Syrien-Krieg
Obama kritisiert Strategie Russlands im Syrien-Konflikt
US-Präsident Obama hat deutliche Kritik an der Strategie Russlands im Syrien-Konflikt geübt. Russland und das Regime hätten vielleicht zunächst Fortschritte erzielt. Doch Dreiviertel des Landes seien außer Kontrolle.
Das gemeinsame Vorgehen mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad habe Moskau vielleicht kurzfristige Erfolge gebracht, tatsächlich handele es sich aber um einen strategischen Fehler, sagte Obama vor Journalisten im kalifornischen Rancho Mirage. Möglicherweise denke Russlands Präsident Wladimir Putin, er könne sich eine dauerhafte militärische Besetzung Syriens leisten. Dies werde aber “ziemlich kostspielig”. “Gibt es jemanden, der glaubt, dass die Kämpfe enden, nur weil Russland und das Regime ein paar Anfangserfolge gefeiert haben?”, legte er nach.
Zu viel “Blutvergießen”
Zudem seien noch drei Viertel des Landes nicht unter der Kontrolle der Assad-Truppen, ergänzte Obama. Dies werde sich “auch so bald nicht ändern”. Die von der internationalen Kontaktgruppe geforderte Waffenruhe binnen einer Woche werde nur sehr schwer zu erreichen sein, sagte Obama. Dafür habe es zu viel “Blutvergießen” gegeben.
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Die Feuerpause rückt in weite Ferne
Es gehe darum, die humanitäre Krise zu beenden, den Beschuss von Krankenhäusern und Schulen, den Strom von Flüchtlingen einzudämmen und Syrien nicht mehr zum sicheren Hafen für Kämpfer der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) zu machen. Obama forderte Russland erneut zu einer Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und weiteren Ländern auf, um eine politische Transformation in Syrien zu erwirken. “Es geht hier nicht um einen Wettbewerb zwischen (Wladimir) Putin und mir”, sagte Obama zu seinen Meinungsverschiedenheiten mit dem russischen Präsidenten.
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Russland fliegt seit Ende September zur Unterstützung der syrischen Armee Luftangriffe auf Dschihadisten und andere Rebellen in Syrien. Die US-geführte internationale Koalition fliegt ihrerseits bereits seit Herbst 2014 Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak und in Syrien.
pg/se (dpa, rtr, afp)