Exportschlager und Nikolaus-Geschenk

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Lebkuchen ist das Gebäck für die Advents- und Weihnachtszeit in Deutschland. Der Nikolaus bringt es den Kindern schon in dieser Woche. Und auch der Lebkuchen-Export brummt: Fast 15.000 Tonnen gehen jährlich ins Ausland.

In Australien ist zwar derzeit Sommer, aber auch auf den von Deutschland weit entfernten Kontinent gehen große Mengen des klassischen deutschen Wintergebäcks: 580 Tonnen Lebkuchen aus Deutschland wurden im letzten Jahr dorthin geliefert. Spitzenreiter unter den Abnehmern für deutschen Lebkuchen ist aber Österreich, gefolgt von Polen – dorthin liefern deutsche Lebkuchenbäcker zusammen 6400 Tonnen, wie das Statistische Bundesamt kurz vor dem Nikolaustag bekannt gab.

So ein klassischer Nürnberger Lebkuchentaler wiegt 80 bis 100 Gramm. Damit müssen schon eine ganze Menge ins Ausland geliefert werden, um auf die jetzt vermeldete Exportmenge von genau 14.900 Tonnen zu kommen. Der Wert der exportierten Süßwaren lag im Jahr 2016 bei gut 52 Millionen Euro.

Marktführer für die heimische Weihnachtsbäckerei in Deutschland ist eigenen Angaben zufolge Lambertz aus Aachen. In acht Werken backen bei  Lambertz 4000 Beschäftigte Lebkuchen, Spekulatius und Hexenhäuschen. Davon isst jeder Deutsche statistisch immerhin rund ein Kilo pro Jahr. Lambertz will jetzt noch stärker exportieren: Bisher gehen 24 Prozent der eigenen Produktion ins Ausland; bis zu 35 Prozent seien aber drin, finden die Aachener.

Nikolaus, aus Schokolade (nicht aus Lebkuchen)

Nikolaus, ein Türke

Einen ersten Höhepunkt in der Advents- und Weihnachtszeit erreicht der Verbrauch von Lebkuchen und Co. an diesem Mittwoch, dem 6. Dezember und damit nach altem christlichem Brauch zum Nikolaus-Tag. Am Abend vor dem 6. Dezember stellen vor allem Kinder ihre Stiefel vor die Tür. Am nächsten Morgen erwarten sie darin Süßigkeiten, heimlich gebracht vom Nikolaus. 

Übrigens ist Nikolaus eine Art Einwanderer aus der Türkei: Vorbild für den hilfsbereiten Schutzpatron war unter anderem ein historischer Kirchenmann, der im im 4. Jahrhundert als Bischof von Myra wirkte. Das ist das heutige Demre in der Türkei. Der Bischof soll an einem 6. Dezember gestorben sein.

ar/hb (dpa, afp)