A16 SoC: Apple reserviert große Mengen von TSMCs N4-Wafern

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Apples kommendes A16-SoC der iPhone-14-Generation wird nun wohl doch auf die N4-Produktionslinie von TSMC setzen, da N3 schlicht zu spät dran ist. Die Auftaktproduktion später in diesem Jahr reicht für Apples benötigte Mengen nicht aus, sodass nun der bereits lange vermutete Plan B greifen wird.

TSMC N3 ist definitiv zu spät dran

In der vergangenen Woche betonte TSMC im Conference Call zu den Quartalszahlen erneut, dass der neue N3-Fertigungsschritt im zweiten Halbjahr in Serienproduktion gehen werde. Doch die eigentliche Aussage folgte erst in einem Satz danach: Umsatz mit diesem Prozess wird erst im Jahr 2023 verbucht, was unterm Strich nichts anderes bedeutet, als dass der Auftakt zur Produktion sehr spät im Jahr erfolgen wird und die Produkte erst im kommenden Jahr zu Geld gemacht werden können.

Yes. And I think we have said before, Mehdi, that N3 will begin the volume production in second half '22, and you will start to see the revenue contribution in 2023.

Jeff Su – Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Limited – Director of IR

Damit ist der Fertigungsprozess definitiv über ein halbes Jahr zu spät dran, um von Apple in Betracht gezogen werden zu können. Dort startet die Serienproduktion für das nächste SoC für iPhone & Co in der Regel im Mai bis Juni, um zum September bereits einige Millionen Chips zur Verfügung zu haben, sodass der eigentliche Produktstart durch Apple erfolgen kann.

Für die erfolgsverwöhnte Foundry ist das durchaus ein Rückschlag, der zeitliche Versatz seit der Massenproduktion von N5-Chips ist unverkennbar. Diese Lücke versuchte der Hersteller mit multiplen neuen Prozessen zu schließen, wie N4P als Performance-Lösung und Alternative zu N3 oder N4X für das absolute High-End-Segment. Darüber hinaus gibt es ja auch noch die Ableger N5P und N5HPC.

Eine ähnlich Entwicklung wird auch bei N3 folgen, mit N3E gibt es schon die erste Ankündigung einer verbesserten Variante. Diese soll laut aktuellem Plan aber pünktlich(er) sein. N3E sei fast fertiggestellt und in einem Jahr in Serie verfügbar, erklärte TSMC vor einer Woche.

Große Mengen an teureren N4-Wafern für Apple

Apple hat letztlich keine andere Wahl, als auf die N4-Produktionslinien zurückzugreifen. Diese hat TSMC laut Medienberichten aus Asien zudem mit teureren Preisen versehen, wenngleich kleinere Kunden mehr zahlen müssen als Apple. Dafür wiederum wird Apple fast einen kompletten Fabrik-Komplex mit mehreren Phasen, wie die Ausbaustufen bei TSMC heißen, auslasten. Im Gespräch seien 120.000 bis 150.000 Wafer pro Monat, was eine extrem hohe Zahl darstellt, denn bei TSMC fertigt nur die Fab 18 N5- und N4-Chips – und dort stehen die Hersteller Schlange. TSMC hatte aber auch erklärt, in diesem Jahr die Kapazität für N5/N4 fast verdoppeln zu wollen, was darauf schließen lässt, dass weitere Ausbauphasen ans Netz gehen dürften.

TSMC in Tainan mit Fab14, Fab18 und AP2 (Bild: TSMC)