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EarFun Free Pro 2 im Test: ANC und Low-Latency-Modus für 53 Euro

Nov 22, 2021

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Die EarFun Free Pro 2 starten mit ANC, Transparenzmodus und Low-Latency-Game-Mode für etwas über 50 Euro. Der Klang ist gut, aber es gibt auch einige Schwächen, über die man zu diesem Preis bewusst hinwegsehen muss.

Inhaltsverzeichnis

1 ANC und Low-Latency-Modus für 53 Euro
1. Technische Daten und Funktionen der Free Pro 2
2. Nahezu komplette Steuerung über Touch
3. Sehr gute Einzelnutzung
4. Keine App, keine Anpassung oder Updates
5. Trotz Ear-Wings wenig Halt beim Sport
2 Klang, ANC, Telefonie, Latenz und Fazit
1. Der Klang der EarFun Free Pro 2
2. Windanfälliges ANC für tiefe Frequenzen
3. Windanfälliger Transparenzmodus
4. Telefonie mit zu viel Filterung
5. Latenz der Free Pro 2
6. Fazit

Die EarFun Free Pro 2 sollen aktuelle Technik wie ein verbessertes, hybrides ANC, einen Game-Modus mit niedriger Latenz von 80 ms samt verbesserter Telefonie mit sechs Mikrofonen und einer hochwertigen Verarbeitung mit Aluminium-Ladecase verbinden und dabei erneut günstiger als viele Konkurrenten bleiben.

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 69,99 Euro sind die EarFun Free Pro 2 bei Amazon erhältlich. Der Hersteller bietet sie zum Start erneut mit 10 Prozent Rabatt an, wobei zusätzliche 15 Prozent Rabatt gewährt werden, wenn der Code EFANCFP5 genutzt wird, so dass die EarFun Free Pro 2 derzeit schon für nur 52,49 Euro* zu haben sind. Der Käufer erhält neben den Ohrhörern und dem Ladecase ein USB-C-auf-USB-A-Ladekabel, Silikon-Passstücke in vier unterschiedlichen Größen und Ear-Wings in drei unterschiedlichen Größen. Neben einem Handbuch legt EarFun zudem einen kleines Wattestäbchen zur Reinigung der Ohrhörer bei.

Technische Daten und Funktionen der Free Pro 2

Bluetooth 5.2, AAC, kein Multipoint

Die EarFun Free Pro 2 setzen für die Funkverbindung mit Bluetooth 5.2 auf den aktuellsten Bluetooth-Standard und bieten neben SBC auch AAC als Audio-Codec. Weitere verlustfreie oder HD-Codecs werden jedoch nicht geboten. Auch auf Multipoint müssen Käufer verzichten, denn die Ohrhörer können immer nur mit einem Endgerät verbunden sein. Ein nahtloser Wechsel zwischen Endgeräten, ohne zuvor manuell die bestehende Bluetooth-Verbindung zu trennen, ist so nicht möglich.

Dynamische 6-mm-Treiber und sechs Mikrofone

Über die technischen Details gibt EarFun nicht viel preis. Wie bei den Vorgängern kommen auch bei den Free Pro 2 wieder dynamische Dual-Komposit-Treiber mit einem Durchmesser von 6 mm zum Einsatz. Technische Daten zur Empfindlichkeit, zum Frequenzgang oder gar zum Klirrfaktor werden nicht genannt. Kommen bei den EarFun Free Pro vier Mikrofone zum Einsatz, so sind es im Nachfolger gleich sechs – drei je Ohrhörer. So kann der Hersteller ein hybrides ANC mit je einem nach innen und nach außen gerichteten Mikrofon und ein weiteres Mikrofon für die Telefonie umsetzen.

