Soundboks Go im Test: Gut gebauter Lautsprecher für viele laute Stunden

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Mit dem Go ergänzt Soundboks sein Lautsprecher-Portfolio um eine etwas portablere Version, die dank großzügigem Akku auch lange Zeit ohne Steckdose auskommen kann. Doch obwohl sein Einsatzbereich und die Zielgruppe sehr eng gefasst sind, weiß der Klanggeber in weiten Teilen zu überzeugen. Perfekt ist er dennoch nicht.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Gut gebauter Lautsprecher für viele laute Stunden
    1. Design und Verarbeitung
    2. Anschlüsse und Steuerung
  2. 2 Klang und Laufzeiten
    1. Es soll vor allem laut sein
    2. Stromversorgung und Laufzeiten
  3. 3 Fazit

Design und Verarbeitung

Im Vergleich zu den The New Soundboks (Test), welche die aktuell dritte Generation der großen Lautsprecher des dänischen Herstellers darstellen, werden beim mobileren Neuling die drei Jahre Altersunterschied alleine schon äußerlich erkennbar. So versprüht der neue Vertreter im Portfolio nicht mehr den Hauch von Konzertequipment, sondern präsentiert sich mit deutlich runderen und moderneren Formen – die Schlichtheit, welche die Vorgänger vor allem ausgemacht haben, konnte dagegen bewahrt werden.

Soundboks Go im Test

Doch auch unter der Haube gibt es Unterschiede: So ist der Korpus nun aus ABS und Polycarbonat und nicht mehr wie beim großen Bruder aus Pappelsperrholz gefertigt. Damit soll der Soundboks Go, wie der Hersteller es nennt, „verbeulsicher“ sein. Im Gegensatz zum großen Lautsprecher, bei dem das Frontgitter noch aus Metall gefertigt war, greift Soundboks nun auf ein Kunststoffgitter zurück. Doch während das Metallgitter bei Stößen schnell nachgibt und somit zwar verbeult, aber ansonsten unversehrt bleibt, kann die neue Variante Stöße besser ab, bricht aber aufgrund ihrer Starrheit ab einem Punkt direkt.

Umgeben wird der Lautsprecher zusätzlich von zwei Gummiringen, die auf entsprechenden Untergründen zum einen für eine gewisse Entkopplung bei den Tieftönen sorgen und damit klangliche Verzerrungen vermeiden, zum anderen ebenso einen rutschfesten Stand garantieren.

Auch als „Go“ kein Leichtgewicht

Mit seiner Größe von 459 × 316 × 266 mm erscheint der neue Sprössling deutlich kompakter als sein großer Bruder, auch das Gewicht von 9,2 kg zu vormals 15,4 kg macht ihn portabler. Für einen einigermaßen komfortablen Transport sorgt der stabile Tragegriff. Wer es etwas bequemer haben möchte, greift zum größeren Schultergurt. Dieser ist jedoch nicht im mit einem UVP von 699 Euro versehenen Paket enthalten, sondern muss für 69 Euro separat erworben werden. Wer den Soundboks Go jedoch des Öfteren bei seinen Ausflügen dabeihaben möchte, sollte dennoch darauf zurückgreifen. Für den Transport in den heimischen Garten reicht der fest angebrachte Griff aus dickem Gummi sicherlich aus, bei längeren Wegen könnten die Arme aber schnell recht lang werden.

Der Tragegriff eignet sich nur für kurze Transportwege

Gut geschützt

Damit der Lautsprecher auch bei widrigeren Wetterverhältnissen nicht direkt in eine Hülle gepackt werden muss und dieser somit in verschiedenen Terrains genutzt werden kann, hat der Hersteller auch den Go nach IP65 vor Spritzwasser und Staub geschützt. Somit kann das Modell nicht nur im heimischen Garten, sondern auch auf einer Strandparty sein Können unter Beweis stellen.

Die nötigen Bedienelemente zeigt der Lautsprecher direkt auf der Oberseite, zu denen ebenso der Lautstärkeregler mit den Maßeinheiten 1 bis 11 („Well, it's one louder, isn't it?“) und der Modi-Wahlknopf gehören. Der Anschluss für kabelgebundene externe Quellen liegt eher ungeschützt auf der linken Seite.

Anschlüsse und Steuerung

In Sachen Schnittstellen wird erneut deutlich, dass der Go mehr für den mobilen Gebrauch bestimmt ist. So setzt Soundboks hier lediglich auf die drahtlose Unterstützung durch Bluetooth 5.0, kabelgebunden ist eine Nutzung über den Klinkenanschluss mit einer Größe von 3,5 mm möglich. Auf einen zweiten Anschluss dieser Form sowie die beiden XLR-Anschlüsse des großen Bruders, mit denen er auch an professionellen Komponenten angeschlossen werden kann, müssen Nutzer somit verzichten.

