WM 1998: Platini gibt Trickserei zu

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Haben jetzt auch die Franzosen Schönheitsflecken auf “ihrem” Fußball-Sommermärchen? Bei der WM 1998 ging es nicht ganz mit rechten Dingen zu, wie der frühere Funktionär Michel Platini jetzt zugab.

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 holten sich die Franzosen ihren ersten und bis heute einzigen WM-Titel. Und sie taten offenbar alles für diesen Erfolg. Michel Platini, gesperrter Fußball-Funktionär und seinerzeit Vizepräsident des Organisationskomitees (Artikelbild), gab nun “eine kleine Trickserei” zu. Der Europameister von 1984 sagte nun dem Radiosender France Bleu: “Als wir den Spielplan erstellten, tricksten wir ein wenig.” Das Ergebnis dieses Manövers: Gastgeber Frankreich und die favorisierten Brasilianer wurden den Gruppen C und A zugeordnet. Da beide Gruppensieger wurden, war klar: Die Mannschaften in Blau-Weiß sowie in Gelb-Blau konnten erst im Finale aufeinander treffen.

“Andere WM-Ausrichter haben das nicht so gemacht?”

Grund zum Feiern: Zinedine Zidane, Marcel Desailly und Laurent Blanc (von links) nach dem WM-Sieg

Und so geschah es. Am 12. Juli 1998 gab es in Paris das von vielen erhoffte Finale. Frankreich siegte 3:0. “Wir organisierten sechs Jahre lang, nicht ohne dabei ein paar Tricks anzuwenden. Denkt Ihr, andere WM-Ausrichter haben das nicht so gemacht”, fragte Platini in dem Interview.

Sepp Blatter auch dabei

Die Auslosung seinerzeit fand übrigens unter einem FIFA-Generalsekretär namens Sepp Blatter statt. Der längst in Ungnade gefallene, spätere Chef des Fußball-Weltverbandes hat sich zu dem Vorgang noch nicht geäußert.

ml/cw (ape, afp)