Pixel 6 & Pixel 6 Pro Hands-On: Google-Smartphones mit Tensor-SoC und neuer Kamera

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Mit dem Pixel 6 und Pixel 6 Pro läutet Google die Abkehr von Qualcomm ein und setzt stattdessen auf einen eigenen Chip, der insbesondere für KI-gestützte Aufgaben optimiert wurde. Die Smartphones wiederum erhalten ein vollständig neues Design, neue Kameras, größere Akkus und Android 12. Los geht es ab 649 und 899 Euro.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Google-Smartphones mit Tensor-SoC und neuer Kamera
    1. Tensor ist Googles eigenes Smartphone-SoC
    2. Die TPU übersetzt Sprachen in Echtzeit
    3. Transkriptfunktion um Deutsch erweitert
    4. Das neue Design von Pixel 6 und Pixel 6 Pro
    5. Die neue Kamera mit 50 Megapixeln
    6. Der „Magische Radierer“ für Fotos
    7. Bewegungsmodus sorgt für Unschärfe
    8. Real Tone sorgt für realistische Hauttöne
  2. 2 Displays, Akkus, Preise und Android-Updates
    1. OLED-Bildschirme mit 6,4 und 6,7 Zoll
    2. Größere Akkus mit bis zu 5.000 mAh
    3. Ultrabreitband nur für das Pixel 6 Pro
    4. Fünf neue Farbkombinationen
    5. Bose-Kopfhörer für Vorbesteller
    6. Preise und Speicherkapazitäten
    7. Android 12 mit drei und fünf Jahren Updates
    8. Technische Daten von Pixel 6 und Pixel 6 Pro

Tensor ist Googles eigenes Smartphone-SoC

Es kommt wieder Bewegung in den Smartphone-Markt. Apple und Samsung setzen schon seit geraumer Zeit auf eigene Chips, Qualcomm will wieder Custom-CPUs entwickeln und Google vollzieht jetzt den Wechsel zum eigenen Tensor-SoC. Tensor ist Googles erstes vollständiges Smartphone-SoC, aber nicht der erste Google-Chip für Smartphones überhaupt. Erfahrungen konnte Google bereits mit dem Pixel Visual Core (PVC) und dem Titan-Chip für Sicherheit sammeln. Im Tensor-SoC kommen diese Erkenntnisse zusammen und werden mit einem eigenen Layout für CPU und GPU vereint. Alle Details zum Chip wollte Google vorab nicht verraten, es fehlen zum Beispiel Details zur Fertigung, die vermutlich auf Samsungs 5-nm-Node basiert, sowie zum 5G-Modem, bei dem es sich ebenfalls um ein Modell von Samsung handeln dürfte.

Zwei ARM Cortex-X1 als Prime-Cores

Bekannt ist, dass Google auf eine eigenwillige CPU mit zwei ARM Cortex-X1 mit bis zu 2,8 GHz, zwei Cortex-A76 mit bis zu 2,25 GHz und vier Cortex-A55 mit bis zu 1,8 GHz setzt. Im Bereich der GPU bedient sich Google ebenfalls bei ARM und nutzt die Mali-G78 in einer Konfiguration mit 20 Execution Units. Das Paket wird mit schnellem LPDDR5-RAM und UFS 3.1 kombiniert, der je nach gewähltem Pixel 6 bei 8 GB oder 12 GB respektive 128 GB, 256 GB oder 512 GB liegt. Wirklich „custom“ ist angesichts der vielen Standard-ARM-Komponenten somit eher das Layout des Chips als einzelne Logikbereiche davon.

Die TPU wandert von der Cloud ins Smartphone

Eine Ausnahme bildet allerdings die mobile Tensor Processing Unit (TPU) für KI-gestützte Aufgaben. Über die ASIC werden Machine-Learning-Arbeitslasten etwa für Google-Produkte wie Übersetzer, Fotos, die Suche oder den Assistant abgewickelt. Bislang in den Rechenzentren von Google als „Cloud TPU“ zu finden, gibt es jetzt eine kleine Portion dieser Leistung lokal auf dem Smartphone, um die entsprechenden Aufgabengebiete zu beschleunigen. Diese Aufgaben sollen dadurch zum einen schneller, aber auch effizienter abgewickelt werden und somit den Akku schonen.

Google Tensor (Bild: Google)

Die TPU übersetzt Sprachen in Echtzeit

Konkret für Pixel 6 und Pixel 6 Pro bedeuten diese erweiterten KI-Fähigkeiten der TPU, dass zum Beispiel Nachrichten in fremden Sprachen live in beide Richtungen übersetzt werden können. So kann man sich innerhalb der Anwendungen von Android Messages, WhatsApp, Signal, Line, Twitter, Instagram, Facebook Messenger Lite, Google Chat, GroupMe und Snapchat mit Personen unterhalten, deren Sprache man eigentlich nicht versteht. Das Feature funktioniert in Englisch, Französisch, Japanisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch, Portugiesisch, vereinfachtes Chinesisch, Hindi, Polnisch und Russisch. Innerhalb von Medien lässt sich die Live-Übersetzung für Untertitel in den Sprachen Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Japanisch (Beta) nutzen.

