Unctad: Ohne Strom keine Entwicklung

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Die ärmsten Länder der Welt können sich nur dauerhaft weiter entwickeln, wenn dort mehr für eine verlässliche Stromversorgung getan wird. Geht es nach den UN-Experten, müssen die Länder auf einen Energiemix setzen.

Eine schlechte Stromversorgung behindert nach einem aktuellen UN-Bericht den Fortschritt in den 47 ärmsten Ländern der Welt. Mehr als 40 Prozent der Unternehmen in diesen Staaten können ihr Potenzial nicht ausschöpfen, weil der Strom nicht ausreicht, nicht zuverlässig verfügbar oder viel zu teuer ist, wie die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) am Mittwoch in Genf berichtete. 

Die Firmen müssten im Durchschnitt zehn – teilweise stundenlange – Stromunterbrechungen pro Monat hinnehmen. Auch 60 Prozent der Haushalte in diesen Ländern hätten noch keinen Strom. Die Herausforderungen sind gewaltig, denn rund 577 Millionen Menschen in den ärmsten Ländern der Welt haben keinen Zugang zu Elektrizität.

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Um das UN-Entwicklungsziel der Energieversorgung für alle bis 2030 zu erreichen, müssten die Anstrengungen mehr als verdreifacht werden, so der Unctad-Bericht. Allein die Minimalanforderungen zu erfüllen, koste nach Schätzungen zwölf bis 40 Milliarden Dollar (bis zu 34 Milliarden Euro) im Jahr. Solar-und Windanlagen hätten großes Potenzial, aber auch Wasserkraft und Kohle müssten genutzt werden. Geberländer müssten ihre Entwicklungshilfe in dem Bereich dringend aufstocken.

“Dabei geht es nicht nur darum, dass jeder Haushalt eine Grundversorgung hat”, sagte Unctad-Generalsekretär Mukhisa Kituyi. Die Länder entkämen der Armutsfalle nur mit bezahlbarem und verlässlichem Strom, den Unternehmen produktiv einsetzen könnten. Die 47 ärmsten Länder der Welt, die Least Developed Countries (LDC), von Afghanistan bis Vanuatu liegen überwiegend in Asien und Afrika. Dazu gehören etwa Bhutan, Nepal, Myanmar, Bangladesh, Tansania und Ruanda.

tko/dk (dpa, Unctad)