Schlankes Aluminium-Ladecase

Das Ladecase der Free Pro 2 ist aus Aluminium gefertigt und mit Maßen von 28,5 × 66,6 × 25,0 mm sehr schlank gehalten. Es wiegt 38 g, die Ohrhörer jeweils 4,1 g. Auch auf Wireless Charging muss nicht verzichtet werden, alternativ kann der USB-C-Anschluss an der Rückseite zum Aufladen genutzt werden. Eine weiße LED an der Vorderseite zeigt den Ladestand an. Der Akku im Ladecase weist eine Kapazität von 420 mAh auf, in jedem Ohrhörer steckt ein Akku mit 35 mAh. Das Aufladen der Ohrhörer im Ladecase dauert rund 1 Stunde, für das Ladecase muss man über USB-C rund 2 Stunden einplanen. Wird über Wireless Charging nach Qi-Standard geladen, dauert der Vorgang ca. 3,5 Stunden. Ein Schnelllademodus über USB-C sorgt dafür, dass nach einer Ladezeit von 10 Minuten genug Energie für eine Wiedergabezeit von 2 Stunden zur Verfügung steht.

5 Stunden mit, 6 Stunden ohne ANC – in der Theorie

Sind die Ohrhörer vollständig geladen, können sie laut EarFun bis zu 6 Stunden für die Musikwiedergabe genutzt werden, wenn auf ANC verzichtet wird. Mit ANC reduziert sich diese Zeit auf 5 Stunden. Über das Ladecase können die Ohrhörer vier Mal aufgeladen werden, so dass sich eine Gesamtakkulaufzeit von bis zu 30 Stunden ergibt. Im Test werden diese Werte nicht erreicht. Mit ANC ist schon nach 4:28 Stunden der Akku der Ohrhörer leer.

EarFun Free Pro 2
EarFun Air Pro 2

Bluetooth-Standard:
5.2

Audio-Codecs:
SBC, AAC

Bedienung:
Touch

Akkulaufzeit der Ohrhörer:
6,0/5,0 (ANC) h
7,0/6,0 (ANC) h

Akkulaufzeit mit Ladecase:
30,0 h
34,0 h

Wireless-Charging:
Ja

ANC:
Ja

Einzelnutzung:
Ja

IP-Zertifizierung:
IPX5

Gewicht je Ohrhörer / nur Ladecase:
4,1/38,0 g
5,5/42,0 g

USB-Ladeanschluss:
USB-C

Abmessungen Ladecase:
28,5 × 66,6 × 25,0 mm
52,0 × 65,0 × 31,8 mm

Preis:
69,99 €

ANC und Transparenzmodus

Die EarFun Free Pro 2 bieten sowohl eine aktive Geräuschunterdrückung, die EarFun als QuietSmart-Technology bezeichnet und ihr eine Dämpfung von 40 dB zuspricht, als auch einen Transparenzmodus, der die Umgebung über die Mikrofone an die Ohren des Trägers weiterleitet.

Game-Mode für niedrige Latenz

Darüber hinaus bieten die EarFun Free Pro 2 einen proprietären Game-Mode, der die Latenz, also den Versatz zwischen Bild und Ton, reduziert. Sinnvoll ist dieser also bei der Video-Wiedergabe oder mobilen Spielen, wenn keine Synchronisation zwischen Bild und Ton vorgenommen wird. Je nach Plattform, Codec und Video-App wird das Audiosignal auch synchronisiert, so dass der Game-Mode überflüssig ist. Ist dies jedoch nicht der Fall, verspricht EarFun eine Latenz von weniger als 80 ms. Wichtig ist, dass der Abstand zwischen Endgerät und Ohrhörern im Game-Mode gering gehalten wird.

IPX5 „wasserdicht“

Die EarFun Free Pro 2 sind nach IPX5 gegen das Eindringen von Wasser geschützt. Für den Schutz sorgt eine Nano-Beschichtung. EarFun nennt dies „IPX5-wasserdicht“ – wasserdicht sind die Ohrhörer jedoch nicht. IPX5 bietet zwar einen Schutz gegen Strahlwasser aus beliebigem Winkel, untergetaucht werden dürfen die In-Ears aber nicht. Beim Sport oder im Regen können sie aber bedenkenlos getragen werden.