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Live-Übersetzung in Nachrichten-Apps

Live-Übersetzung in Nachrichten-Apps

Live-Übersetzung in der Kamera-App

Google Assistant Dolmetschermodus

Über die TPU läuft auch die Live-Übersetzung innerhalb der Kamera bei Google Lens sowie im Dolmetschermodus des Google Assistant. Bei Google Lens werden im Kamerasucher etwa Speisekarten und Schilder in Echtzeit übersetzt. Google Lens unterstützt 55 Sprachen offline und 104 Sprachen online. Der Dolmetschermodus des Google Assistant wiederum lässt sich über den Befehl „Sei mein Dolmetscher“ starten. Unterstützt werden Englisch, Japanisch und Deutsch offline und 48 Sprachen online.

Transkriptfunktion um Deutsch erweitert

Exklusiv für das Pixel 6 (Pro) hat Google die Sprachrekorder-App überarbeitet, deren Transkriptfunktion neben Englisch jetzt auch auf Deutsch, Französisch und Japanisch genutzt werden kann. Die App erstellt für Sprachaufnahmen automatisch ein Transkript, das sich im Anschluss auch durchsuchen lässt. Die Sprache des Transkripts kann während der Aufnahme zwischen den unterstützten Sprachen gewechselt werden.

Das neue Design von Pixel 6 und Pixel 6 Pro

Mit dem Pixel 6 und Pixel 6 Pro feiert ein vollständig neues Design von Google Premiere. Das Unternehmen hat jetzt wieder verstärkt einen Premiumanspruch für die eigenen Smartphones, nachdem die letzten Pixel-Generationen eher zweckmäßig gestaltet waren. Die neue Modellreihe setzt auf jeweils gefärbtes Glas für die Rückseite, die von einem neuen „Kamerabalken“ durchzogen wird. Beim Pixel 6 besteht die Rückseite aus Gorilla Glass 6, beim Pixel 6 Pro aus Gorilla Glass Victus. Beide Pixel 6 werden von einem Rahmen aus Aluminium zusammengehalten, beim Pixel 6 ist dieser matt und beim Pixel 6 Pro glänzend ausgeführt. Der Kamerabalken sieht auf Bildern größer aus, als er sich in echt anfühlt. Weil sich dieses Element über die gesamte Breite des Smartphones streckt, nimmt es naturgemäß mehr Fläche ein. Vorteilhaft ist diese Konstruktion aber nicht nur, weil sie einzigartig aussieht, sondern weil das Smartphone damit nicht mehr zur Seite auf dem Tisch kippeln kann.

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Quartett aus zwei Pixel 6 und zwei Pixel 6 Pro

Pixel 6 Pro in „Stormy Black“

Pixel 6 Pro in „Stormy Black“ und Pixel 6 in „Kinda Coral“

Pixel 6 in „Kinda Coral“

Pixel 6 Pro (Stormy Black), Pixel 6 (Kinda Coral), Pixel 6 (Sorta Seafoam), Pixel 6 Pro (Cloudy White)

Pixel 5 neben Pixel 6 und Pixel 6 Pro

Pixel 5 neben Pixel 6 und Pixel 6 Pro

Pixel 6 in „Kinda Coral“ neben Pixel 6 Pro in „Stormy Black“

Die neue Kamera mit 50 Megapixeln

Innerhalb des Kameramoduls befinden sich beim Pixel 6 zwei Kameras und beim Pixel 6 Pro drei Kameras. Beiden Smartphones gemein ist eine neue Hauptkamera mit 50-Megapixel-Sensor, bei dem es sich anhand der Eckdaten um den GN1 von Samsung handeln dürfte. Der 1/1,31" große Sensor weist 1,2 μm große Pixel auf, die Google stets im 4-zu-1-Binning-Verfahren verwendet, sodass die Bildausgabe mit 12,5 Megapixeln erfolgt. Anders als bei den Smartphones etwa von Samsung selbst oder Xiaomi besteht keine Möglichkeit, das Binning zu deaktivieren. Google spricht deshalb teils auch von 2,4 μm großen Pixeln. Die Hauptkamera ist mit einem optischen Bildstabilisator (OIS) und Blende f/1.85 mit einem Erfassungswinkel von 82 Grad ausgestattet.

Ultraweitwinkelkamera für beide Pixel 6

Die zweite Kamera, die beide Smartphones gemein haben, ist die für Ultraweitwinkelaufnahmen mit einem Erfassungswinkel von 114 Grad. Bei dieser Kamera verbaut Google einen kleineren Sensor mit 12 Megapixeln und einer Pixelgröße von 1,25 μm. Bei Fotos wird eine automatische Objektivkorrektur durchgeführt, sodass es im Randbereich nicht zu den üblichen Verzerrungen aufgrund des Ultraweitwinkelobjektivs kommt.

