Labbadias Kampf um die Zukunft

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Nach dem Klassenerhalt geht es beim VfL Wolfsburg um die sportliche Zukunft. Mit Trainer Bruno Labbadia? Der 52-Jährige besitzt zwar einen Vertrag, aber ob ihm zugetraut wird, den Neuaufbau zu begleiten, ist fraglich.

Bruno Labbadias Zukunft beim VfL Wolfsburg ist nicht gesichert

Die Leiden der vorangegangenen 90 Minuten waren Bruno Labbadia noch immer ins Gesicht geschrieben. Die nervliche Anspannung, der Tanz direkt am Abgrund, der für den VfL Wolfsburg der Absturz in die 2. Liga bedeutet hätte. Als das zehrte an den Nerven des Fußballlehrers und hinterließ sichtbare Spuren.

Labbadia hat den Abstieg der Niedersachsen in letzter Sekunde verhindert. Nach dem 3:1-Hinspielerfolg erkämpften sich die Wölfe im Relegations-Rückspiel ein 1:0 (0:0) bei Holstein Kiel, was den Klassenerhalt bedeutete. Wie bereits im Vorjahr gegen Eintracht Braunschweig retteten sich die Wolfsburger erneut über diese spannungsgeladenen Ausscheidungsspiele.

Sportdirektor wird noch gesucht

Die spielerischen Möglichkeiten der Wolfsburger sind um einiges größer als die der Kieler Störche. Dies und den nötigen Kampfgeist hatte Labbadia bei seinen Spielern in dieser Relegationsrunde geweckt. Daran gab es in beiden Partien nichts zu deuteln. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Frage wird allerdings sein, ob der 52-Jährige auch dafür vorgesehen ist, den Umbruch, den Neuanfang zu beginnen, den die VW-Tochter VfL dringend benötigt. Sein Vertrag läuft noch bis 2019 – was allerdings im Profifußball so gut wie nichts heißt.

Denn nach der Entlassung von Mannager Olaf Rebbe, der mit seiner konfusen Kaderzusammenstellung großen Einfluss darauf hatte, dass der Klub erneut in diese Probleme gerutscht ist, steht der Klub seit Wochen gänzlich ohne Sportdirektor da. Ex-FC-Köln-Manager Jörg Schmadtke soll dem Vernehmen nach diese vakante Stelle übernehmen. 

Kann Labbadia eine langfristige Lösung sein?

Labbadia hat die Mindestanforderung beim VfL erfüllt. Im Februar hatte er die Mannschaft auf dem 14. Tabellenplatz der Bundesliga übernommen und ist weiter mit ihr abgerutscht. Die Anhänger der Wolfsburger hatten ihre Meinung über den neuen mann an der Seiteninie schnell gefasst. “Wir steigen ab und kommen nie wieder, wir haben Bruno Labbadia”, sangen sie schon frühzeitig.

Auch der Klassenerhalt dürfte sie kaum von einer dauerhaften Lösung Labbadia überzeugen. Zumal der Coach nicht gerade als jemand gilt, der langfristig ein Team aufbauen kann. Und ob der neue Sportdirektor auf Labbadia setzt, steht zudem ebenfalls noch in den Sternen. 

Nach den für die Wolfsburger letzten zwei quälenden Jahren müssen die neuen Verantwortlichen um den neuen VfL-Aufsichtsratschef Frank Witter ein neues Gefüge, ein neues Image für den Klub erschaffen. Aber vermutlich wissen sie zum jetzigen Zeitpunkt selber noch nicht so ganz genau, wie die VfL-Zukunft aussehen soll.