Leverkusen und Dortmund siegen

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Europa League

Leverkusen und Dortmund siegen

Im Hinspiel der Europa-League-Zwischenrunde überzeugen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. Der FC Schalke 04 vergibt beste Chancen und Jürgen Klopp verpasst einen Sieg gegen den FC Augsburg.

Bayer Leverkusen hat die Tür zum Achtelfinale der Europa League weit aufgestoßen: Die Werkself gewann das Hinspiel der Zwischenrunde beim portugiesischen Tabellenführer Sporting Lissabon hochverdient mit 1:0 (1:0) und hat damit im Rückspiel beste Chancen ins Achtelfinale einzuziehen. Nationalspieler Karim Bellarabi gelang in der 26. Minute der Siegtreffer für die Gäste. “Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht gegen einen Gegner, der ähnlich spielt wie wir”, sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt sichtlich zufrieden. “Wir haben heute hervorragend verteidigt und ein sehr schönes Tor gemacht haben. Wir hätten auch noch das zweite Tor schießen können.”

Bellarabi mit dem Knie

Leverkusen agierte von Beginn an mutig und ließ Sporting gar nicht erst ins Spiel kommen. Die Gastgeber hatten große Probleme mit der aggressiven Verteidigung von Bayer. Die erste große Möglichkeiten hatte aber Lissabon, doch Torwart Bernd Leno parierte den Schuss von Jefferson gekonnt. Nach einer knappen halben Stunde kombinierte sich Bayer in den Strafraum des Gegners und Bellarabi traf nach toller Flanke von Jedvaj mit dem Knie zur 1:0-Führung. Die Elf von Trainer Roger Schmidt kontrollierte die Partie weiter und ließ keine große Chance der Gastgeber mehr zu.

Bayer zeigte auch in der zweiten Halbzeit eine konzentrierte Leistung. Immer wieder störten die Gäste den Aufbau der Hausherren und erspielten sich Möglichkeiten. Nach einer Stunde hätte es Elfmeter für Bayer geben müssen, weil Stefan Kießling unerlaubt im Strafraum gestoppt wurde. Der Schiedsrichter war aber anderer Meinung. Keine Chancen für Lissabon, stattdessen schwächte sich der Klub eine Viertelstunde vor Schluss selbst: Ruben Semedo wurde mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. In Überzahl intensivierte Leverkusen seine Angriffsbemühungen wieder. Wenige Minuten vor Schluss schlenzte Bellarabi den Ball aus rund 20 Metern an den rechten Pfosten – Glück für Lissabon.

Augsburg ärgert Jürgen Klopp

Der couragierte FC Augsburg hat im Rummel um die Deutschland-Rückkehr von Jürgen Klopp dem großen FC Liverpool ein torloses Remis abgerungen. “Wir waren sehr diszipliniert und laufstark und haben es dem Gegner schwer gemacht. Wir wollten zu null spielen, das haben wir geschafft”, freute sich Augsburgs Trainer Markus Weinzierl über das 0:0. Sein Gegenüber war dagegen etwas enttäuscht. “Wir hatten gute Momente, aber zu wenige – wir kämpfen um Konstanz. Es ist nicht so, dass ich die Arme nicht runterkriege wegen der fantastischen Leistung. Wir können es besser, das sollten wir auch zeigen”, sagte Klopp.

Viel Kampf, wenig Tore – Augsburg erkämpft sich ein Remis gegen Jürgen Klopp und den FC Liverpool

Vor 25.000 Zuschauern in ausverkaufter Arena mühte sich das Team von Weinzierl nach Kräften, und das Spiel war gerade einmal ein paar Minuten alt, da fasste sich der Augsburger Raul Bobadilla das erste Mal an den Oberschenkel. Kurz zuvor hatte er die erste Chance im Spiel gehabt, den Ball aber knapp über das Tor gesetzt. In der 22. Minute musste er mit einer Muskelverletzung vom Feld.

Liverpool begann abwartend, hatte im ersten Durchgang aber eine gute Gelegenheit durch Daniel Sturridge, die FCA-Torwart Marwin Hitz entschärfen konnte. Die Augsburger taten sich schwer, Möglichkeiten herauszuspielen. Der letzte Pass kam meist nicht an. Nach der Pause erhöhte Liverpool das Engagement, attackierte die Hausherren nun früher. Augsburgs Keeper Hitz musste nach knapp einer Stunde zunächst ein Eigentor von Paul Verhaegh verhindern, dann rettete er bei einem Flatterball von Alberto Moreno. Auf der Gegenseite verpassten Konstantinos Stafylidis und Ji den möglichen Siegtreffer für die Gastgeber. Der Südkoreaner war am nächsten dran: Er traf kurz vor Schluss aber nur den Pfosten.

Im Rückspiel an der legendären Anfield Road in einer Woche hat der Bundesligist nach dem 0:0 bei seiner ersten Europapokal-Teilnahme weiter alle Chancen auf einen sensationellen Achtelfinal-Einzug.

