USA
Neuer Wirbel um Clintons Mails
Erst wurde Hillary Clinton vorgeworfen, als US-Außenministerin eine private E-Mail-Adresse verwendet zu haben. Jetzt möchte die Demokratin die Mails veröffentlichen, doch ihr alter Arbeitgeber stellt sich quer.
Von 2009 bis 2013 war Hillary Clinton Außenministerin im Kabinett von US-Präsident Barack Obama. Die Demokratin möchte gerne dessen Amtsnachfolger werden, doch die sogenannte Mail-Affäre wird immer wieder zum Stolperstein auf dem Weg ins Weiße Haus. Clinton hatte im März zugegeben, als Ministerin ihren elektronischen Schriftverkehr über eine private E-Mail-Adresse abgewickelt zu haben. Die oppositionellen Republikaner werfen ihr vor, die private Adresse benutzt zu haben, um ihre Korrespondenz unter Verschluss zu halten.
Dem widerspricht Clinton vehement. Sie habe dies aus Bequemlichkeit getan, um ein einziges Smartphone verwenden zu können, erklärte die Präsidentschaftsbewerberin. Und sie setzt seitdem alles daran, die Mails der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Rund 30.000 Dokumente aus dieser Zeit händigte sie an das Außenministerium aus – in der Hoffnung, dass alle veröffentlicht werden.
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22 Mails bleiben unter Verschluss
Doch jetzt stufte ihr alter Arbeitgeber 22 Mails als “top secret” ein. Sie werden unter Verschluss bleiben. Der Sprecher des Ministeriums, John Kirby, sagte am Freitag in Washington, die Mails seien nicht vertraulich gewesen, als sie gesendet wurden, aber sie würden zum heutigen Zeitpunkt von den Geheimdiensten so bewertet.
Clintons Wahlkampteam reagierte sofort und erklärte: “Mit aller Deutlichkeit widersprechen wir dieser Blockade durch das State Department”. Insgesamt geht es bei den 22 Dokumenten um sieben E-Mail-Kommunikationen auf 37 Seiten. Im Vergleich zu den insgesamt 55.000 Seiten, die das Außenministerium überprüft hat, eine geringe Zahl, doch die Affäre schadete Umfragen zufolge Clintons Glaubwürdigkeitswerten und im Bundesstaat Iowa steht am Montag die erste Vorwahl im Kampf um das Weiße Haus an. Clinton wird also auch weiterhin darauf drängen, dass alle Mails den Weg an die Öffentlichkeit finden.
djo/kle (afp, dpa)