Im Test vor 15 Jahren: Thermalrights erster Tower-Kühler Ultra-90

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Der Thermalright Ultra-90 (Test) war der erste Tower-Kühler des Herstellers. Mit kompakten Abmessungen und einem vergleichsweise niedrigen Preis sollte das Modell weiterhin eine hervorragende Verarbeitungsqualität und Kühlleistung gewährleisten.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Kompakter Tower-Kühler mit mäßiger Kompatibilität
  2. Kühlleistung im Mittelfeld
  3. Fazit

Kompakter Tower-Kühler mit mäßiger Kompatibilität

Die Abmessungen des Ultra-90 betrugen 50 × 102 × 147 mm bei einem Gewicht von 435 g exklusive Lüfter. Damit war der Kühler kompakter und leichter als die meisten seiner Konkurrenten. Wie für Thermalright üblich, war der Lieferumfang sporadisch und Kunden mussten selbst einen geeigneten 92-mm-Lüfter erstehen. Der Kühlkörper bestand aus 40 Aluminiumlamellen in einem Abstand von jeweils 1,5 mm, die mittels drei 6-mm-Heatpipes mit der Kupferbodenplatte verbunden waren.

Die effektive Kühlfläche des Ultra-90 war im Vergleich zu damaligen 120-mm-Boliden winzig: Der Zalman CNPS 9700 LED besaß eine etwa dreimal so große Kühlfläche wie der Ultra-90. In puncto Kompatibilität gab es bei Thermalright die Standardkost in Form des Intel-Sockels 775 und der AMD-Sockel 754, 939 und 940 – allerdings nur entweder das eine oder das andere. Kunden mussten bereits beim Kauf darauf achten, die richtige Version des Kühlers für den entsprechenden Sockel-Typ (AMD/Intel) zu kaufen. Insbesondere AM2-Nutzer hatten große Hürden zu überwinden, da zusätzlich zur AMD-Version des Kühlers ein separates AM2-Umrüstkit erworben werden musste.

Bild 1 von 9

Lieferumfang des Ultra-90 ohne Lüfter

Leichtgewichtiger Hybrid-Aufbau im Nickelgewand

Angewinkelte Lamellenkanten zur Luftführung

Kupferkühlcore mit dreifach-Heatpipe

Superschmaler Lamellenkorpus

Lüfterfixierung per Drahtbügel

TR Ultra im 92-mm-Layout, trotzdem 147 mm Bauhöhe

Montage per Push-Pin-System

Super einfache Installation Dank ausreichend Platz

Kühlleistung im Mittelfeld

Die Kühlleistung der getesteten Sockel-775-Version des Ultra-90 lag auf einem Pentium 840 Extreme Edition im Mittelfeld. Der Ultra-90 konnte wie erwartet nicht mit den deutlich ausladenderen 120-mm-Kühlern mithalten, erreichte aber bei gleicher Lautstärke (mit einem Papst-Lüfter) die gleiche Leistung eines Zalman CNPS 9500 LED. Bei niedrigeren Drehzahlen reichte sie sogar aus, um mit einem Scythe Mine Cooler und dem SI-128 aus dem eigenen Haus gleichzuziehen. Wer die niedrigsten Temperaturen bei geringer Lautstärke suchte, musste in jedem Fall zu einem größeren Kühler mit idealerweise weiteren Lamellenabständen greifen.

CPU-Kühler im Performancevergleich
Einheit: °C

  • Zalman CNPS 9700 LED [Serie 2584 U/min]:

    • Lasttemperaturen59,0
    • Leerlauftemperaturen40,0
    • Lautstärke in dB(A)54,1
  • Scythe Ninja [Coolink 1556 U/min]:

    • Lasttemperaturen63,0
    • Leerlauftemperaturen40,0
    • Lautstärke in dB(A)44,2
  • Scythe Ninja [Papst 1187 U/min]:

    • Lasttemperaturen66,0
    • Leerlauftemperaturen41,0
    • Lautstärke in dB(A)36,7
  • Thermalright SI-128 [Coolink 1532 U/min]:

    • Lasttemperaturen66,0
    • Leerlauftemperaturen41,0
    • Lautstärke in dB(A)44,1
  • Zalman CNPS 9700 LED [Serie 1264 U/min]:

    • Lasttemperaturen66,0
    • Leerlauftemperaturen43,0
    • Lautstärke in dB(A)34,6
  • Scythe Ninja [Papst 542 U/min]:

    • Lasttemperaturen68,0
    • Leerlauftemperaturen43,0
    • Lautstärke in dB(A)30,8
  • Scythe Mine [Papst 1175 U/min]:

    • Lasttemperaturen69,0
    • Leerlauftemperaturen43,0
    • Lautstärke in dB(A)36,9
  • Thermalright SI-120 [Coolink 1532 U/min]:

    • Lasttemperaturen70,0
    • Leerlauftemperaturen41,0
    • Lautstärke in dB(A)44,1
  • Zalman CNPS 9500 LED [2451 U/min]:

    • Lasttemperaturen70,0
    • Leerlauftemperaturen41,0
    • Lautstärke in dB(A)52,9
  • Thermalright SI-128 [Papst 1145 U/min]:

    • Lasttemperaturen70,0
    • Leerlauftemperaturen42,0
    • Lautstärke in dB(A)36,6
  • Scythe Mine [Serie 1358 U/min]:

    • Lasttemperaturen70,0
    • Leerlauftemperaturen45,0
    • Lautstärke in dB(A)39,4
  • Thermalright Ultra-90 [Papst N2GL 1699 U/min]:

    • Lasttemperaturen70,0
    • Leerlauftemperaturen45,0
    • Lautstärke in dB(A)42,2
  • Zalman CNPS 9500 LED [1365 U/min]:

    • Lasttemperaturen72,0
    • Leerlauftemperaturen44,0
    • Lautstärke in dB(A)36,2
  • Thermalright Ultra-90 [Papst N2GLLE 1035 U/min]:

    • Lasttemperaturen73,0
    • Leerlauftemperaturen46,0
    • Lautstärke in dB(A)34,5
  • Thermalright SI-120 [Papst 1145 U/min]:

    • Lasttemperaturen74,0
    • Leerlauftemperaturen43,0
    • Lautstärke in dB(A)36,6
  • Scythe Mine [Papst 531 U/min]:

    • Lasttemperaturen75,0
    • Leerlauftemperaturen47,0
    • Lautstärke in dB(A)31,0
  • Thermalright SI-128 [Papst 496 U/min]:

    • Lasttemperaturen76,0
    • Leerlauftemperaturen45,0
    • Lautstärke in dB(A)30,7
  • Thermalright Ultra-90 [Papst N2GL 525 U/min]:

    • Lasttemperaturen76,0
    • Leerlauftemperaturen47,0
    • Lautstärke in dB(A)30,8
  • Intel Boxed ohne PWM [2325 U/min]:

    • Lasttemperaturen77,0
    • Leerlauftemperaturen46,0
    • Lautstärke in dB(A)49,5
  • Scythe Mine [Serie 662 U/min]:

    • Lasttemperaturen77,0
    • Leerlauftemperaturen47,0
    • Lautstärke in dB(A)30,9
  • Thermalright SI-120 [Papst 496 U/min]:

    • Lasttemperaturen78,0
    • Leerlauftemperaturen47,0
    • Lautstärke in dB(A)30,7
  • Intel Boxed ohne PWM [1604 U/min]:

    • Lasttemperaturen84,0
    • Leerlauftemperaturen50,0
    • Lautstärke in dB(A)37,9
  • Thermalright Ultra-90 [Papst N2GLLE 265 U/min]:

    • Lasttemperaturen91,0Thermal-Throttling
    • Leerlauftemperaturen55,0
    • Lautstärke in dB(A)30,5

Fazit

Der Ultra-90 war ein Einstieg für Thermalright in die Welt der Tower-Kühler. Trotz der vergleichsweise kompakten Abmessungen und der damit einhergehenden geringen Kühlfläche konnte sich das Modell im Test behaupten. Mit einem Preis von unter 40 Euro war es für Thermalright-Verhältnisse zudem relativ günstig. Damit bot der Kühler sich unter anderem für Nutzer mit beschränktem Platzangebot im Gehäuse an. Mit einem entsprechend leisen Lüfter ausgestattet, lag die Leistung weit über der eines Intel-Boxed-Kühlers bei zugleich bedeutend geringerer Lautstärke. Overclocking-Rekorde konnten mit dem Ultra-90 dennoch nicht aufgestellt werden. Wer maximale Kühlleistung suchte, war mit großen 120-mm-Kühlern wie dem Zalman CNPS 9700 LED deutlich besser beraten. Kritik musste sich der Ultra-90 auch für die mäßige Kompatibilität gefallen lassen – andere Hersteller hatten vor 15 Jahren bereits Montagesysteme im Angebot, die auf allen erhältlichen Sockeln funktionierten.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

  • 125 °C waren bei der GeForce 7950 GT von XFX noch ok
  • Mit dem CNPS 9700 LED gelang Zalman das Comeback
  • Der Scythe Mine Cooler war viel Kühler für wenig Geld
  • Die GeForce 7900 GS war eine günstigere 7900 GT
  • Intels Core 2 Extreme brachte Multi-GPU-Setups ans Limit
  • ATis Radeon X1950 XTX war ein Topmodell für 399 Euro
  • Thermalrights SI-128 war gut, aber nicht perfekt
  • Microsoft WHQL torpedierte Nvidias Quad-SLI
  • Eine übertaktete GeForce 7600 GS mit 512 MByte Speicher
  • Intels Core 2 Duo E6600 und E6700 räumten mit AMD auf
  • Der absolute Preis-Leistungs-Tipp GeForce 7600 GST
  • Der Core 2 Extreme X6800 hängte alle ab
  • Der Zalman VF-900 Cu dominierte sie alle
  • Drei GeForce 7950 GX2 von laut bis schnell
  • GeForce-Custom-Designs in extra schnell und lautlos
  • Der „Gamer-Cube“, der nur über das Netzteil lüftete
  • Nvidias Doppeldecker alias GeForce 7950 GX2
  • Intels Core 2 Duo E6700 glänzte im Vorabtest
  • Nvidias nForce 500 für AMDs Sockel AM2 mit DDR2-RAM
  • Die beste Radeon X1900 XTX kam mit Zalman-Kühler

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