Activision Blizzard: Auch Angestellte ziehen vor Gericht

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ActivisionBlizzard wird nun auch von seinen Angestellten verklagt. Dem Unternehmen werden unfaire Beschäftigungspraktiken vorgeworfen. Über Monate hinweg seien Angestellte daran gehindert worden, ihre gesetzlich zugesicherten Rechte auch tatsächlich wahrzunehmen.

Die von der Arbeitervereinigung ABetterABK und der Gewerkschaft Communications Workers of America eingereichte Klage hängt direkt mit derjenigen des Bundesstaats Kalifornien zusammen, der ActivisionBlizzard wegen Sexismus und Diskriminierung belangt. Darin wird dem Unternehmen vorgeworfen, gegen den National Labor Relations Act verstoßen zu haben.

Angestellten sei untersagt worden, über Gehälter, die Anzahl ihrer Arbeitsstunden sowie Arbeitsbedingungen zu sprechen. Darüber hinaus habe ActivisionBlizzard Mitarbeitern mitgeteilt, dass sie die laufende Untersuchung zu diesen Aspekten weder besprechen noch daran teilnehmen dürften. Der US-Bundesstaat hatte seine Klage bereits um den Punkt der Justizbehinderung erweitert und unter anderem angeführt, dass in der Personalabteilung für die Aufklärung relevante Dokumente vernichtet worden seien – ein Vorwurf, den die beschuldigte Partei zurückweist.

Gegen Gewerkschaften

ActivisionBlizzard wird außerdem vorgeworfen, übermäßige Social-Media-Richtlinien zu besitzen und diese Richtlinien gegenüber Angestellten, die sich in Gruppen organisieren, auch durchzusetzen. Diese Angestellten seien aus dem gleichen Grund „bedroht oder diszipliniert“ sowie überwacht und „verhört“ worden. Grundsätzlich sind Arbeitnehmer vor Vergeltungsmaßnahmen durch Arbeitgeber in den USA aber geschützt, um die Vereinigungsfreiheit zu gewährleisten.

Im gleichen Zuge ist gewerkschaftliche oder ähnliche Organisation der Arbeiter bei Unternehmen gerade in den USA nicht gerne gesehen. Dass ActivisionBlizzard keine Ausnahme ist, hatte schon die erste Reaktion auf die ursprüngliche Klage verraten. Die hinzugezogene Anwaltskanzlei WilmerHale hat sich den Ruf erworben, Vereinigungen durch Angestellte zu unterbinden. ABetterABK hatte die Maßnahmen bereits Anfang August kritisiert und noch einmal auf die nach eigenen Angaben ignorierten Wünsche bezüglich der Arbeitsbedingungen verwiesen. Eingegangen ist Blizzard darauf nicht, was laut Communications Workers of America nun der Grund für die Klage ist. Unternehmen, die „gegen das Gesetz verstoßen“, müssten zur Rechenschaft gezogen werden.