Ausbaupläne: TSMC torpediert Samsungs ehrgeizige Foundry-Ziele

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Bis 2030 wollte Samsung Marktführer unter den Auftragsfertigern sein, heißt es aus Südkorea, doch TSMCs neueste Pläne mit massiv gesteigerten Ausgaben werden dieses schwierig wenn nicht unmöglich machen. Denn Samsung investiert bei weitem nicht so viel in seine Foundry-Sparte.

TSMC gibt mehr aus als Samsung

Es war die sprichwörtliche Granate die TSMC in der letzten Woche in den Markt warf: Bis zu 44 Milliarden US-Dollar Capex für dieses Jahr sind eine Steigerung, die selbst Optimisten nicht auf der Rechnung hatten. Damit dürfte der weltweit größte Auftragsfertiger erstmals mehr Geld ausgeben als Samsung, die im Jahr 2021 für die Halbleitersparte auf geschätzt knapp 34 Milliarden US-Dollar kamen und diesen Wert für 2022 leicht erhöhen dürften. Um wie viel genau, bleibt jedoch die große Frage, ohnehin gibt Samsung nie genaue Einzelheiten zu den Ausgaben für die Teilbereiche bekannt. Im Rahmen der Quartalszahlen für das Jahr 2021 und dem Ausblick für 2022 könnten am 27. Januar mehr Details öffentlich werden.

Doch ohne mehr Geld wird es für Samsung nicht nach vorn gehen. Aktuell sind sie mit rund 17 Prozent Marktanteil im Foundry-Geschäft deutlich kleiner als TSMC, die 53 Prozent des Marktes bedienen. Taiwanische Medien berichten entsprechend mit einem Lachen im Gesicht, wenn der riesige Mischkonzern Samsung in dem Einsatzgebiet gegen das einheimische Unternehmen bisher keine Chance hat.

Gate-All-Around zur Rettung!?

Große Stücke setzt Samsung deshalb neben dem Ausbau der Kapazität auf die neue Fertigungsstufe 3GAE und 3GAP, wie die ersten Prozesse mit Gate-All-Around-Technologie heißen. Los gehen soll es damit schon dieses Jahr, ein Duell von Samsungs 3GAP gegen TSMCs N3-Prozess könnte für das kommende Jahr bevorstehen. Auf dem Papier wäre die Technologie von Samsung die bessere, doch was die Südkoreaner daraus machen, steht auf einem anderen Papier.

Zuletzt agierte die Foundry oft unglücklich. Neben stetigen Berichten über schlechte Ausbeute, die nicht immer komplett der Wahrheit entsprechen dürften aber dennoch zumindest einen Funken davon erhalten, war der neue Exynos 2200 ein Tiefpunkt der Vorstellung, der exakt in die gleiche Kerbe schlug. Erst groß medial angekündigt, dann ohne Aussage diesen Termin verstreichen lassen und jetzt kurzerhand zum Wochenstart einfach über eine Pressemitteilung veröffentlichen, ist nur ein zusätzlicher Punkt in einer teilweise kuriosen PR-Arbeit. Denn direkt kamen wieder Gerüchte auf, dass die Chips Hitze-Probleme haben, der 4-nm-Prozess nicht ausgereift ist, die Ausbeute schlecht sei. Samsung dementiert dies zum Teil, doch Zweifel bleiben, wie auch The Korea Times erläutert:

I would like to note that, if we haven't been confident in the production yield, we wouldn't have been able to publicly announce a new product

Samsung gegenüber The Korea Times

Samsungs Ziele bleiben ehrgeizig, bis 2030 wollte man die Nummer 1 sein. Doch TSMC wird alles dafür tun, dass dies nicht passieren wird und in ein paar Jahren will auch Intel mit seiner Foundry 2.0 wieder mitmischen.