Fed-Cup: DTB-Team vor dem Aus

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Der Finaltraum der deutschen Tennisspielerinnen ist nach einem enttäuschenden ersten Halbfinaltag fast schon geplatzt. Julia Görges und Angelique Kerber können den Heimvorteil nicht nutzen.

Angelique Kerber verliert ihr erstes Einzel beim Fed-Cup-Halbfinale in Stuttgart

Nach einem ernüchternden Auftakt stehen die deutschen Tennisspielerinnen im Fed Cup vor dem Halbfinal-Aus. Die Auswahl um Julia Görges und Angelique Kerber liegt im Duell gegen Seriensieger Tschechien in Stuttgart nach dem ersten Tag mit 0:2 zurück. Zunächst verlor die deutsche Nummer eins Görges gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova überraschend klar in zwei Sätzen mit 3:6 und 2:6. Anschließend musste sich die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber der Tschechin Karolina Pliskova ebenfalls in zwei Sätzen mit 5:7 und 3:6 geschlagen geben.

Nur drei Siege können den K.o. verhindern

Am Sonntag müsste das deutsche Team beide Einzel und das abschließende Doppel gewinnen, um doch noch erstmals seit 2014 wieder ins Finale des Fed Cups einzuziehen. Allerdings macht die Vergangenheit wenig Mut: Noch nie hat eine Mannschaft des Deutschen Tennis Bunds (DTB) in dem wichtigsten Nationen-Wettbewerb der Frauen ein Duell nach einem solchen Rückstand gedreht. Und Tschechien dominierte in den vergangenen Jahren mit fünf Titeln seit 2011 den Fed Cup.

Ständig in Bedrängnis

Görges begann gegen die extrem aufschlagsstarke Kvitova gut. In den für ein Sandplatz-Match ungewöhnlich kurzen Ballwechseln kontrollierte die 29-Jährige mit präzisen Gewinnschlägen das Geschehen und spielte sich eine 3:1-Führung heraus. In der Folge verlor Görges jedoch fünf Spiele in Serie und damit nach nur 32 Minuten auch den ersten Satz. Im zweiten Durchgang war die Weltranglistenelfte dann ohne Chance. “Ich hatte immer das Gefühl, ich bin in Bedrängnis”, sagte Görges hinterher.

Kerber zeigt Nerven

Kerber musste vor 4500 Zuschauern mit dem Druck des 0:1-Rückstands auf den Platz gehen. Die ehemalige Weltranglisten-Erste rackerte, doch ihre Kampfkraft war gegen die Nummer sechs der Welt nicht genug. Ständig lag Kerber, die sich gegen Pliskova im US-Open-Finale 2016 durchgesetzt hatte, im ersten Abschnitt zurück. Bei 5:6 zeigte die Linkshänderin bei eigenem Aufschlag Nerven, der erste Satz ging an die Tschechin. Kerber schlug enttäuscht den Ball weg. Im zweiten Satz gelang Pliskova das vorentscheidende Break zum 4:2. Nach einer Stunde und 23 Minuten endete auch das zweite Einzel mit einer Niederlage der Gastgeberinnen.

sn/sw (dpa, sid)