Quartalszahlen: Globalfoundries steigert Umsatz um 56 Prozent

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Seit dem Börsengang Ende Oktober liefert Globalfoundries endlich Zahlen zum Unternehmen, nachdem es zuvor jahrelang Rätselraten um die Wirtschaftlichkeit gab. Die neuen Quartalszahlen sehen in Q3/2021 sehr gut aus, der Umsatz stieg deutlich an, sogar aus dem Minus kam das Unternehmen heraus.

Deutlich mehr Umsatz und ein kleiner Gewinn

Ein kleiner Nettogewinn von fünf Millionen US-Dollar steht am Ende in den Büchern und symbolisch für das zuletzt Erreichte. Im Vorjahr stand noch ein Minus von 293 Millionen US-Dollar an dieser Stelle. Zu verdanken hat die Foundry das dem gestiegenen Umsatz, 56 Prozent Wachstum bedeuten 1,7 Milliarden US-Dollar Umsatz statt noch 1,09 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Auf das Gesamtjahr gesehen soll der Umsatz um 35 Prozent steigen, der Beginn des Jahres war noch verhalten. Dennoch ist eine deutliche Kehrtwende sichtbar, 6,5 Milliarden US-Dollar angepeilten Jahresumsatz gab es eine lange Zeit nicht.

In den Detailbetrachtungen wird deutlich, dass sich Globalfoundries als PC-Chip-Hersteller nach und nach verabschiedet. Alle anderen Bereiche gewinnen hingegen deutlich, auch der Fuß in der Tür im Automotive-Geschäft, welches händeringend Chips aller Art sucht, wird ein Wachstumsmotor der Zukunft sein. Aktuell ist es jedoch primär das Smartphone und alle anderen Arten der Infrastruktur in der IT und dem Kommunikationssektor.

Globalfoundries in Q3/2021 (Bild: GFS)

Der Schuldenberg schrumpft noch nicht

Zum Börsengang und durch erstmals frei zugänglichen finanziellen Daten wurde deutlich, wie schlecht es Globalfoundries ging. Vor der Coronakrise ging es mit der Foundry quasi stetig bergab, aufsummiert kam für 2018, 2019 und 2020 ein Nettoverlust von 5,5 Milliarden US-Dollar zusammen. Auch der Umsatz entwickelte sich stetig zurück, von 6,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018 auf nur noch 4,85 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020. Die Chipkrise, ausgelöst durch Corona und die COVID-19-Pandemie, mit nun hohen Preisen und Firmen, die händeringend nach Kapazität suchen, ist für Globalfoundries ohne Zweifel ein echter Rettungsanker.

Vom zweistelligen Milliardenbetrag, den Globalfoundries noch an Schulden hat, wird das Unternehmen so schnell jedoch nicht herunterkommen. Doch die Strategie als Special Foundry scheint kurzfristig erst einmal aufzugehen, das Unternehmen erwartet weitere Umsatzsteigerungen und auch höhere Gewinne. Viele neue geschlossene, langfristige Verträge sollen dabei helfen, sodass damit auch die Kapazitätssteigerungen in den Fabriken in Dresden, Singapur und Malta umgesetzt werden können. Diese liefen selbst im vergangenen Jahr noch deutlich unter ihren Möglichkeiten, werden nun aber Stück für Stück an ihr Maximum herangeführt. Im letzten Quartal lieferte Globalfoundries zumindest schon wieder 609.000 300-mm-Wafer aus, ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

GF-Fabs weltweit (Bild: GF)