Tele nur für das Pixel 6 Pro

Die dritte Kamera hat das Pixel 6 Pro exklusiv. Dabei handelt es sich um ein Tele mit 4-facher optischer Vergrößerung im Vergleich zur Hauptkamera. Der Sensor mit 48 Megapixeln weist eine Größe von 1/2" auf und die Pixelgröße liegt bei 0,8 μm. Auch bei dieser Kamera führt Google stets ein Pixel-Binning durch, sodass im Gespräch vorab mit dem Hersteller auch von 1,6 μm großen Pixeln die Rede war. Die Bildausgabe dieser Kamera erfolgt dementsprechend mit 12 Megapixeln. Die dritte Kamera arbeitet mit f/3.5, hat einen Erfassungswinkel von 23,5 Grad und wird ebenfalls von einem OIS unterstützt. Inklusive Googles KI-gestütztem Super-Resolution-Zoom sind mit dem Tele Aufnahmen mit bis zu 20-facher Vergrößerung möglich. Das kleinere Pixel 6 bietet über die Hauptkamera einen bis zu 7-fachen Super-Resolution-Zoom an.

Videoaufnahmen in bis zu 4K60 mit Stabilisierung

Wieder beiden Smartphones gemein sind alle weiteren Features rund um die rückseitigen Kameras. Dazu gehören ein Laser-Autofokussensor sowie ein Spektral- und Flickersensor, die Option für RAW-Aufnahmen im DNG-Dateiformat, Videoaufnahmen in bis zu 4K mit 60 FPS mit HDR und samt Videostabilisierung und die zahlreichen Kameramodi wie der bekannte Nachtsichtmodus, die duale Belichtung (Helligkeit und Schatten lassen sich getrennt regeln) oder der Porträtmodus.

Der „Magische Radierer“ für Fotos

Mit dem Pixel 6 (Pro) führt Google ein Reihe weiterer Modi ein, die über die TPU abgewickelt werden. Als erstes ist der „Magische Radierer“ zu nennen, mit dem sich innerhalb der Google-Fotos-App Objekte „magisch“ aus dem Bild entfernen lassen – etwa Personen, Gegenstände oder Dinge wie Strommasten, Autos und Schatten. Wechselt man in der Fotos-App in die Bearbeitung und dort zu „Anpassen“, steht nur auf dem Pixel 6 (Pro) der „Magische Radierer“ zur Auswahl, der automatisch Objekte vorschlägt, die potenziell entfernt werden sollen. Diese können mit einem Fingertipp aus dem Bild entfernt werden, alternativ lassen sich Objektiv händisch markieren und anschließend entfernen. Google erklärt, dass der Modus am besten funktioniert, wenn störende Elemente im Hintergrund entfernen werden, und in Szenerien wie Stränden oder Parks.

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

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Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Magischer Radierer

Bewegungsmodus sorgt für Unschärfe

Neu für beide Smartphones ist auch der Bewegungsmodus mit den Funktionen Action-Foto mit Schwenkeffekt sowie Langzeitbelichtung. Das Action-Foto mit Schwenkeffekt konzentriert sich auf das sich bewegende Motiv und fügt dem Hintergrund eine Unschärfe hinzu. Bei der Langzeitbelichtung dreht sich das Spiel und den sich bewegenden Motiven wird eine Unschärfe verleiht. Das Action-Foto funktioniert besonders gut bei Autos, Zügen, Fahrrädern und anderen Fortbewegungsmitteln, die Langzeitbelichtung vor allem an belebten Kreuzungen und Orten mit viel Bewegung.

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

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Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Bewegungsmodus

Real Tone sorgt für realistische Hauttöne

Einzug hält beim Pixel 6 (Pro) mit „Real Tone“ auch eine allgemeine Anpassung der Kamera, die vor allem Anwender in Westeuropa nicht immer auf dem Schirm haben dürften. Google widmet sich damit der Problematik, dass Kameras tendenziell besser auf Menschen mit weißer Hautfarbe abgestimmt sind und bei dunkleren Hauttönen schlechtere respektive verfälschte Ergebnisse produzieren. Real Tone wurde laut Google mit einer Vielzahl von Branchenexperten und Fotografen entwickelt, um die Algorithmen der Kamera für den automatischen Weißabgleich, die Belichtungssteuerung und von Streulichtalgorithmus so abzustimmen, dass die Aufnahmen für jede Person und jeden Hautton realistisch erfolgen. Diese Funktion kann nicht deaktiviert werden, denn Google hat Real Tone in die zentralen Kamera-Algorithmen integriert um sicherzustellen, dass die Kamera die Nuancen verschiedener Hauttöne aller Menschen weltweit darstellt.

Pixel 6 und Pixel 6 Pro – Beispielfotos

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Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Real Tone)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Real Tone)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Real Tone)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Real Tone)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Real Tone)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Real Tone)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Real Tone)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Real Tone)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Real Tone)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Porträtmodus)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Porträtmodus)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Porträtmodus)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Porträtmodus)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Porträtmodus)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Ultraweitwinkel)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Ultraweitwinkel)

Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Ultraweitwinkel)

Pixel 6 Pro (Frontkamera)

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