VW-Konzern verschiebt Bilanzvorlage und Hauptversammlung

0
456

Unternehmen

VW-Konzern verschiebt Bilanzvorlage und Hauptversammlung

Der Abgas-Skandal zwingt den Volkswagen-Konzern zum Verschieben seiner Jahresbilanz und des jährlichen Aktionärstreffens. Neue Termine seien unerlässlich wegen “offener Fragestellungen”, hieß es.

Die Redaktion empfiehlt

Der deutsche Erfinder und Geschäftsmann Robert Bosch soll einmal gesagt haben: “Lieber Geld verlieren als Vertrauen.” Volkswagen verliert derzeit beides. Das Jahr 2016 soll in der Abgas-Affäre nun die Wende bringen. (29.01.2016)

Noch ist nicht klar, welche Kosten die Abgasaffäre in den USA verursacht, da fordert auch die EU-Kommission: Der Autobauer solle europäischen Kunden angemessen entschädigen. VW lehnt das ab. (21.01.2016)

Das Karussell um die Dieselgate-Affäre dreht sich weiter. Ein institutioneller Anleger hat in Deutschland eine Klage als Musterverfahren eingereicht. Der Vorwurf: Volkswagen habe gegen die Mitteilungspflichten verstoßen. (18.01.2016)

Volkswagen will laut einem Medienbericht den früheren FBI-Direktor Louis Freeh als Vermittler im Konflikt mit den US-Umweltbehörden wegen der Abgasmanipulationen hinzuziehen. VW baut vor allem auf seine Kontakte. (18.01.2016)

Für die ursprünglich für März und April anberaumten Termine werde es “zeitnah” neue Daten geben. Bis dahin müssten im Zusammenhang mit den Folgen der Abgasthematik und den daraus resultierenden Bewertungsfragen, weitere Details geklärt werden, teilte die Volkswagen AG in Wolfsburg mit.

Volkswagen wolle durch den Schritt auch im Interesse seiner Aktionäre “größtmögliche Klarheit und Verlässlichkeit” schaffen, erklärte der Konzern. Der Zeitplan für die Berichterstattung über die Aufklärung des Abgasskandals bleibe von der Entscheidung unberührt, teilte der Autobauer weiter mit.

Der Konzern hatte ursprünglich vorgehabt, am 10. März in Berlin seine Jahresbilanz zu präsentieren und am 21. April seine Hauptversammlung in Hannover abzuhalten. Bei dem Aktionärstreffen wollte der Autobauer zudem Zwischenstände geben zur Aufklärung des Skandals und der Schuldfrage. Dieses zeitliche Ziel bleibe trotz der Verschiebung erhalten. VW hatte in weltweit elf Millionen Dieselfahrzeugen eine verbotene Software eingebaut, die Abgastests manipuliert.

Zudem teilte Europas größter Autobauer mit, dass 2015 ein Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) “auf dem Niveau des Vorjahres” erwartet werde – jedoch vor sogenannten Sondereinflüssen wie etwa der bereits erfolgten milliardenschweren Rückstellung für die Abgas-Affäre. Details zur Höhe dieser Sonderfaktoren nannte der Konzern nicht.

qu/uh (dpa, afp, APE)