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Im Test vor 15 Jahren: Zwei Radeon X1650 XT von lautlos bis ohrenbetäubend

Im Test vor 15 Jahren traten zwei ATi Radeon X1650 XT von MSI und GeCube (Test) an, die sich bei dem verwendeten Kühlkonzept fundamental unterschieden. Eine der beiden Grafikkarten war dank Passivkühler flüsterleise, die andere mit 1-Slot-Luftkühler ohrenbetäubend laut.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Zweimal Mittelklasse mit RV560
  2. Mäßige Leistung und große Unterschiede bei der Lautstärke
  3. Fazit

Zweimal Mittelklasse mit RV560

Die Radeon X1650 XT war zwischen der Radeon X1650 Pro mit RV530-GPU und der Radeon X1800 GTO mit R520-GPU angesiedelt. Die verwendete RV560-GPU kam auf etwa 330 Millionen Transistoren und wurde im 80-nm-Verfahren gefertigt. Der Chiptakt lag bei 575 MHz und der 256 MByte große GDDR3-Speicher wurde mit 675 MHz betrieben.

Radeon X1650 Pro
Radeon X1650 XT
Radeon X1800 GTO
GeForce 7600 GT

Chip
RV530
RV560
R520
G73

Transistoren
ca. 157 Mio.
ca. 330 Mio.
ca. 321 Mio.
ca. 178 Mio.

Fertigung
90 nm
80 nm
90 nm

Chiptakt
600 MHz
575 MHz
500 MHz
560 MHz

Shadertakt
600 MHz
575 MHz
500 MHz
560 MHz

Pixel-Pipelines
4
8
16
8

Shader-Einheiten
(MADD)
12 (4D)
24 (4D)
12 (4D)
24 (4D)

FLOPs (MADD/ADD)
86 GFLOPS
166 GFLOPS
72 GFLOPS
107 GFLOPS

ROPs
4
8
12
8

Pixelfüllrate
2.400 MPix/s
4.600 MPix/s
6.000 MPix/s
4.480 MPix/s

TMUs
4
8
12

TAUs
12
16
20

Texelfüllrate
2.400 MTex/s
4.600 MTex/s
6.000 MTex/s
6.720 MTex/s

Vertex-Shader
5
8
5

Pixel-Shader
PS 3.0

Vertex-Shader
VS 3.0

Speichermenge
256 MByte GDDR3

Speichertakt
700 MHz
675 MHz
500 MHz
700 MHz

Speicherinterface
128 Bit
256 Bit
128 Bit

Speicherbandbreite
22.400 MByte/s
21.600 MByte/s
32.000 MByte/s
22.400 MByte/s

GeCube bot die Radeon X1650 XT in zwei Versionen an: mit GDDR2- und mit GDDR3-Speicher. Im Test befand sich das Modell mit dem schnelleren GDDR3-Speicher, der zudem um 20 MHz auf 695 MHz übertaktet war. Die Grafikkarte war mit einem Kupferkühler samt verbautem 70-mm-Lüfter versehen. Wie bereits bei der Radeon X1950 Pro (Im Test vor 15 Jahren) verzichtete der Hersteller trotz der eigentlich durchdachten Kühllösung auf eine Lüftersteuerung. Aus diesem Grund drehte der Lüfter in jeder Lebenslage mit der vollen Drehzahl. Preislich lag die GeCube Radeon X1650 XT bei rund 120 Euro.

MSI Radeon X1650 XT
MSI Radeon X1650 XT Rueckseite
MSI Radeon X1650 XT Slotblech

Mit etwa 135 Euro war die MSI Radeon X1650 XT etwas teurer als das GeCube-Modell. Dafür erhielten Kunden eine passiv gekühlte Grafikkarte, die dementsprechend vollständig lautlos war. Die Kühlung erfolgte über einen kleinen Kühlblock auf der GPU, der über zwei Heatpipes die Wärme an einen großen Aluminiumkühler auf der Rückseite der Grafikkarte abgab. Bei den Taktraten und dem PCB-Design hielt sich MSI an die Vorgaben von ATi.

GeCube Radeon X1650 XT Kuehler
GeCube Radeon X1650 XT Rueckseite
Kuehler von unten

Mäßige Leistung und große Unterschiede bei der Lautstärke

Beide ATi Radeon X1650 XT stellten in den Benchmarks keine Rekorde auf. Die Leistung war ausreichend für das Spielen einiger Videogames bei niedrigen bis mittleren Einstellungen. Dank der leichten Übertaktung konnte sich die GeCube-Grafikkarte in den Benchmarks minimal von dem MSI-Modell absetzen, dabei handelte es sich aber um einen Fall von mess- und nicht spürbaren Unterschieden.

Diagramme

Performancerating 1280×1024

Einheit: Prozent

Performancerating 1600×1200

Einheit: Prozent

Rating 1280×1024 4xAA/16xAF

Einheit: Prozent

Rating 1600×1200 4xAA/16xAF

Einheit: Prozent

Ganz anders sah es bei der Lautstärke aus. Aufgrund der passiven Kühlung war die MSI-Grafikkarte sowohl im Leerlauf als auch unter Last lautlos und störte in keinster Weise. Anders die GeCube Radeon X1650 XT, die das genaue Gegenteil war. Mit 58,5 dB(A) im Leerlauf und unter Last glich sie eher einem Düsenjet. Da GeCube den Temperatursensor auf der GPU deaktivierte, konnte die Temperatur ebenfalls nicht ausgelesen werden. Die GPU des MSI-Modells wurde mit 109 °C unter Last allerdings sehr heiß. Nutzer waren daher angeraten, auf eine ausreichende Belüftung des Gehäuses zu achten. Übertaktungsergebnisse gab es zum Zeitpunkt des Tests keine, da der ATi-Treiber damals keine Übertaktung einer X1650 XT zuließ.

Diagramme

Lautstärke

Einheit: dB(A)

Temperatur

Einheit: °C

Stromverbrauch

Einheit: Watt (W)

Fazit

Wer eine halbwegs günstige Grafikkarte für gelegentliches Spielen wollte, für den konnte die Radeon X1650 XT eine gute Wahl sein. Aufgrund des hohen Geräuschpegels des GeCube-Modells konnte ComputerBase nur von dem Produkt abraten, solange der Kühler nicht ohnehin ausgetauscht werden sollte. Für Freunde eines geräuschlosen Computers war hingegen die MSI Radeon X1650 XT eine sehr gute Wahl – trotz der hohen Temperaturen. Im Test hatte die Grafikkarte keinerlei Stabilitätsprobleme, daher konnte sie bei ausreichender Belüftung des Gehäuses durchaus empfohlen werden.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.

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