Nahezu komplette Steuerung über Touch

Über die Touchflächen an beiden Ohrhörern wird die gesamte Bedienung vorgenommen, die durchaus vielfältig ist. Start und Pause werden durch zweifaches Tippen auf den linken oder rechten Ohrhörer ausgelöst. Dreifaches Tippen auf den rechten Ohrhörer springt einen Track vor, zurückspringen kann man über die Ohrhörer nicht. Ein einfaches Tippen rechts erhöht die Lautstärke, ein einfaches Tippen links reduziert sie.

Der Sprachassistent des verbundenen Smartphones wird aufgerufen, indem die Touchfläche auf dem rechten Ohrhörer zwei Sekunden gedrückt gehalten wird. Auf dem linken Ohrhörer wechselt diese Geste durch ANC, Transparenzmodus und „Normal“, also die Deaktivierung beider Modi.

Der Game-Mode wird durch dreifaches Tippen auf den linken Ohrhörer aktiviert und deaktiviert. Bei diesem und bei ANC, dem Transparenzmodus und „Normal“ erfolgt eine Ansage, die anderen Aktionen werden von Signaltönen begleitet. Anrufe können im Übrigen über die Ohrhörer angenommen, abgelehnt und beendet werden.

Anpassen kann man die Steuerung nicht, da EarFun für die eigenen Kopfhörer weiterhin keine App anbietet. Auf eine Trageerkennung für das automatische Pausieren der Wiedergabe, wenn ein Ohrhörer herausgenommen wird, muss man bei den Free Pro 2 ebenso verzichten.

Zu lange Pausen und Fehleingaben

Die Steuerung der EarFun Free Pro 2 hat mit zwei Problemen zu kämpfen. Einerseits neigt sie ständig zu Fehleingaben, sobald man die Ohrhörer berührt. Schon das Einsetzen führt dazu, dass man die Lautstärke verändert. Aus diesem Grund wird EarFun die Lautstärke auf das einfache Tippen gelegt haben, da es so fast immer diese Funktion ist, die man ungewollt auslöst. Andererseits ist die Umsetzung der Eingaben immer genau die paar Millisekunden zu spät, die einen daran zweifeln lassen, ob die Eingabe nun erkannt wurde oder nicht. Die Ohrhörer warten ab, ob vom Nutzer nach dem einmaligen Antippen eine weitere Eingabe vorgenommen wird.

Sehr gute Einzelnutzung

Jeder Ohrhörer kann auch einzeln genutzt werden. Die Belegung der Tasten ändert sich bei der Einzelnutzung nicht, entsprechend fallen manche Funktionen weg. Sowohl der Wechsel von Stereo zu Mono als auch von Mono zu Stereo erfolgt unterbrechungsfrei und ohne Signalton.

Keine App, keine Anpassung oder Updates

Wie erwähnt, bietet EarFun keine App, um die Steuerung anzupassen, einen Equalizer unabhängig vom Gerät zu konfigurieren und auf den Ohrhörern zu speichern oder die Intensität der aktiven Geräuschunterdrückung oder des Transparenzmodus einzustellen. Auch Firmware-Updates lassen sich so nach dem Kauf nicht mehr einspielen.

Trotz Ear-Wings wenig Halt beim Sport

Der Sitz der Ohrhörer ist aufgrund unterschiedlich geformter Ohren sehr subjektiv. Für den Tester müsste die längliche Form der Ohrhörer jedoch etwas runder ausfallen, um besser im Ohr anzuliegen. Auch durch die Ear-Wings wird zudem kein fester Halt gewährleistet, wenn Sport getrieben wird. Die Ohrhörer lockern sich schon beim leichten Joggen schnell und müssen ständig nachjustiert werden, was in Fehleingaben resultiert. Zumindest beim Tester ließ sich keine Kombination aus Silikon-Passstück und Ear-Wing erzielen, die einen stets sicheren Halt gewährleistet.

Positiv anzumerken ist jedoch, dass die EarFun Free Pro 2 ein angenehmes Tragegefühl bieten und wenig Druck im Gehörgang erzeugen.

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