Schalke verspielt Sieg

Beste Torchancen, aber eine bessere Ausgangsposition leichtfertig vergeben: Der FC Schalke 04 muss um den Achtelfinaleinzug in der Europa League bangen. Die Königsblauen mussten sich mit einem 0:0 bei Schachtjor Donezk begnügen. “Wir haben viele gefährliche Situationen kreiert, aber uns dafür leider nicht belohnt”, sagte Schalkes Torhüter Ralf Fährmann und Eric-Maxim Choupo-Moting ergänzte: “Ärgerlich, dass wir hier kein Tor geschossen haben. Dennoch haben wir eine gute Partie gezeigt. Es ist ein riskantes Ergebnis für das Rückspiel, aber da werden wir von Beginn an auf Sieg spielen.”

Schalke ist die bessere Mannschaft, kriegt den Ball aber nicht ins Tor – es wird spannend im Rückspiel

Trainer André Breitenreiter hatte sein Team gegenüber dem
1:2 am vergangenen Bundesliga-Spieltag beim FSV Mainz 05 lediglich auf einer Position umgestellt. Für den schwächelnden Torjäger Klaas-Jan Huntelaar stürmte Eric Maxim Choupo-Moting. Donezk ließ Schalke zunächst viel Raum, den Kontern des Bundesligisten fehlte aber die Zielstrebigkeit. Schalkes Younes Belhanda hatte die erste Torchance des Spiels. Der Marokkaner machte nach Doppelpass mit Choupo-Moting einen Haken zu viel, ehe er schoss – Schachtjor-Kapitän Dario Srna rettete auf der Linie.

Immer wieder Belhanda

Im zweiten Durchgang wurde Schalke besser und drückte auf die Führung. Nach einer Flanke von Junior Caicara köpfte der freistehende Leroy Sané den Ball ganz knapp neben das Tor. Dazu vergab Belhanda nach gut einer Stunde eine weitere Gelegenheit aus kurzer Entfernung. Glück hatte Donezk, dass ein Tor von Joel Matip nach einem kleinen Rempler nicht gegeben wurde. Und kurze Zeit später parierte Donezks Torwart Pjatow glänzend gegen den starken Belhanda. Auch die Gelb-Rote Karte gegen Olexandr Kutscher kurz vor Ende konnte am 0:0 nichts mehr ändern. So bleibt es eine knifflige Aufgabe für die Schalker im Rückspiel.

Dortmund besiegt Porto

Keine Chance für Torwart Iker Casillas (l.) beim Schuss von Lukasz Piszczek, der zur Führung trifft

Borussia Dortmund hat das errste Aufeinandertreffen in der Zwischenrunde der Europa League gegen den FC Porto für sich entschieden. Das Team von Trainer Thomas Tuchel siegte hochverdient mit 2:0 (1:0). Lukasz Piszczek erzielte nach wenigen Minuten die Führung (6. Minute), ehe Marco Reus für den Endstand sorgte (71.). “Das war sehr abgeklärt, sehr souverän. Wir hatten das Spiel jederzeit im Griff, haben aber ein, zwei Tore zu wenig erzielt. Ein 3:0 oder 4:0 wäre auch gerecht gewesen. Wir wissen, dass es in Porto anders aussehen wird”, sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc nach dem Spiel.

Piszczek mit der Führung

Nach fast einem Jahr Verletzungspause stand Nuri Sahin erstmals wieder in der Dortmunder Startelf. Angetrieben vom türkischen Nationalspieler und einer schönen Fan-Choreographie drängte der BVB von Beginn an auf die Führung. Nach zwei Warnschüssen sorgte Piszczek nach wenigen Minuten für die 1:0-Führung. Henrikh Mkhitaryan setzte den Polen nach einer Ecke perfekt in Szene. Piszczek zog aus kurzer Distanz ab und ließ Portos Torhüter Iker Casillas keine Abwehrchance.

Der BVB hatte die Partie auch in den folgenden Minuten fest im Griff. Porto tat sich schwer, aus der eigenen Hälfte zu kommen. Nach einer knappen halben Stunde hätte Marcel Schmelzer beinahe das zweite Tor des Abends erzielt, doch sein Versuch klatschte nur an den linken Pfosten. Die Gäste aus Porto enttäuschten und brachten außer einem zaghaften Versuch aus der Ferne offensiv nichts zustande.

Die zweite Halbzeit bot das gleiche Bild: Dortmund bestimmte die Partie und erspielte sich weitere Chancen. Mit großem Jubel wurde Sahin nach knapp einer Stunde in den Feierabend verabschiedet, für ihn kam Moritz Leitner ins Spiel. Gerade auf dem Feld leitete Leitner auch gleich den nächsten Angriff ein. Nach gutem Zuspiel verpassten erst Marco Reus und dann Kagawa die 2:0-Führung. Zehn Minuten später machte es Reus dann besser und entschied die Partie mit einem abgefälschten Schuss vorzeitig. Das Spiel wurde intensiver, vor allem Porto griff immer wieder zu überharten Mitteln. Kurz vor Spielende vergab der stark spielende Mkhitaryan die letzte große Chance. Sein wuchtiger Kopfball prallte gegen den Pfosten. Der BVB ließ auch in den letzten Minuten nichts mehr zu und siegte verdient mit 2:0.

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