Auch Michelangelos David muss schwitzen

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Die Galleria dell’Accademia in Florenz sorgt für Schlagzeilen. Die hohen Temperaturen in dem berühmten Museum machen sowohl Touristen als auch den Kunstwerken zu schaffen.

Die veraltete Klimaanlage der Galleria dell’Accademia schafft es nicht, die Räume ausreichend zu temperieren. Touristen kämpfen vor der berühmten David-Statue Michelangelos regelmäßig mit Kreislaufproblemen. Auch vielen Mitarbeitern macht die Hitze zu schaffen, berichtet die italienischen Tageszeitung “La Stampa”. 

Nach Angaben des Florentiner Gewerkschaftsverbands “Fp Cgil Firenze” gibt es im gesamten unteren Bereich des Museums keine konstante Kühlung – etwa im Raum mit der weltberühmten, überlebensgroßen Darstellung des David, den Michelangelo Buonarroti zwischen 1501 und 1504 schuf. Die Statue ist die Hauptattraktion der Galleria dell’Accademia. Das Original wurde im 19. Jahrhundert aus Sicherheitsgründen hierher gebracht; am ursprünglichen Standort auf der Piazza della Signoria in Florenz steht eine Kopie des Meisterwerks.

Gewerkschaft fordert Maßnahmen

Die Lage sei nicht nur für Besucher, sondern auch für die Kunstwerke kritisch, kritisierte die Gewerkschaft am Wochenende. In einigen Räumen betrage die Luftfeuchtigkeit mehr als 78 Prozent. Die offiziellen Richtlinien zum Erhalt von Kunstschätzen erlaubten die Aufbewahrung von Tafelbildern jedoch nur in Räumen mit maximal 60 Prozent Luftfeuchtigkeit.

Die Leiterin des Museums, Cecilie Hollberg, widerspricht: Für die Kunstwerke bestehe kein Risiko. “Mit der Klimaanlage gibt es keine Probleme, die uns nicht schon bekannt wären”, wird die Deutsche, die seit 2015 das bekannte Florentiner Museum leitet, zitiert. Die Anlage sei veraltet und müsse ersetzt werden, dies sei im Sommer jedoch nicht möglich. Dagegen hatte die Gewerkschaft umgehend Maßnahmen gefordert – etwa durch Anschaffung mobiler Klimaanlagen oder die zeitweise Reduzierung der Besucherzahlen.


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    Autorin/Autor: Eesha Kheny, Andreas Kirchhoff


Ein Held, der Kummer gewohnt ist

Michelangelos David macht nicht nur die Hitze zu schaffen, auch mit seinen Füßen hat er Probleme. Als Freiheitsheld hat er Gewicht – doch zu viel für seine schlanken Fesseln. Feine Haarrisse im Marmor lassen Experten in immer neuen Gutachten befürchten, dass die erste überlebensgroße männliche Aktfigur der Neuzeit auf Dauer ihr eigenes Gewicht nicht wird tragen können.

Ein siegreicher Held, der für eine gerechte Sache kämpft: Genau das hatte der Bürgerschaft von Florenz vorgeschwebt. Nach der Vertreibung der Medici 1494 und der Verbrennung des Bußpredigers Girolamo Savonarola 1498 suchte die reiche, aber verunsicherte junge Republik nach einem neuen Selbstverständnis. 1501 beauftragte die einflussreiche Wollgilde den erst 26-jährigen Michelangelo Buonarotti mit einem Kunstwerk, das buchstäblich eines der größten der Hochrenaissance werden sollte: die Kolossalstatue des biblischen David ist über 5 Meter hoch und ca. sechs Tonnen schwer. Im September 1504 wurde sie feierlich enthüllt.

Die Galleria dell’Accademia war die erste Akademie für Malerei in Europa. Sie wurde 1563 gegründet. In den Räumen stehen neben Michelangelos David, Giambolognas Originalplastiken für den “Raub der Sabinerinnen” sowie Gemälde aus dem Florenz des 15. und 16. Jahrhunderts.

 

at / ks (KNA, La Stampa)