Bei der Funktionsweise hat sich dagegen wenig geändert. Auf einen separaten Einschaltknopf wird bei der neuen Variante verzichtet, dieser ist nun im Lautstärkeregler untergebracht. Die Steuerung ist jedoch gleich geblieben. So unterteilt der Hersteller die Nutzung nach wie vor in verschiedene Modi: Wird „Solo“ gewählt, agiert jeder Lautsprecher für sich als eine eigene Einheit, womit dieser mit einer eigenen Quelle verbunden sein muss. Mit „Join“ und „Host“ lassen sich wahlweise bis zu fünf Soundboks Go oder Soundboks der 3. Generation miteinander verbinden. Der dabei als „Host“ deklarierte Lautsprecher dient als Ausgangspunkt für die Quelleinspeisung sowie Steuerzentrale in Sachen Lautstärke und Klangeinstellungen. Die als „Join“ eingestellten Klanggeber folgen diesem.

Aufgrund fehlender Anschlüsse ist es bei der Go-Variante nicht mehr möglich, zwei Lautsprecher per Kabel miteinander zu verbinden und daraus zwei Cluster zu formen, wie es bei den größeren Varianten noch der Fall ist. Dadurch sinkt die Anzahl der drahtlos zu koppelnden Einheiten von vormals zehn. Für einen gekoppelten Lautsprecher kann zudem festgelegt werden, ob die Wiedergabe in Mono erfolgt oder ob der linke oder rechte Kanal wiedergegeben werden soll. Somit lassen sie sich auch zu Stereo-Einheiten zusammenschließen.

Die Bedienelemene sind beim Soundboks Go besser zu erreichen

Bluetooth dient bei den Soundboks jedoch nach wie vor nur als Verbindung zwischen dem Mobilgerät und dem Lautsprecher. Intern arbeitet auch die Go-Variante mit dem SKAA-Protokoll, das neben der besseren Klangqualität auch Störungen und Latenzen verringern soll. Gerade Letzteres ist bei einer Kopplung mehrerer Klanggeber wichtig.

Als zentrale Steuereinheit fungiert dabei die Soundboks-App, die sowohl für Android wie auch für iOS zur Verfügung steht. Unter Android zeigt sie sich hinsichtlich der Mindestanforderungen recht launisch und verweigerte auf einem durchaus noch als gängig zu bezeichnenden Fire-Tablet der 7. Generation die Installation. Ab der 8. Generation stellte das Aufspielen dagegen kein Problem mehr dar.

Ohne Account läuft nichts

Um die App nutzen zu können, wird ein Account vorausgesetzt. Bei diesem kann es sich wahlweise um einen eigens bei Soundboks angelegten Zugang handeln oder der Anwender meldet sich einfach mit seinen Facebook- oder Google-Daten an. Generell stellt sich dennoch die immer wieder aufkommende Frage, warum für die Verwendung eines „einfachen“ Bluetooth-Lautsprechers, bei dem es im Grunde zur Funktion lediglich einer lokalen Verbindung zwischen Quellgerät und Klanggeber bedarf, ein Konto nötig ist.

Gerät und Lautsprecher miteinander zu koppeln, ist schnell erledigt. Es sollte lediglich zuerst die Verbindung in den Bluetooth-Einstellungen erfolgt sein, bevor die App gestartet wird. Dann sollten sich App und Lautsprecher schnell finden. Anschließend dürfte bei der ersten Nutzung in den meisten Fällen das System mit ein paar Aktualisierungen aufwarten, für die rund 30 Minuten angegeben werden – das ist schon nicht mehr optimistisch gewählt, denn im Test benötigte der Go rund 2 Stunden, bis er die ersten Töne von sich gegeben hat. Die Reichweite lag im Test mit einem Pixel 4a von Google mit 14 m innerhalb der eigenen vier Wände mit zwei Mauern dazwischen und rund 20 m auf freiem Gelände in einem sehr guten Rahmen, der jedoch je nach Quellgerät variieren kann.

Der Soundboks Go besitzt nur einen kabelgebundenen Eingang

Die zum System gehörende App hat zwar seit dem Test des The New Soundboks an Funktionen gewonnen, dennoch wird nach wie vor nur für die grundlegende Bedienung gesorgt – für einen Player muss der Nutzer immer noch selbst sorgen, sodass im Normalfall mit zwei Apps umgegangen werden muss.

Neben den grundlegenden Dingen wie Ein- und Ausschalten des Lautsprechers, Einstellen der Lautstärke und den verschiedenen Betriebsarten beim Koppeln lassen sich vier unterschiedliche Klang-Modi direkt über eine entsprechende Schaltfläche erreichen, auf die im nächsten Abschnitt noch einmal genauer eingegangen wird. Ansonsten bietet die App keine weiteren Funktionen.