Roccat Torch im Test: Bei diesem USB-Mikro macht der Standfuß den Unterschied

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Mit dem Torch will Roccat bei seinem eigenen Mikrofon einiges anders machen als die Konkurrenz. Dafür hat der Hersteller wichtige Bedienelemente in den Standfuß integriert, was während Podcasts oder Streams eine bessere Bedienung ermöglichen soll. Das ist erfrischend anders, hat aber seine Tücken.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Bei diesem USB-Mikro macht der Standfuß den Unterschied
    1. Design und Verarbeitung
  2. 2 Klang und Fazit
    1. Klang
    2. Fazit

Design und Verarbeitung

Das auffallend Ungewöhnliche am für 100 Euro UVP angebotenen USB-Mikrofon von Roccat ist sein Mischpult-artiger Standfuß, der dem Torch einen soliden Stand und dem Nutzer eine gute Bedienung bieten soll. Dafür hat der Hersteller alle nötigen Elemente zur Nutzung des Mikrofons direkt frei zugängig gemacht.

Das Torch von Roccat eignet sich für verschiedene Einsatzszenarien

Direkt ins Auge dürfte auch das kleine Display am unteren Rand des Standfußes fallen, das Auskunft über den jeweiligen Status des Mikrofons geben soll – also ob es stummgeschaltet oder offen ist und von einer Software verwendet wird. Darüber beherbergt der Fuß ein Ensemble aus drei Reglern, mit denen die nötigsten Einstellungen getätigt werden können. Mit dem linken Pattern-Regler wird die Charakteristik des Kondensatormikrofons gewählt: Die typische Nierencharakteristik eignet sich vor allem für Aufnahmen mit nur einem Sprecher, für die es mit dem „Whisper-Modus“ noch eine Ausführung mit Verstärkung bei gleichzeitiger Komprimierung des Eingangssignals gibt, die laut Hersteller auch zu später Abendstunde noch gute Aufnahmen bei leiser Stimme ermöglichen soll. Neben diesen beiden verfügt das Roccat Torch zudem über einen Stereo-Modus, der entweder für Aufnahmen mit zwei Gesprächsteilnehmern oder solchen, bei denen es auf Räumlichkeit ankommt, genutzt werden kann. Ausgeschaltet werden kann das Mikrofon ebenso über diesen Schalter.

Der Standfuß des Torch beherbergt viele nötige Bedienelemente

Viele Möglichkeiten für eigene Einstellungen

Rechts befindet sich wiederum der Gain-Regler, mit dem sich der Eingangspegel einstellen lässt. Interessant ist dabei, dass die Ausrichtung der Signalstärke unabhängig von den Windows-Einstellungen ist, die somit keinen Einfluss auf die Lautstärke besitzen. In der Mitte ist dagegen der Regler für den rückseitig am Fuß angebrachten Kopfhörerausgang platziert. Über einen Druck auf den Regler kann das Mikrofon stummgeschaltet werden.

Auf der Rückseite des Torch befinden sich die Anschlüsse und weitere Bedienelemente

Auf der Rückseite hat der Hersteller weitere Anschluss- und Einstellungsmöglichkeiten angebracht, darunter den USB-Eingang, um das Mikrofon mit dem heimischen Rechner zu verbinden, und die USB-C-Verbindung zwischen Fuß und Mikrofon, die immer verbunden sein muss – ohne kann das Mikrofon nicht genutzt werden. Außen befindet sich die Helligkeitseinstellung für das bereits beschriebene kleine Display, mit dem es in vier unterschiedlichen Stufen leuchten kann, und die Empfindlichkeit des Mute-Sensors, der noch genauer beschrieben wird.

Das Mikrofon selbst gehört mit einer Höhe von 18 cm bereits zu den größeren Vertretern seiner Zunft und ist mit einer Kombination aus Metallgitter sowie Rahmen und Streifen aus Kunststoff umgeben. Während die Vorderseite mit der im Kunststoffstreifen eingelassenen RGB-Beleuchtung ebenfalls den Aktivitätsstatus anzeigt, befindet sich auf der Rückseite der Stecker für die USB-C-Verbindung zum Standfuß. Über das 3/8''-Gewinde am unteren Ende lässt sich das Mikrofon bequem auf den Fuß oder einen Mikrofonarm anbringen, ein längeres USB-Kabel für die weitere Verbindung zwischen Mikrofon und Fuß liegt dem Paket bei – im Gegensatz zum sonst üblichen 5/8''-Adapter. Durch seine Gestaltung lässt sich das Torch jedoch nicht zur Entkopplung in eine universale Spinne setzen, womit sich Schwingungen vom Mikrofonarm schnell auf die Aufnahme übertragen. Eine eigene Möglichkeit zur Entkopplung, wie es zum Beispiel beim Wave:3 (Test) von Elgato der Fall ist, bietet Roccat für das Torch nicht.

Beim Torch wird der Eingangspegel über seitliche LED-Säulen angezeigt

Stumm ohne Berührung

Mit dem eigenen Standfuß verbunden, lässt sich das Mikrofon zudem um rund 35° nach hinten kippen, um einen besseren Winkel zum Sprecher zu erhalten. Interessant ist auch die Gesten-gesteuerte Quick-Mute-Funktion, die für eine geräuschlose Nutzung des Mikrofons sorgen soll: Während andere Klangaufnehmer einen einfachen Schalter oder im optimaleren Fall eine Sensor-Taste besitzen, braucht es beim Torch für eine Stummschaltung nicht einmal eine Berührung – ein einfaches Vorbeiziehen der Hand über den Sensor reicht aus, um das Mikrofon verstummen zu lassen. Dafür können auf der Rückseite des Fußes die Empfindlichkeit des Sensors und damit der Abstand zwischen Hand und Mikrofon zum Auslösen der Funktion mittels Schieberegler in drei Stufen eingestellt werden.

Ein Sensor am Kopf des Torch sorgt für eine berührungslose Stummschaltung

Mit dem PC verbunden, ist das Torch direkt einsatzbereit, es werden somit keinerlei Treiber benötigt. Über die vom Hersteller zur Verfügung gestellte Neon-Software kann auf Wunsch über das Aimo-Beleuchtungssystem von Roccat Einfluss auf die farbliche Ausgestaltung genommen werden – so zumindest in der Theorie. Aktuell befindet sich die Software noch im Beta-Stadium, bei der das Torch zwar erkannt wird, aber ansonsten keine Einstellungen möglich sind. Zusätzliche Funktionen wie ein Rauschfilter, ein Equalizer oder weitere Werkzeuge stehen daher ebenfalls nicht zur Verfügung.

Ist das Mikrofon angeschlossen und aktiviert, wird über zwei seitliche Leuchtstreifen zudem farblich die Art der Charakteristik (Lila für Stereo, Grün für Niere und Blau für Whisper) angezeigt. Deren Höhe gibt zugleich Auskunft über die Eingangsstärke des Signals.

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