomiten den erneuten Zuschlag.

  • Diese drei Städte wollen Olympia 2026

    Tonis Erben werden gesucht

    Damals krönte sich ein Österreicher zum größten Star der Winterspiele: der gerade erst 21 Jahre alte Toni Sailer holte im Ski alpin drei Mal Gold. Und der italienische Wintersportort etablierte sich endgültig als Winterziel von Weltrang. Die Reichen und Schönen kamen, Filmheld James Bond jagte über die Pisten, jetzt träumt Cortina wieder von Olympia-Glanz.

    Autorin/Autor: Jens Krepela


Calgary in Kanada, die italienische Region Mailand/Cortina d’Ampezzo und die schwedische Hauptstadt Stockholm sind die Finalisten im Rennen um die Olympischen Winterspiele 2026. Die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bestätigte in Buenos Aires die drei Orte als offizielle Kandidaten. “Alle drei wären gute, vertrauenswürdige Partner für uns”, sagte IOC-Vizepräsident Juan Antonio Samaranch jr. “Sie haben die Infrastruktur und die Erfahrung, um Olympische Winterspiele auszurichten.” Besonderes Augenmerk sei darauf gelegt worden, dass die Kosten im Rahmen blieben und Neubauten auch nach den Winterspielen sinnvoll genutzt werden könnten.

Volksabstimmung in Calgary

Politische Probleme könnte es in Calgary geben, wo für November eine Volksbefragung über die Winterspiele geplant ist. Zwar ist die Entscheidung nicht bindend, allerdings dürfte es schwer sein, die Kandidatur im kanadischen Olympia-Ort von 1988 bei einem deutlichen Scheitern der Volksbefragung weiter voranzutreiben. Zuletzt war bereits die Kandidatur von Sion in der Schweiz gescheitert, weil sich die Bevölkerung gegen Olympia ausgesprochen hatte.

Wer die übernächsten Winterspiele austragen darf, entscheidet das IOC im Juni 2019 in Lausanne. Ursprünglich hatte diese Vollversammlung in Mailand stattfinden sollen, wurde jedoch verlegt, weil die Stadt unter den Kandidaten ist. Das IOC-Exekutivkomitee hatte am vergangenen Donnerstag den türkischen Interessenten Erzurum aussortiert. Dort fehle es noch an Erfahrung im Wintersport, hieß es zur Begründung.

Umstrittene Athleten-Erklärung gebilligt

Die IOC-Vollversammlung nickte auch einstimmig die umstrittene Athletenerklärung ab. Sie war von der IOC-Athletenkommission ausgearbeitet worden und soll Sportler vor Missbrauch, Diskriminierung und Doping schützen. Das IOC nannte die Erklärung “bahnbrechend”. Die Ansichten von mehr als 4200 Athleten aus 190 Ländern seien berücksichtigt worden.

Mehrere nationale Athletenverbände hatten das IOC aufgefordert, die Erklärung nicht zu verabschieden. “Wir sind nicht davon überzeugt, dass die Stimme der Athleten ausreichend gesucht wurde”, hieß es vonseiten der Kritiker, zu denen die Athleten-Verbände aus den USA, Kanada, Großbritannien und Deutschland gehörten. Die breite Masse der Profisportler sei nicht angehört worden. Zudem gewähre die Erklärung den Sportlern nicht ausreichenden Schutz, hieß es in dem Schreiben an IOC-Präsident Thomas Bach. Auch sei unklar, wie Verletzungen der Rechte von Sportlern sanktioniert würden.

sn (dpa, sid)